Rund um die Berliner Beuth-Hochschule für Technik ist ein Namensstreit entfacht. Dabei hat die Hochschule erst 2009 den Namen des preußischen Beamten Christian Peter Wilhelm Beuth (1781-1853) angenommen. Damals waren aber die Vorwürfe gegen den Namensgeber noch nicht bekannt. Aktuell wird auf einem Symposium über eine mögliche Umbenennung der Hochschule debattiert. Anschließend soll die Hochschule in einer Umfrage beteiligt werden.
Beuth soll laut den Kritikern, u.a. der Initiative zur Umbenennung der Hochschule, ein schlimmer Antisemit gewesen sein, denn er beschied Juden der „rücksichtslosen Gewinnsucht und der Arbeitsscheu“ und wünschte sich das „Verbluten“ von „Judenjungen“ bei der Beschneidung. Laut Soziologe Bühl soll Beuth Bühl außerdem bei einer Rede zwischen 1810 und 1816, welcher er vor der Deutschen Tischgesellschaft hielt, daran erinnert haben, dass es bereits im Mittelalter eine verpflichtende Kennzeichnung für Juden gab, nämlich „gelbe spitze Hüte„: „Als 24 Juden 1510 in Berlin lebendig verbrannt wurden, trugen sie dergleichen (…), wie solches Juden gebührt.“
Der Antisemitismusbeauftragte der Jüdischen Gemeinde Berlin, Sigmount Königsberg, schaltet sich nun auch noch in den Namensstreit ein und ist sich sicher, „dass Beuth ein Antisemit war, wurde bereits von mehreren Wissenschaftlern nachgewiesen“.
Als ob das Berliner Bildungswesen keine anderen Sorgen hätte…
Kant, Fichte, selbst Schiller und der alte Goethe sowie eine Reihe weiterer Geistesgrößen die Deutschland hervorbrachte äußerten sich in ähnlicher Weise. Also Bitte.