Was wohl jedoch nicht viele wissen, ist, wie Pirincci seinen literarischen Durchbruch gemeistert hat. Es waren keine politische Schriften, sondern Kriminalromane, in denen nicht Menschen, sondern Katzen die Hauptrollen spielen. Der sich selbst als Katzenliebhaber bezeichnende Pirincci galt bis vor seinem gesellschaftlichen Sturz als äußerst erfolgreicher Autor von „Katzenkrimis“. Sein diesbezügliches Erstlingswerk ist Felidae, welches auch als Animationsfilm auf die Leinwand gebracht worden ist.
Nun ist es schwer und leidig, Pirincci, welcher zum Erscheinen seines Felidae noch nicht politisch in Erscheinung getreten ist, bezüglich seines Romans politische oder weltanschauliche Unterstellungen machen zu wollen – dies ist auch nicht Ziel dieser Abhandlung. Jedoch sollen Protagonist und Antagonist, deren Zuordnung mitnichten offensichtlich ist, einer Betrachtung unterzogen werden. Denn die Handlung von Felidae ist gerade für jene Männer interessant, welchen an der Erhaltung von gesundem Erbgut in einer Population gelegen ist – aber auch für solche Männer, die mit der Bedeutung der – manchmal verzweifelten – Taten von auf sich allein gestellten Individuen hadern.
Felidae behandelt die Ermittlungen des Katers Francis, welcher in eine neue Stadt zieht und dort sogleich mit einer Mordserie an seines Gleichen konfrontiert wird. Schnell stellt sich heraus, daß hinter den Morden kein Mensch, sondern eine Katze steckt. Bei dem Mörder handelt es sich um den äußerst intelligenten Kater Pascal bzw. Claudandus. Letzteren Namen hat er von dem wahnsinnig gewordenen Professor Preterius erhalten, welcher in dem Haus, in welches Francis mit seinem menschlichen Besitzer eingezogen ist, an Katzen grausame Experimente durchgeführt hatte. Professor Preterius gedachte, einen Wundkleber zu entwickeln, wobei er unzählige Katzen gequält, verstümmelt und getötet hatte. Lediglich beim Kater Pascal war sein Wundkleber erfolgreich, weshalb er ihn Claudandus getauft hatte – lateinisch für „Der geschloßen werden soll“. Es gelingt Claudandus, Professor Preterius zu töten und die Katzen zu befreien. Während er von dem ehemaligen Assistenten des Professors, Ziebold, aufgenommen wird, werden seine Tat und Person zur Legende in der Nachbarschaft.
Durch seinen Hass auf die Menschen, welcher von Preterius grausamen Experimenten herrührt, getrieben und durch das Wissen über Genetik und Vererbung, welches ihm die Bibliothek und der Computer von Ziebold ermöglichen, geschult, beginnt Claudandus über die Jahre hinweg, eine besonders anmutige Katzenart heranzuzüchten, welche sich an ihren Vorfahren im alten Ägypten orientiert. Diese Art soll die Herrschaft der Menschen über die Katzen brechen. Um die Reinheit dieser Art und damit verbunden die Weitergabe von deren Erbeigenschaften nicht zu gefährden, tötet Claudandus – nach stets erfolglosen Überredungsversuchen – die ungeeigneten Katzen in der Nachbarschaft, welche sich mit den „neuen“ Katzen von Claudandus paaren möchten. Im Angesicht seines bevorstehenden Todes – er leidet an Krebs – versucht Claudandus, Francis auf seine Seite zu ziehen und ihn zu seinem Nachfolger zu bestimmen. Das Buch endet mit dem Kampf zwischen Francis, welcher das Angebot rundherum ausschlägt, und Claudandus. Claudandus wird im Kampf getötet und das Haus von Ziebold, von welchem aus er seine neue Katzenrasse geplant hat, geht in Flammen auf.
