Ganz darauf deutet zumindest ein mit einer versteckten Kamera aufgenommenes Gespräch hin, das Project Veritas veröffentlichte. In dem Video ist Googles Leiterin für verantwortungsvolle Innovation, Jen Gennai, zu sehen wie sie sagt:
„Elizabeth Warren sagt, dass wir Google zerschlagen sollten. Und ich mag sie, doch sie ist sehr fehlgeleitet, als würde es das besser machen, es würde es noch schlimmer machen, weil all diese kleinen Unternehmen, die nicht dieselben Ressourcen wie wir haben, damit beauftragt werden würden, die nächste Trump Situation zu verhindern. Ein kleines Unternehmen kann das nicht.“
Google fühlt sich also in der Verantwortung, eine Wiederwahl Donald Trumps zu verhindern. Gennai sagte weiter:
„Wir trainieren auch unsere Algorithmen, wenn 2016 noch einmal passieren würde, wäre das Ergebnis das Gleiche?“
Hinweise darauf, was Google damit meint, brachte ein Insider ebenfalls über Project Veritas ans Licht. Er veröffentlichte Dokumente, in denen Google darlegt, wie es seinen Algorithmen „Fairness“ beibringen möchte. Leider ist Googles Definition von Fairness nicht die, die die meisten anderen Menschen haben.
So steht dort beispielsweise, dass wenn eine Suchanfrage mit dem Wort „Geschäftsführer“, die hauptsächlich Bilder von Männern zurückliefert, zwar faktisch korrekt sein könne, da in der Tat die Mehrheit der Geschäftsführer Männer seien, der Algorithmus, der dieses Ergebnis produziert habe, trotzdem unfair sein könne, da sein Ergebnis Stereotypen verfestigen würde.
In anderen Worten: was wahr ist, spielt keine Rolle, sondern nur das, was wir wahrhaben wollen.
Der Google Insider bestätigte diese Vermutung:
„Sie werden die Realität danach neu definieren, was sie denken, was fair ist, nachdem was sie wollen und was Teil ihrer Agenda ist.“
Und auch Gennai scheint sich an diesem Umstand nicht zu stören:
„Der Grund warum wir unsere KI Prinzipien eingeführt haben ist, dass Leute keine klare Linie gezogen haben, dass sie nicht gesagt haben, was fair und gerecht ist und so dachten wir uns, nun wir sind ein großes Unternehmen, also sagen wir es.“
Man kann sich die Vermessenheit dieser Menschen kaum vorstellen. Seit Jahrtausenden haben die größten Philosophen der europäischen Welt und darüber hinaus mit der Frage nach dem, was gerecht ist, gerungen und nun kommt Google daher und trifft die Entscheidung einfach für den Rest der Welt. Ohne irgendjemanden darüber zu informieren, ohne zu fragen und auch nicht, weil sie auf diese uralte Frage eine Antwort hätten, sondern einfach, weil sie es können.
Man müsste dem eigentlich nichts mehr hinzufügen, doch damit unmissverständlich klar ist, wie weit links die vermeintliche politische Mitte für einige Google-Mitarbeiter liegt, sei noch erwähnt, dass Project Veritas ebenfalls interne E-Mails veröffentlichte, in denen eine Reihe konservativer Persönlichkeiten wortwörtlich als „Nazis“ bezeichnet wurden. Darunter auch zwei Juden, Dennis Prager und Ben Shapiro.
Weitere veröffentlichte Dokumente sollen zeigen, wie Google konservative Internetquellen zugunsten liberaler benachteiligt und wieder ein anderes beinhaltet eine Grafik, die darlegt, welche Rolle die Algorithmen des Unternehmens bei der „Programmierung“ von Menschen spielen.
Gennai äußerte sich mittlerweile zu den Vorwürfen. Es habe sich bei dem Gespräch nur um eine zwanglose Unterhaltung gehandelt und sie habe sich unpräzise ausgedrückt. Das mag glauben wer will, doch es wäre auch nicht das erste Mal, dass Google sich mit substanzialen Vorwürfen der politischen Manipulation konfrontiert sieht. Erst vor wenigen Monaten veröffentlichten Breitbart und Project Veritas interne Dokumente, die sie erneut über einen anderen Insider bei Google erhielten. Dem Insider zufolge zeigen diese Dokumente, wie Google während des irischen Referendums zur Streichung des Abtreibungsverbotes auf Youtube manuell schwarze Listen für abtreibungskritische Suchbegriffe angelegt hatte. Dies führt dazu, dass diese Begriffe und Wortkombinationen nicht mehr in der Autovervollständigung erschienen.
