„Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“. (Johann Wolfgang von Goethe, deutscher Dichter, 1749-1832).
In Oberfranken ist es für den „III. Weg“ schon zu einer guten Tradition geworden, das neue Jahr mit einer Wanderung zu beginnen. So machten sich denn auch heuer wieder am 6. Januar Mitglieder und Freunde unserer Partei auf, um gemeinsam einen Ort aufzusuchen, der manchem von ihnen vorher nicht einmal vom Hörensagen her bekannt war.
Diesmal ging es in diesem Zusammenhang, bei strahlendem Sonnenschein, zum Reisberg bei Schlappenreuth, Landkreis Bamberg. Dort befinden sich noch die Überreste einer alten Höhensiedlung, die eine Pfosten- Schutzmauer umgab. Sie wurde etwa 400 nach Christus errichtet, aber bereits hundert Jahre später durch kriegerische Ereignisse zerstört. Für den Wissenschaftler gelten sie als Bestandteil böhmischer Kultur, was wiederum den slawischen Hintergrund des Ganzen erahnen lässt. Nachdem unsere Wanderer den durchaus schwierigen Aufstieg geschafft hatten, konnten sie dann in aller Ruhe die Fundamente eines Burgwalles betrachten.
Danach lief man zur ehemals ebenfalls befestigt gewesenen Bergkuppe, um anschließend zur Besichtigung des sehr eindrucksvollen Vorwerkes mit Mauer und Halsgraben zu schreiten. Die damalige Anlage besaß übrigens nach aktueller Kenntnis mehrere Abschnittswälle und einen heute noch erkennbaren Ringwall. Allerdings sind im Laufe der Zeit viele seinerzeitige Bestandteile dieser frühzeitlichen Burganlage entweder eingestürzt oder mit Mutterboden bedeckt worden, sodass das meiste davon heute nur noch als Bodendenkmal sichtbar geblieben ist. Ein Mitglied unseres Stützpunktes brachte nach dessen eingehender Inaugenscheinnahme dann noch einen sehr eindrucksvollen Vortrag zur Reisberg-Geschichte zu Gehör, welcher großes Interesse fand. Nach diesem Ausflug in die frühe Historie machte man sich dann, mit viel neuem Wissen versehen, auf den Heimweg, der mit einem kameradschaftlichen Beisammensein seinen Abschluss fand.
Auch im nächsten Jahr wird der Stützpunkt Oberfranken wieder eine Wanderung zu einem scheinbar vergessenen Ort der Region unternehmen und damit bekunden, dass ihm die Aneignung von Kenntnissen aus der Frühzeit unseres Volkes ein echtes Anliegen ist und auch bleiben wird.