Der berühmte Schüler von Konrad Lorenz und Begründer der Verhaltensforschung Irenäus Eibl-Eibesfeldt ist verstorben.
Er starb im Alter von 89 Jahren, zwei Wochen vor seinem 90. Geburtstag.
Mit seinem Werk „Grundriß der vergleichenden Verhaltensforschung“ schrieb er das erste Grundlagenwerk der Ethologie, mit seinem Werk „Die Biologie des menschlichen Verhaltens“ begründete er den Wissenschaftszweig der Humanethologie.
Sein großer Verdienst war es unter anderem, die Entdeckung von Universalien im menschlichen Verhalten im Kulturvergleich unterschiedlichster Völker nachzuweisen.
Er erforschte folglich das menschliche Verhalten unter biologischen und kulturellen Gesichtspunkten. Dabei ging er Fragen nach, wie bestimmte Verhaltensweisen in unserer Stammesgeschichte entstanden sind, welche Funktionen diese hatten und ob sie heute noch nützlich sind oder zu Problemen führen. Er zeigte weiterhin auf, in welchen Bereichen die Politik die Natur des Menschen leugne und es daher zu Fehlentwicklung in der Gesellschaft komme.
Irenäus Eibl-Eibesfeldt analysierte nicht nur und dokumentierte seine Beobachtungen, er leitete aus seinen Erkenntnissen auch Schlussfolgerungen für gesellschaftliche Entwicklungen ab.
So schrieb er ein Werk, in dem er vor dem Falle des Kurzzeitdenkens warnt und ein weiteres Werk, in dem er sich gegen die Mißtrauensgesellschaft ausspricht. Zur späteren Zeit beschäftigte er sich mit der Stadtethologie, in der es darum geht, wie sich der Mensch in Ballungsgebieten, für welche er stammesgeschichtlich nicht vorbereitet ist, verhält und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um der Natur des Menschen gerecht zu werden.
Er beleuchtete Themengebiete wie Ursachen und Funktion von Liebe und Hass, Aggressionen und Dominanz, beschäftigte sich mit Fragen der Ethik und analysierte das Entstehen und den Zweck von Fremdenfurcht und beleuchtet folglich auch die multikulturelle Gesellschaft.
Auch vor politischen Diskussionen schreckte er nicht zurück, wie wir im Streitgespräch mit Daniel Cohn-Bendit von 1992 erfahren können.
Er war ein ganz großer Forscher und ein kritischer Geist, seine Arbeit würdigen wir, diese ist hinterlegt in einer Menge veröffentlichter Werke.
Auf eines seiner Hauptwerke „Die Biologie des menschlichen Verhaltens-Grundriß der Humanethologie“ möchten wir hier verweisen und dieses Buch und den Autor einmal näher vorstellen:
Bildnachweis:
Foto von:
Christoph A. Hellhake
Entnommen aus:
http://wiki.staatspolitik.de/index.php?title=Datei:Portrait_Irenäus_Eibl-Eibesfeldt_01.tif