Der Initiator des Vereines ist der Bundestagsabgeordnete Anton Friesen, mit dem als Russlanddeutscher eher wenig „Neues“ nach Deutschland gekommen ist. Bei zwei der anderen Unterzeichner des Manifestes sieht es dagegen anders aus. Da ist einmal der Grieche Alexander Tassis zu nennen. Dieser verfasste in der Vergangenheit einen Kommentar, in dem er Angela Merkel mit Walter Ulbricht und Adolf Hitler verglich, was Bände über dessen politisches Verständnis spricht. Noch „exotischer“ wird es bei der Deutsch-Iranerin Laleh Hadjimohamadwali, die für ihre radikale Kritik des Islams bekannt ist und schon Moslems mit Nazis gleichsetzte.
Unterstützung erhält der Verein von den Gründern der „Juden in der AfD“, Adrian Ochmanski und Emanuel Bernhard Krauskopf. Der Verein verfügt momentan über rund 20 Mitglieder.
Die politischen Ziele des Vereines, welche im „Neudeutschen Manifest“ dargelegt werden, sind:
- Bewahrung der „abendländischen Zivilisation“ sowie der deutschen Sprache
- „hartes Vorgehen gegen jeglichen Antisemitismus“
- „Vermittlung einer positiven Identifikation mit der deutschen Kultur und Geschichte im gesamten Bildungswesen“
- „Erziehung zum Patriotismus von Anfang an“
- „umfassende Deislamisierung Deutschlands“
Die Gründung eines Ausländerverbandes in der AfD mag niemanden mehr so wirklich überraschen, denn die liberalen Strömungen in der AfD versuchen schon seit der Gründung ihrer Partei, sie in den Zirkel der „anständigen“ und „respektablen“ Systemparteien zu bringen.
Man könnte daher geneigt sein, die „Neudeutschen“ als die nächste „Wir sind keine Nazis, bitte habt uns lieb“ Botschaft das Establishments abtun, doch dies ist ein wenig zu einfach. Es ist nämlich nicht so, als sei die Gründung des Vereines ein reines Lippenbekenntnis, wie manch stramm rechter AfD-Anhänger hoffen mag. Die gleichen mögen auch hoffen, dass der Fokus, den die AfD auf das Thema Islamisierung legt, ein taktischer Kniff ist, um das viel schwierigere Thema der biologischen Überfremdung zu umgehen, und da viele in der AfD den Begriff „Islam“ als fast schon ethnische Zuschreibung benutzen, ist dieser Glaube nicht ganz unbegründet.
Das Hoffen scheint jedoch mehr und mehr vergeblich zu sein. Die Personen, die den Verein gründeten, sind immerhin Teil der Partei und ihre Forderungen und das Unwissen, auf denen diese beruhen, leider weit verbreitet und stark anschlussfähig in gemäßigt patriotischen Kreisen.
Derartige liberale Rechte, die den Zusammenhang zwischen Blut und Kultur nicht wahrhaben wollen und meinen, man könne raum- und kulturfremde Ausländer zu Deutschen machen, sind im Grunde gar nicht so weit von ihren linken Gegnern entfernt. Der einzige Unterschied ist, dass die Rechten eben ihre Ausländer ein wenig mehr sortieren und in schwarz-rot-goldenen Farben sehen wollen. An der Überfremdung ändert dies selbstverständlich wenig, zögert sie bestenfalls ein wenig hinaus.
Wenn man sich die bereits erwähnte Laleh Hadjimohamadvali betrachtet, hat diese „Bewegung“ sogar zumindest das Potenzial, unter säkularen und atheistischen Ausländern Anklang zu finden. Hadjimohamadvali beschreibt sich als „Islam-Flüchtling“ und beruft sich in ihrer Kritik gegen den Islam auf ihre Erfahrungen als Kind im Iran nach der islamischen Revolution. Wie sie wird es noch viele Andere geben, die froh sind, ihren streng theokratischen Heimatländern entkommen zu sein, nur um jetzt mit Schrecken erleben zu müssen, wie sich im liberalen Westen dieselben fundamentalistischen Strömungen verbreiten, vor denen sie geflohen sind.
Da die anderen Systemparteien aus Angst als islamfeindlich abgestempelt zu werden, so ziemlich alles durchgehen lassen, was die „kulturellen Eigenheiten“ strenger Moslems angeht, ist es also gar nicht so abwegig, dass eine moderate AfD zu einer Alternative für säkulare Migranten werden könnte.
Für Deutsche, die ein Interesse daran haben, die Einwanderung raum- und kulturfremder Menschen zu begrenzen, egal ob christlich, muslimisch oder atheistisch, und die ihre Hoffnung in die AfD als Massenbewegung gelegt haben, wäre dies natürlich fatal, da innerhalb der Partei ihre Interessen nun mit denen der „Neudeutschen“ konkurrieren. Betrachtet man sich die demografische Entwicklung, ahnt man, welche Stimmen über kurz oder lang mehr Gewicht haben werden.
Ihr müsst die Wahl gewinnen, wenn Deutschland noch eine Chance haben soll, was ist nur aus den guten alten Deutschland geworden.
Wie ich von Anfang an sagte, eine Idiotenpartei.
Mein Herz bleibt dem III.Weg treu