Feder und Schwert XI – Der Denker und der Arbeiter

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Die Tat ohne Gedanke muß an ihrer Unbedachtheit scheitern, der Gedanke ohne Tat ist eine Tragik.

Diese Worte sollen zum Ausgang einer kurzen Überlegung dienen, in welchem Verhältnis der Denker zum Arbeiter und umgekehrt der Arbeiter zum Denker steht. Der deutsche Sozialismus als Weltanschauung beruht neben anderen Pfeilern auf dem aufrechten und pflichtbewußten Arbeiter, welcher sich in die natürliche Ordnung einreiht und in dieser seinen angestammten Platz einnimmt. Er gibt seine Schaffenskraft für sein Volk und seine ihm anvertraute Heimat, um diese erblühen und wachsen zu laßen. Seine Kraft und sein Einsatz bilden das Fundament jeder Lebensmöglichkeit eines Volkes. Ohne ihn ist kein Volk möglich.

Doch um dieses Volk geistig reifen zu lassen und es hinauf zu metaphysischen und transzendenten Wahrheiten gelangen zu lassen, welche den Menschen vom Tiere unterscheiden, bedarf es eines weiteren Menschentypus. Diesen Typus stellt der Denker dar. Er ist es, der nicht wie der Arbeiter seine körperlichen Kräfte, sondern seine geistigen in den Dienst seines Volkes stellt. Er bepflanzt den seelischen Boden eines Volkes, den der Arbeiter materiell bereitet hat. Obgleich der Denker im Schnitt eine höhere Intelligenz und ein vermehrtes Wissen dem Arbeiter gegenüber aufweist – heben ihn diese Merkmale ja generell von dem Rest eines Volkes ab – so muß er sich doch stets im Klaren darüber sein, daß es eben dieser Arbeiter ist, der ihm seine Studien erst ermöglicht. Doch im gleichen Atemzug darf sich der Arbeiter ob seiner gewiß bedeutenden Stellung nicht überheblich geben. Ohne den Denker, welcher die allzu leicht vergänglichen Früchte der geistig-seelischen Kontemplationen hütet und hegt, wäre sein Wesen auf das eines rein tierischen Ernährers beschränkt. Was im Tierreich eine Selbstverständlichkeit ist – die Nahrungsbeschaffung als Garant von Nachwuchs – ist auf die menschliche Spezies bezogen nur eine Grundlage für die Erfüllung der dem Menschen vom Schicksal anheimgegebene Bestimmung. Der Mensch ist mehr, er ist zu Höherem bestimmt – seine Fähigkeiten und Leistungen in Wort und Tat sind unbedingtes Zeugnis für diese Tatsache.

Denker und Arbeiter bilden eine natürliche Symbiose. So wie im Tierreich unterschiedliche Spezies eine Zweckgemeinschaft eingehen, um ihre Überlebenschancen zu erhöhen, so verbinden die doch so unterschiedlichen Charaktere des Denkers und Arbeiters ihre Befähigungen, um ihr Leben gegenseitig zu befruchten. Der Arbeiter der Faust fällt und reißt ein, er errichtet und produziert, er sät und erntet. Der Arbeiter der Stirn denkt und philosophiert, er schreibt und zeichnet, er malt und musiziert, er spricht und lehrt. Beide arbeiten sie auf ihre Weise. Der Denker nutzt die Erzeugnisse des Arbeiters als Grundlage seines materiellen Lebens und kann somit seinen geistigen Garten bebauen. Der Arbeiter, der sich selbst das materielle Lebensfundament schafft, genießt die Erzeugnisse des Denkers zur Zerstreuung und zur Bildung.

Ihre Zahl muß ausgewogen sein. Verlagert sich das Gewicht zu stark auf eine Seite – wenn etwa zu viele glauben, sie müßten die Laufbahn des Denkers einschlagen, obgleich sie hierzu nicht geeignet sind – so entsteht ein Missverhältnis zu Lasten einer Seite. Dies wiederum führt zu Spannungen zwischen diesen Lebenstypen. Der Benachteiligte macht den Bevorteilten für seine missliche Lage verantwortlich, während sich der andere in überheblicher Arroganz dem anderen gegenüber überlegen fühlt. Haß entsteht, der das Volk vergiftet.

Eine der wichtigsten Aufgaben einer nationalrevolutionären Bewegung ist es, jegliche ideologisch gezogenen Gräben zwischen Denker und Arbeiter zu überwinden. Der Arbeiter muß erkennen, daß sein Tun ohne den Denker letzten Endes zum Scheitern verurteilt ist – der Denker ist es, welcher ihn die höhere Bedeutung und das potentielle Werden seines Schaffens erkennen und wertschätzen läßt. Zugleich muß der Denker erkennen, daß der Arbeiter dessen rechte Hand darstellt. Er ist ihm das Werkzeug und zugleich die Lebensgrundlage, welche seine Gedanken physikalische Gestalt annehmen laßen. Nur Hand in Hand, in brüderlichem Miteinander, vermögen sie ihr Volk seiner Bestimmung und der rechten Weltanschauung gemäß leben zu laßen.

Feder und Schwert ist die Kolumne der Netzseite der nationalrevolutionären Partei Der III. Weg. Sie erscheint an jedem 2. Sonntag.

 

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