Oberfranken: Von einem toten Pfaffen und Wahlplakaten

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Die Zeitung „F ränkischer Tag“ spannt einen Bogen von einem Pfarrer, der zur NS-Zeit angeblich gegen die Nazis pöbelte und sein Amt bis zum Ende ausüben konnte, zum Europawahlkampf im Jahre 2019. Dabei kommen interessante Ansichten der Lokalpolitiker zutage, welche unliebsamen Parteien, namentlich unserer, am liebsten das Recht auf Wahlwerbung verbieten wollen.

 

In der Oster-Ausgabe 2019 der in Bamberg erscheinenden Tageszeitung „Fränkischer Tag“, befand sich ein von Frau Anette Schreiber verfasster, ganzseitiger Beitrag mit der rührseligen Überschrift „Pfarrer Schütz noch heute Vorbild“. Dem ehemaligen Burgebracher Pfarrherrn Michael Schütz gewidmet, macht er zugleich, natürlich von der Autorin ungewollt, deutlich, warum unsere Partei „Der III. Weg“ auch in diesem Teil des Landkreises Bamberg seine Plakate aufgehängt hat. Allein schon der devote Ton dieser Journalistin, bestätigt diese Notwendigkeit. Kostprobe aus ihrem Artikel: „Pfarrer, Kirchenpfleger und Bürgermeister nehmen vorsichtig zwei alte Eichenstühle aus dem Arbeitszimmer des einstigen Geistlichen Rates in die Hände. Pfarrer Schütz. Das ist in Burgebrach ein Name, der auch heute noch mit großer Ehrerbietung ausgesprochen wird.“ Warum wohl? Selbstverständlich muss das ja irgendwie etwas mit dem Dritten Reich zu tun haben! Richtig. Der beweihräucherte Geistliche „scheute sich nicht davor“, während dieser genannten Zeit, „von der Kanzel herunter, gegen die Nationalsozialisten zu predigen.“ Folgen hatte das für den Pfaffen offenbar keine, zwar ist in dem Zeitungsbericht von angeblichen Verhaftungen die Rede, Belege hierfür werden jedoch keine genannt. Auf jeden Fall konnte der „als einer der streitbarsten Gegner der NSDAP“ beschriebene Geistliche sein Amt bis zum Ende der NS-Zeit ausüben.

 

Wie dem auch sei, Burgebrachs Bürgermeister Maciejonczyk instrumentalisiert den Michael Schütz auf jeden Fall sogleich für seine CSU-Ziele und hetzt gegen unsere Partei. Original-Ton des früheren Rechtspflegers und langjährigen Faschingsverantwortlichen von Burgebrach: „Es passe in die Zeit und die Tradition des Marktes, dass Burgebrach sich heute in Sachen Dritter Weg ganz klar positioniere – und so das Wirken des Widerstandskämpfers dauerhaft ins Gedächtnis rufe: als Mahnung.“ Fragt man sich nur, wie sah das denn seinerzeit aus? FT-Frau Anette Schreiber bleibt darauf die Antwort nicht schuldig. So berichtet sie vom Spitz des Pfarrers, „der die Sünden gefressen hat, deshalb, weil er beim Pfarrer am Sofa saß und die heruntergefallenen Beichtzettel vertilgte. Freilich wurden die Sündenzettel vorher von der Pfarrhaushälterin Marie überprüft.“ Das also war das „Niveau“ dieses Mannes, den ein CSU-Bürgermeister in unseren Tagen als großes Vorbild für seine Bevölkerung hinzustellen versucht.

Auslage in einer oberfränkischen Kirche

Gefragt bleibt für ihn und seinesgleichen nämlich der obrigkeitshörige Bürger, dessen einzige Lebensaufgabe im Arbeiten und Geldausgeben besteht. Alles andere, insbesondere die politische Mitverantwortung, nehmen ihm wenige Funktionäre ab, welche bei Wahlen der Bürgerschaft die Kandidaten vorsetzen, die er dann brav mit dem Stimmzettel zu bestätigen hat. Mehr kann und soll er nicht tun.

 

Die Europawahl des Jahres 2019, gerade in Oberfranken, beweist dies – wieder einmal – in aller Deutlichkeit. Da lächelt die Strauß-Tochter Monika Hohlmeier von den Plakaten herunter, eine Person, welche man außerhalb des Wahlkampfes hierzulande kaum zu sehen bekommt, treten beim noch unbekannteren SPD-Bewerber Martin Lücke die Augen hinter der Brille in aufdringlicher Weise hervor, die doch nach dem 26. Mai im totalen politischen Abseits verschwinden werden. Eine Partei, wie die unsere, welche in des Wortes bester Bedeutung für wirkliche Demokratie, also Mitbestimmung der arbeitenden Menschen, eintritt, wird deswegen von diesen Leuten mit allen nur vorstellbaren Mitteln bekämpft. Die Plakate werden heruntergerissen, damit die dort lesbare Wahrheit ja nur keinen daran interessierten Mitbürger erreicht. Man erinnerte sich, gerade in diesen Ostertagen, deswegen unwillkürlich an die ersten Christen, die auch durch Jahrhunderte hindurch im römischen Kaiserreich verfolgt wurden, weil sie sich dem totalitären Willen der seinerzeitigen Obrigkeit konsequent verweigerten. Wie sie, erleiden die Aktivisten der Partei „Der III. Weg“ heute viele Benachteiligungen, werden ausgegrenzt, diffamiert und auf jede nur erdenkliche Weise drangsaliert. Im Raum Burgebrach geschieht dies sogar im Namen der Katholischen Kirche, deren Missbrauchskonto mittlerweile einen schier unübersehbaren Umfang angenommen hat.  Jesus Christus würde sich mit Ekel und Widerwillen vom Tun solcher Menschen abwenden, die sich, dabei auf ihn berufend, tagtäglich mit dieser ihrer Wahrheitsverfolgung an ihm versündigen. Infolgedessen sind die Idealistinnen und Idealisten, welche trotz der Anwürfe eines Johannes Maciejonczyk in seiner Gemeinde plakatieren, Garanten dafür, dass das von Frau Schreiber skizzierte Verhalten seines Vorbildes heute nicht mehr kritiklos akzeptiert wird. Ein wahrer Christusdienst also und noch dazu aktiver Beitrag für die Wahrung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, die doch solche Dinge, wie sie der Herr Schütz laut Anette Schreiber permanent stattfinden ließ, sicherlich nicht gutheißen kann. Dies bleibt eine Tatsache, auch wenn der Herr Bürgermeister Maciejonczyk nicht unbedingt in der Lage sein wird, dies geistig nachzuvollziehen. Dem einstigen Pfarrer, dem nun durch die Lokalpresse der Segen des Widerstandskämpfers verliehen wird, soll bald ein Raum im sonst leerstehenden Pfarrhaus gewidmet werden. Schütz-Anhänger können sich dann in der Rumpelkammer (die alten Pfarrermöbel werden gerade extra restauriert) die vermeintliche Absolution für ihr totalitäres Treiben abholen.

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