Buchrezension: Léon Degrelle – Im Kerker

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Mit dem Zeitgeist der geistigen Verflachung fallen nicht nur viele Klassiker der Literatur- und Kulturgeschichte dem Vergessen anheim, die Zäsur des 8. Mai 1945 hat zudem dafür gesorgt, dass unzählige Autoren, Bücher und Dichter heute gänzlich unbekannt sind. Sei es, weil die Werke Jahrzehnte auf den Listen der auszusondernden Literatur standen, sei es, weil ihre Autoren gesellschaftlich verfemt wurden, oder schlicht, weil die existierenden Auflagen in den Bränden des europäischen Bürgerkrieges zwischen 1918 und 1945 materiell vernichtet wurden. Es gehört daher mit zu dem heutigen Kulturkampf, diese wiederzuentdecken und der Jugend bekannt zu machen. Der Winkelried-Verlag hat mit seiner jüngst erschienenen Neuausgabe des Buches „Im Kerker“ des bekannten wallonischen Nationalistenführers, Léon Degrelle, einen wertvollen Beitrag zu diesem Kampf geliefert.

Léon Degrelle, geboren am 15. Juni 1906, ist den meisten heute nur noch in seiner Rolle als hochdekorierter Freiwilliger der Waffen-SS und als Anführer der Legion Wallonie bekannt. Die etwas Kundigeren kennen ihn zudem noch in seiner Rolle als Politiker, der in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg erfolgreich die faschistische Rexisten-Bewegung führte. Seine Tätigkeiten als Journalist, Verleger und Schriftsteller sind dagegen weitestgehend unbekannt. Die Neuauflage des 1944 in nur einer Auflage erschienenen und quasi nicht mehr erhältlichen Berichts „Ich war Gefangener. Kerkertagebuch aus Belgien und Frankreich“ als „Im Kerker“, schließt dahingehend zumindest eine kleine Lücke. Degrelle, der stets für eine belgische Neutralitätspolitik eintrat, wurde kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges trotz seiner Abgeordnetenimmunität verhaftet und ohne Anklage oder den Beistand eines Rechtsverteidigers festgehalten. Das war der Startschuss zu einem monatelangen Martyrium, das Degrelle durch 18 Gefängnisse Frankreichs und mehr als einmal in Lebensgefahr führte. Mit dem geübten Auge eines Journalisten und einer Prise Humor schildert Degrelle die Stationen seiner unfreiwilligen Reise und die von ihm beobachteten Zustände in Frankreich, insbesondere die Auflösungserscheinungen nach dem Zusammenbrechen der Front.

Doch stehen diese Beobachtungen im Schatten der Schilderungen der unmenschlichen Haftbedingungen und der Folterungen. Es könnte kaum einen größeren Kontrast zwischen den Verliesen, die Degrelle als Insasse kennenlernte, und dem Selbstbild der französischen Republik geben. Der Leser würde sich, wenn der Autor sie nicht bereits im Vorwort formuliert hätte, die Frage stellen: „Ist es denn möglich, wird man hier und da fragen, daß im Jahre 1940 Menschen noch so behandelt wurden?“ Nun, es war möglich. Und damit leistet das Buch auch einen Teil zur historischen Wahrheitsfindung, die solche Zustände sonst stets nur einer Seite vorwirft, während die andere ein reiner Hort der Humanität war. Was bleibt, ist ein tiefer Eindruck der wahren Zustände in die Kerker der damaligen französischen Republik, ein Ekel vor der Heuchelei der Verantwortlichen, die es am Ende alle nicht gewesen sein wollen, und der Respekt vor einem Mann, der sich direkt nach seiner Haftentlassung als europäischer Visionär und Kriegsheld verewigen sollte. „Denn…“, wie Degrelle in seinen Kriegserinnerungen einmal schrieb: „…der Hass stirbt, doch alles Große ist ewig.“

Das Buch erschien in einem ansprechenden Hartbuchumschlag mit leicht lesbarem Druck.

Léon Degrelle – Im Kerker
304 Seiten, A5
19,90€
Hier zu beziehen.

1 Kommentar

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    Lilith Evler 31.10.2018
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