„Tradition gegen den Volkstod“ Traditioneller Ehrendienst in Anhalt

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Die Sonne ist im Untergang begriffen. Ihre Strahlen tauchen den Beton der Häuser in ein orangenes Licht. Die Autofahrer schalten das Licht ein beim Fahren und treten das Gas durch. Viele wollen doch rechtzeitig zur nächsten Halloween Party.

Sie bemerken die Personen am Straßenrand nicht. Doch diese legen auch keinen Wert auf deren Aufmerksamkeit. Ihre Gedanken und ihr Streben sind andere. Besonders am heutigen Tag. Sie betreten wortlos den Totenacker, nehmen Aufstellung, ein kurzer Blick über die Schulter zurück, dann wird die Flamme entfacht. Das Feuer, was in ihren Herzen lodert, hat sie erneut zusammengeführt – zum Ehrendienst!

In angemessener Ruhe geht es zum Ort der Andacht. Der kalte Stein liegt tief im Schatten der alten Bäume, die ihn krönen. Ohne viele Worte und ohne Zögern beginnen die Deutschen ihr Werk. Hand in Hand wird effektiv der Dienst ehrenhaft erfüllt.

Und so erhebt mit Einbruch der Dunkelheit einer aus der Gemeinschaft seine Stimme und spricht fest im Feuerschein:

In einer kranken Zeit ist es wichtig zu glauben und zu hoffen. Der Glaube kann Berge versetzen und ist Bestandteil vieler Kulturen Europas.

Die gewachsenen und natürlichen Kulturen, Werte, Traditionen, Bräuche und Glaubensformen Europas sind heute jedoch mehr denn je in Gefahr. Ohne Kultur und Glauben stirbt ein Volk, da es die Bindung zu den Ahnen und der Natur zu verlieren droht. Dies haben die Feinde erkannt und versuchen deswegen alles, um diese Bindungen zu zersetzen und auf verschiedenste Weise umzudeuten. Sie wollen diese alte Flamme ersticken und den Völkern die Widerstandskraft nehmen. Sie wollen Mensch und Natur spalten und alles Lebensbejahende vernichten.

So ist es auch mit dem alteuropäischem Fest Samhain. Samhain bedeutet Vereinigung und ist keltischen Ursprungs. Es findet seine christliche Entsprechung in dem Feiertag Allerheiligen. Den meisten wird Samhain in seiner populären Weiterentwicklung als Spaßfest Halloween bekannt sein, das ja in den letzten Jahren von Amerika nach Europa geschwappt ist und in der kapitalistischen Spaßwelt natürlich riesigen Anklang findet , ist es doch ohne Sinn und Verstand auf den Eigennutz ausgelegt und nur noch eine groteske Verzerrung seines Ursprungs.

Samhain ist ein Mondfest, d.h. es fällt auf den Neumond rund um den Novemberanfang, doch der übliche Termin für Samhain ist die Nacht vom 31.
Oktober auf den 01. November. In dieser Nacht ist die Grenze zwischen der Dieswelt und der Anderswelt sehr dünn. Die Geister der Toten statten
ihren Familien und Freunden einen Besuch ab, wir zünden für sie Kerzen an und gedenken ihrer. Die Ernte ist eingefahren und man spürt das Ausatmen der Erde. Die dunkelste Zeit des Jahres beginnt. Rückzug und spirituelle Arbeit sind angezeigt. Im Jahreskreis liegt Samhain dem Beltanefest genau gegenüber, beide Feste zusammen ergeben ein Ganzes so wie Yin und Yang. Diesen Einklang zwischen uns, den Ahnen und der Natur gilt es zu wahren und mit all seinen Erfordernissen zu leben.

 

Oder wie Simone Wiedenhoefer am 31. Oktober 2010 in ihrem Gedicht S A M H A I N schrieb:

Wenn die Welten sich berühren,
Öffnet still die Ewigkeit
Ihre Tore und wir spüren
Es beginnt die dunkle Zeit.

All die ruhelosen Seelen
Strömen aus der Anderswelt,
Mit Gesang aus toten Kehlen,
Zu dem Licht, das sie erhellt.

Lausche, höre, wie sie singen,
Hörst du diesen Andersklang?
Stimmen, die voll Wehmut klingen,
Ein betörender Gesang.

Niemals darfst du sie verfluchen,
Niemals wirst du sonst erkennen,
Wonach ihre Seelen suchen.
Darum lass das Feuer brennen.

Samhain Fest der Jahreswende,
Fürchte nicht die Dunkelheit.
Nur das Gute siegt am Ende,
Beltane ist nicht mehr weit.

Stimme milde ihre Herzen,
Zeige ihnen dein Gesicht.
Säume ihren Weg mit Kerzen,
Führe sie zu deinem Licht.

So lasset uns der heutigen technokratisch materialistischen Weltsicht ein organisch-sakrales Weltbild entgegensetzen und unsere lodernde Flamme in die Weltnacht tragen und lebendige Glut schaffen, wo sonst nur Tod blüht!

Für’s Vaterland bereit!

Für’s Volk bereit!

Für die Heimat bereit!

Nach diesen Worten verstummen die Anwesenden und halten einen Moment inne und gedenken, bevor sie so lautlos verschwinden, wie sie gekommen. Nur eine kleine lodernde Flamme im Dunkeln kündet vom Ritus.

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