Obgleich in der Bewertung der Taten Claudandus‘ teilweise eine graue, unter bewußter Negierung einer plumpen Schwarz-Weiß-Sicht, auftritt, so kommt doch wohl gerade auch für den unbedarften unpolitischen Leser – der Roman erschien lange vor Pirinccis politischem Auftreten – nur eine Sicht der Dinge in Frage. Der blutrünstige Claudandus, selbst wahnsinnig geworden, wurde zum Mörder, um seine – man kann es sich nicht verkneifen – nationalsozialistische und rechtsextremistische Weltsicht der Verbreitung guter und Minderung schlechter Gene zum Sieg zu verhelfen. Die Meinung des „Protagonisten“ Francis untermauert diese Ansicht in starker Weise. Obgleich dies die oberflächliche, in der liberalen Gesellschaft akzeptable Lesart zu sein scheint, wollen wir uns die Dinge doch einmal näher betrachten.
Zuerst einmal muß festgehalten werden, daß Claudandus kein skrupelloser Schlächter war. Als Francis mit einer Katze spricht, welche die Morde zwar nicht gesehen, aber gehört hatte, sagt diese: „[I]ch konnte nicht verstehen, worüber sie redeten. Doch eines konnte ich immer wieder heraushören: Dieser Unbekannte [Claudandus] sprach sehr eindringlich und bedeutungsschwanger, als wolle er seine Gesprächspartner von etwas überzeugen.“ Claudandus versuchte also, die genetisch ungeeigneten von einem Paarungsversuch unter Aufbringung aller rhetorischen Mitteln abzubringen. Erst als dies nicht gelang, griff Claudandus zur Gewalt.
Betrachten wir uns das Streitgespräch, welches sich zwischen Francis und Claudandus unmittelbar vor ihrem tödlichen Zweikampf entwickelt. Francis entdeckt das Programm, mit welchem Claudandus sein Vorhaben geplant hat, auf dem Rechner von Ziebold (Claudandus eignete sich die Fähigkeiten zum Bedienen eines Rechners autodidaktisch an). Ebenfalls in dem Programm enthalten ist eine Liste der Katzen, welche Claudandus töten mußte. Hier dringt bereits Francis vernebelte Urteilsfähigkeit zu Tage.
„So viele, so schrecklich viele mußten ihr Leben lassen, damit ein Besessener seinen Traum von der einzig wahren Rasse verwirklichen konnte. […] 447 Schwestern und Brüder, die alle nichts anderes als lieben und leben gewollt hatten.“
Man beachte die stark hedonistische Laize-Fair-Haltung, mit welcher Francis die Tötungen seiner Artgenossen angeißelt. Claudandus tritt in den Raum hinzu und beginnt, wie es für einen Kriminalroman typisch ist, noch einmal die ganze Geschichte darzulegen. Er beginnt dort, wo alles angefangen hatte – im Labor des Professor Preterius.
„[…] Das Martyrium, das ich erleiden mußte, war in Wahrheit tausendmal grausamer, als ein menschliches oder tierisches Gehirn sich vorzustellen vermag.“ Seine Augen glänzten von Tränen, die ihm langsam zum Maul hinunterrannen und dann leise auf den Teppichboden tropften.
Claudandus berichtet, wie er Preterius getötet und die verbleibenden Katzen, welche allesamt noch Kätzchen waren, befreit hat. An dieser Stelle wird erneut Francis‘ wirre persönliche (Nicht-)Haltung deutlich, als er Claudandus dafür maßregelt, daß dieser mit Preterius in menschlicher Sprache gesprochen hat, um ihn dazu zu bringen, die Käfigtüre zu öffnen.
„Du hast mit ihm gesprochen? Aber das ist ein Sakrileg! Wir dürfen nicht mit den Menschen sprechen. Die Unberührbaren dürfen mit den Unreinen [!] kein einziges Wort wechseln, auch wenn sie in Lebensgefahr sind.“
Francis glaubt, daß die Menschen unrein sind, und stellt sich dennoch den Plänen Claudandus zur Überwindung deren folglich auch unreiner Herrschaft in den Weg. Für ihn ist der Status quo, in welchem die „unberührbaren“ Katzen unter den Fittichen der „unreinen“ Menschen leben, erstrebenswert.
