Geburtenzahlen in Deutschland gehen wieder zurück

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Die Geburtenzahl in Deutschland ist wieder rückläufig. Die Zahl der Geburten sank von 792.000 im Jahr 2016 auf 785.000 im Jahr 2017. Dies hängt überwiegend mit einem leichten Geburtenrückgang bei ausländischen Frauen zusammen. Doch auch bei den deutschen Frauen ist die Geburtenziffer leicht zurückgegangen. Deutsche Frauen kriegen im Schnitt nur 1,45 Kinder. Ausländische Frauen kriegen immer noch deutlich mehr Kinder: 2,15. Generell sterben in Deutschland mehr Menschen als geboren werden. Im vergangenen Jahr starben 933.000 Menschen.

Die Ursachen für die niedrigen Geburtenzahlen und dem damit verbundenen, drohenden Volkstod, sind vielfältig. Natürlich spielen finanzielle Aspekte eine große Rolle. Immer noch ist das Einkommen vieler Deutschen nicht hoch genug, um einer Familie ein würdiges Leben zu ermöglichen. Aufgrund der steigenden Lebenserhaltungskosten, insbesondere der Mieten, ist ein schuldenfreies Leben für viele Deutsche ein Drahtseilakt. Doch die eklatanten Unterschiede bei den Geburtenziffern von Deutschen und Ausländern zeigen, dass es weitere soziologische Gründe geben muss. Denn aus finanziellen Gründen dürften Ausländer in der Regel nicht mehr Kinder haben, da sie aufgrund ihres oftmals niedrigen Bildungsgrades eher im unteren Einkommensbereich angesiedelt sind, während deutsche Akademiker eher höhere Einkommen haben, aber besonders niedrige Kinderzahlen.

Ein Grund ist die zunehmende Bindungsunfähigkeit beziehungsweise der generelle Unwille, sich fest zu binden. Die Institution der Ehe ist seit der 68er-Generation Stück für Stück geschwächt worden. Früher hatten Ehen für Frauen eine existenzielle Bedeutung, da meist nur der Mann arbeiten ging und so den Lebensunterhalt sicherte. Zudem war es für das soziale Ansehen sehr wichtig, fest an einen Partner gebunden zu sein. Bei Arabern hat sich daran bis heute nichts geändert. Bei Europäern hingegen sind Frauen von Männern weitgehend unabhängig und für das soziale Ansehen sind Partnerschaften nicht mehr von Bedeutung. Feste Beziehungen sind jedoch sehr wichtig für die Erziehung eines Kindes. Alleinerziehende stehen psychisch wie auch finanziell meist unter enormem Druck.

Viele Paare entscheiden sich jedoch auch bewusst gegen Kinder. Ein verständliches, aber doch falsches Argument ist die Angst um die Zukunft der Kinder. Man möchte in diese unsichere, tendenziell immer bedrohlicher wirkende Welt, die sich rasend schnell Tag für Tag verändert, keine Kinder setzen. Weniger verständlich ist jedoch die Entscheidung gegen Kinder aus Gründen des Zeitgeistes. Kinder sind teuer, anstrengend und schränken in der individuellen Freiheit ein. Man kann nicht mehr so konsumieren und leben, wie man es sich doch erhofft hat. Denn heute kriegt man gelehrt, zuerst an sich selbst zu denken, sich selbst zu verwirklichen.

Es gibt sogar Bücher, die vom Kinderwunsch direkt oder subtil abraten. Bei Amazon findet sich hier reihenweise Schundliteratur wie die Bücher „Ich will kein Kind. Dreizehn Geschichten über eine unpopuläre Entscheidung“ von Sonja Siegert oder „Die Uhr, die nicht tickt. Kinderlos glücklich.“ von Sarah Diehl. So können Paare, deren biologische Uhr allmählich abläuft, ihre Gewissensbisse betäuben. Als junge Menschen schiebt man den Entschluss zum Kind vor sich her und wenn man nicht mehr lange Zeit hat, bucht man dann doch lieber die nächste Thailand oder Kuba Reise und überlässt das Kinderkriegen den anderen.

Ein großes Problem ist jedoch auch, dass Kinderkriegen heute nicht mehr unabwendbares Schicksal ist, sondern vielmehr eine bewusste Entscheidung erfordert. Verhütung ist heute eine Selbstverständlichkeit. Sollte dennoch ein Kind gezeugt werden, quasi als „Unfall“, ist es heute ein leichtes abzutreiben. 2016 gab es in Deutschland 101.209 abgebrochene Schwangerschaften, das entspricht der Bevölkerungszahl einer Großstadt wie Klagenfurt, Cottbus oder Kaiserslautern. In den wenigsten Fällen handelte es sich hierbei um verständliche Entscheidung aus kriminologischer Indikation (also Vergewaltigungsopfer). Überragende 96,1 Prozent aller Abtreibungen erfolgten infolge der Beratungsregelung.

Da das ungeborene Leben in Deutschland auch nach BRD-Gesetzgebung einem besonderen Schutz unterliegt, müssen Frauen vor der Abtreibung sich zunächst ärztlich beraten lassen. Solche Beratungen unternimmt beispielsweise der Verein „Pro Familia“. Der Verein setzt sich generell für das „Recht auf Abtreibung“ ein und fordert eine weitere Schleifung der bestehenden Gesetze, um die Entscheidung zum Schwangerschaftsabbruch noch einfacher zu machen. Statistisch gesehen erfolgen die meisten Abbrüche laut „Pro Familia“ übrigens aufgrund von beruflichen und finanziellen Unsicherheiten. Jede zweite ungewollte Schwangerschaft während Ausbildung oder Studium wurde abgebrochen. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung gibt die PF-Mitarbeiterin Eva Zattler an, dass Frauen aus allen Gesellschaftsschichten und Lebenslagen sich zum Abbruch beraten lassen. 20 Prozent der Frauen kommen sogar in Gesellschaft ihres Partners.

Der III. Weg fordert in Punkt 3 seines Parteiprogramms: „ Deutsche Kinder braucht das Land“. Es ist Aufgabe der Politik familienfreundliche Rahmenbedingungen in unserem Land zu schaffen. Darüber hinaus ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, den Willen zum Kind zu fördern. Das Ansehen von Ehe und kinderreichen Familien ist zu stärken.“

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