Google versucht nun all dies zu vertuschen oder zumindest kleinzuhalten und hier wäre es an den Medien gewesen, diesen Enthüllungen die Aufmerksamkeit zu geben, die sie verdienen. Doch wie nicht anders zu erwarten, taten unsere „kritischen“ Journalisten nichts dergleichen.
Nur eine Handvoll kleinere Publikationen berichteten über das Video und die Dokumente, der Rest, der ewig um die Demokratie und den Rechtsstaat besorgt ist, fand diese nicht der Rede wert.
Erinnern wir uns dagegen noch, welche Sorgen man sich vor der Europawahl um angebliche Versuche Russlands, die Wahl zu beeinflussen, machte oder gar, wie man uns einzureden versucht, rechte Trolle würden aus ihren Schlafzimmern heraus Tweet für Tweet den Untergang der EU herbeiposten. Unvergessen ist natürlich auch Trumps angebliche Russlandaffäre, die alle paar Monate mal wieder aufgewärmt wird, wenn es an Einschaltquoten und Klicks mangelt.
Und dort, wo doch über die Leaks berichtet wurde, griff man nicht Google an, sondern Project Veritas. Unsaubere Methoden und Verstöße gegen die journalistische Ethik werfen diejenigen ihnen vor, die ansonsten keine Sekunde davor zurückschrecken, Unrat, Halbwahrheiten und Lügen zu veröffentlichen, solange es nur ihrem politischen Gegner schadet. Wo war denn die journalistische Integrität als beispielsweise Boris Johnson Beziehungsstreit mitsamt Audiomitschnitt wie eine internationale Krise auf allen Kanälen breitgetreten wurde?
Man hofft zweifelsfrei, dass die ganze Sache schnell und ohne Konsequenzen vorbeiziehen wird, doch die Internetclique aus Silicon Valley hat sich in den letzten Monaten schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt, wenn es darum ging, Konservative und Rechte zu zensieren und der Widerstand gegen ihr Tun reicht schon bis in die oberen Kreise der US-amerikanischen Regierung.
So befragte am 26 Juni der texanische Kongressabgeordnete Dan Crenshaw während einer Anhörung Derek Slater, Googles globaler Leiter für Informationspolitik, zu den erwähnten E-Mails, in denen Konservative als „Nazis“ bezeichnet wurden. Unter anderem stellte er die nicht unberechtigte Frage, ob man mit einer solchen Betitelung nicht indirekt zur Gewalt gegen diese Personen aufrufe. Er spielte dabei auf das virale Hashtag #punchanazi an, das nach einem Angriff auf Richard Spender um die Welt ging. Crenshaw erhielt jedoch nur verdächtig nichtssagende Antworten auf seine Fragen.
Ein weiterer Texaner, der Senator Ted Cruz, befragte Maggie Stanphill, Googles Leiterin für User Experience über das Video, in dem Jin Gennai davon sprach, Trump zu stoppen. Auch er erhielt derart ausweichende und nichtssagende Antworten, dass man der Befragten schon fast gratulieren möchte.
So dankbar man auch sein muss, dass zumindest einige diesen Dingen in politischen Institutionen die gebührende Aufmerksamkeit schenken, werden ein paar kritische Fragen nichts ändern. Dieser Ansicht scheint auch der republikanische Senator Josh Hawley zu sein. Schon vor den neusten Leaks schlug er ein Gesetz vor, das Google, Twitter und Co. wirklich wehtun könnte. Nach derzeitigem Recht sind Plattformen, also Internetseiten, die es anderen Menschen erlauben, ihre Inhalte über diese zu verbreiten, in den USA unter Artikel 230 für diese Inhalte in keinerlei Form haftbar.
Senator Hawleys Gesetz sieht vor, dass dieser Schutz nicht mehr bedingungslos für alle Plattformen gilt, sondern nur noch für diejenigen, die sich in ihrer Moderation politisch neutral verhalten.
Ob es dieser Vorschlag bis in die Gesetzbücher schafft, bleibt abzuwarten, genauso, wie sich seine Anwendung am Ende gestalten wird, doch es ist zumindest ein erster Schritt dabei, die scheinbar willkürliche Macht der Technologiegiganten zu brechen und sie für ihr Handeln wieder haftbar zu machen.
Notiz am Rande: die im Artikel genannte „Fairness“ greift seit einiger Zeit bereits auch beim Thema Rassen und deren Einfluss in der Geschichte. Vor allem am Beispiel europäischer Geschichte wird die „Besonderheit“, diese „Fairness“ sehr deutlich.
Auf .de Seite ist es noch (mein Stand 2018) nicht so gravierend, aber auf der .com Seite.
Es gibt andere Suchdienste auf die man zurückgreifen kann. (zB DuckDuckGo) Auch hier ist es eines jeden Aufrechten Pflicht verantwortungsbewusst zu handeln.