Claudandus erzählt weiter, daß ihn Ziebold, welcher Preterius zuvor „weil er das Leiden der Versuchstiere nicht mehr mit ansehen konnte“ verlaßen hatte, erschöpft und selbst halbtot neben dem Leichnam des Professors vorgefunden und aufgenommen hat. Dann erzählt er, wie er durch das Studium von Ziebolds Bibliothek über die Genetik zu seiner Lebensaufgabe gekommen ist.
„Plötzlich wußte ich, was meine Aufgabe, meine Pflicht war, wie ich meinem Leben einen Sinn geben und mich gleichzeitig an denen rächen konnte, die mir so unvorstellbare Schmach und Pein zugefügt hatten. Aber es ging nicht nur um blinde Rache, es ging um eine grundsätzliche Veränderung auf der Welt.“
Zu Beginn versuchte Claudandus, seinen Plan mit anderen Katzen zu teilen, doch „Bequemlichkeit, Dummheit und Furcht waren es, die sie [die Katzen] immer wieder zurück in die Arme der Menschen trieb.“
An dieser Stelle erkennt man deutliche Parallelen zum heutigen Massenmenschen, welcher selbst mit den offenkundigsten Wahrheiten konfrontiert, seinem bequemen Leben in Unwissenheit den Vorzug gibt und sich jedweder Veränderung seiner Lebenslage oder überhaupt dem Überdenken dieser verweigert.
Dann erklärte Claudandus Francis die Gründe für seine Taten.
„Obwohl das Weibchen und das Männchen [mit denen die Zucht begann] ganz nah beieinander wohnten, wurden sie auch von gewöhnlichen Artgenossen belästigt, wenn sie in Hitze gerieten. Oder sie gingen von sich aus zu anderen. Mir blieb keine andere Wahl, als die Artgenossen, die nicht für die Zucht bestimmt waren, bereits im Vorfeld zu stoppen. Aber diese hörten nicht auf mich, ihr Trieb war stärker und ließ sie bar jeder Vernunft wie Lustroboter handeln.“
Ein Vergleich des Sexualverhaltens vieler Männer und gerade auch Frauen in multiethnischen Gesellschaften, deren Völker- und Rassenbarrieren durch Kulturmarxismus und Egalitarismus aufgeweicht worden sind, erübrigt sich aufgrund seiner Offensichtlichkeit. Claudandus geht über zu einem Abriß über das Leben und Verhalten der Hauskatzen, welche ihrer Art unwürdig und sinnentstellt ist. Er verdeutlicht Francis die Dunkelheit und abgründige Tiefe der Welt. Beides vermag Francis nur mit dem fast hilflos anmutenden Vorwurf kontern, daß Claudandus selbst zu einem von ihm so gehassten Menschen geworden ist. Es kommt zum Kampf, Feuer bricht aus, Claudandus gibt sein Leben und verschwindet auf ewig in den Flammen, während sich der schwerverletzte Francis nach draußen retten kann.
Der anschließende Epilog offenbart neben dem weiteren Werdegang von Claudandus‘ gezielt gezüchteter Katzenart v.a. den wahren Wesenskern von Francis, welcher nach außen hin als Held der Geschichte dargestellt wird. Francis berichtet, daß sich die „neuen“ Katzen von Claudandus zunehmend mit den anderen Hauskatzen paaren und folglich in absehbarer Zeit genetisch in diesen untergehen werden.
„Mit Pascals [Claudandus] Tod, so scheint es, haben sie alle Hemmungen verloren und sind begierig darauf, neues Terrain zu betreten. Meine betörende Geliebte […] sehe ich oft durch die Gärten streunen, und wir grüßen uns dann höflich und lächeln einander wissend zu. Ich warte nur auf die Gelegenheit, daß sie wieder in Hitze gerät.“
Denn, „was diese Art Wünsche betrifft“, habe sich Francis für die Zukunft viel vorgenommen. Er wolle den bevorstehenden Frühling und Sommer ganz gemütlich und beschwingt angehen und sich auf den Flügeln der Liebe tragen laßen. So die künftigen Pläne eines Katers, welcher den einzigen seiner Art niedergestreckt hat, welcher sein Leben dem Wohlergehen und dem Aufstieg seiner Art gewidmet hatte. Was ist Akif Pirinccis Felidae wirklich? Ist es eine Kriminalgeschichte, in welcher ein finsterer Eugeniker zum Wohle der Glückseligkeit aller anderen zur Strecke gebracht wird? Nein. Es ist ein Drama über ein Individuum, welches nach elendigen Martern nicht verzweifelt, sondern sein Leben in den Dienst seiner Art stellt und sich, um diese seine Art aus den Klauen der vergiftenden Bequemlichkeit und Dummheit zu befreien, selbst opfert. Claudandus, von den seinen missverstanden, nimmt das größte Opfer auf sich, das ein einzelner aufbringen kann. Er verleugnet sein Privates und lebt ausschließlich zum Wohle der Felidae. Eben eine solche dieser Felidae, Francis, ist es, welche ihn schließlich tötet und sein Lebenswerk vernichtet. Und weshalb vernichtet Francis Claudandus? Sämtliche moralischen Gründe können nur vorgeschoben sein. Francis ist – trotz seiner hohen Intelligenz – Massenwesen wie die meisten seiner Art. Er vernichtet, was seine dekadente Existenz gefährdet. Anstatt sich mit Claudandus zu verbünden und das Werk der Befreiung der Katzen fortzuführen, fällt er seiner Art aus Feigheit in den Rücken.
Ich [Francis] rannte zu ihm und drehte seinen Kopf zu mir herum. Er [Claudandus] blutete furchtbar, und ich sah, daß der Schnitt größer war, als ich angenommen hatte. […] Trotzdem schien ein schelmisches Lächeln über sein Gesicht zu fliegen. Er öffnete unendlich langsam und unter Schwierigkeiten die Augen und blickte mich unverwandt an. Kein Zorn, kein Vorwurf und keine Furcht lag in diesen Augen, aber auch keine Reue.
„So viel Finsternis auf der Welt“, röchelte er. „So viel Finsternis, Francis. Kein Licht. Nur Finsternis. Und immer ist jemand da, der sich ihrer annimmt. Immer. Immer. Immer.“
Feder und Schwert ist die Kolumne der Netzseite der nationalrevolutionären Partei Der III. Weg. Sie erscheint regelmäßig an jedem 2. Sonntag.
Überragend!
Sowohl was der Autor dieses Artikels hier grandios herausgearbeitet hat, als auch die politischen Bücher des deutschfreundlichen Autors Akif Pirincci.
Das selbst sein Katzenkrimi-Erstling ein zutiefst politisches Buch war, wußte ich noch nicht.
Seine im antaios-Verlag erhältlichen Bücher „Deutschland von Sinnen“, „Die große Verschwulung“ und „Der Übergang“ sollten von jedem Nationalisten gelesen werden und gern mal einer Gesamtrezension hier unterzogen werden.
Ein einziger Genuß in dieser trostlosen antideutschen Zeit so absolutweltanschaulich klares ausgerechnet von einem Türken zu lesen.
Aber auch an ihm tobt sich der kulturmarxistische Haß aus – da hilft kein Ausländerbonus -; so wurde unter anderem sein Haus in Bonn von der Antifa angegriffen und stark beschädigt und Akif selbst mehrfach wegen „Volksverhetzung“ vor Gericht gezerrt und verurteilt. Aber er lässt sich nicht beugen und schreibt weiter!
Auch noch mal ein Dank an all die Autoren hier von DER III. WEG. Sie werden in klandestiner Runde wöchentlich besprochen. Eure täglichen Artikel sind in diesen Zeiten so wertvoll wie Gold; geistige Labsal und zugleich oft strahlende Augenöffner – ein tiefes Danke schön dafür!!!