Mehrere Todesopfer bei israelischen und türkischen Luftschlägen in Syrien

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Am Dienstagabend kam es laut der syrischen Nachrichtenagentur SANA zu mehreren Luftangriffen in Zentral- und Südsyrien, für welche Israel verantwortlich sein soll. Mehrere Raketen wurden auf militärische Stellungen der syrischen Armee nahe der Stadt Deir ez-Zor im Osten Syriens abgeschossen, sowie auf Militärposten südlich der Stadt Al-Suweida, welche im Südwesten des Landes gelegen ist. Bei den Angriffen wurden offiziellen Angaben zufolge zwei syrische Soldaten getötet sowie vier weitere verletzt.

Anderslautenden Berichten der „Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ zufolge kamen bei den israelischen Luftangriffen zwei syrische Soldaten sowie fünf Angehörige pro-iranischer Milizen nahe Al-Suwaida ums Leben. Der Raketenbeschuss habe Militärstellungen im Südwesten gegolten, die vom Iran unterstützt werden.

 

Iranische Kräfte sollen mit Gewalt aus Syrien vertrieben werden

Israel ist nicht gewillt, die Präsenz iranischer Kräfte in Syrien hinzunehmen, wie die israelische Regierung in der Vergangenheit mehrfach verlautbaren ließ. Tel Aviv hat dabei wiederholt seine Absicht erklärt, dies auch mit militärischer Gewalt durchsetzen zu wollen.

Erst vor wenigen Wochen erklärte der israelische Verteidigungsminister Naftali Bennet hierzu: „Wir sind von der Blockade von Stellungen des Irans in Syrien zu einer Vertreibung des Irans aus Syrien übergegangen, und wir werden nicht aufhören. Wir werden den Krieg weiterhin auf das Territorium des Feindes bringen.“

 

Weitere Attacken auf syrische Militärstellungen in der Nacht auf Mittwoch

Nur wenige Stunden nach den Angriffen bei Deir ez-Zor und Al-Suweida kam es in der Nacht zu Mittwoch zu weiteren Attacken, für die Israel verantwortlich gemacht wird. Mehrere Stützpunkte des syrischen Militärs in Zentral- und Südsyrien wurden gegen 1 Uhr Ortszeit angegriffen, wie syrische Medien berichteten. Raketeneinschläge sorgten für heftige Explosionen, die die Nacht taghell erleuchteten.

Das syrische Militär erklärte, es seien verschiedene Ziele in Salamiyya und Saburah mit Raketen angegriffen worden. Eine große Anzahl feindlicher Geschosse sei von der syrischen Luftabwehr abgefangen worden. Einige Raketen hätten ihre Ziele jedoch getroffen und Sachschäden verursacht. In einem in den sozialen Medien verbreiteten Video aus Salamiyya sind mehrere aufeinander folgende, heftige Explosionen zu sehen, was zu Vermutungen führte, dass bei den Raketenangriffen ein Munitionslager getroffen wurde.

In der Vergangenheit kam es wiederholt zu israelischen Luftangriffen auf Ziele in Syrien. Ein offizielles Bekenntnis zu diesen Attacken durch die israelische Regierung oder das israelische Militär erfolgt in der Regel nicht.

 

Passagierflugzeuge als Schutzschild missbraucht

Bei seinen verdeckten Militäroperationen in Syrien scheut Israel offenbar auch nicht davor zurück, zivile Passagierflugzeuge als Schutzschild für die eigenen Kampfflugzeuge zu missbrauchen, um auf diese Weise ihre Kampfjets vor der syrischen Luftabwehr zu schützen. Laut russischen Angaben wäre es im Juni beinahe zu einer Katastrophe gekommen, als ein ziviles Verkehrsflugzeug mit über 170 Passagieren an Bord fast von der syrischen Luftabwehr beschossen worden wäre, nachdem die Maschine von der israelischen Luftwaffe als Deckung missbraucht wurde.

Erwartungsgemäß kam es weder zu einer Verurteilung dieses klar völkerrechtswidrigen Vorgehens noch überhaupt zu einer Stellungnahme der deutschen Bundesregierung. Kritik am israelischen Aggressor gilt in der BRD als weitgehend tabu. Nur in seltenen Ausnahmefällen wird von offizieller Seite halbherzig leise Kritik an besonders eklatanten Verstößen Israels gegen das Völkerrecht geäußert.

Auch vor Verurteilungen oder Sanktionen durch die internationale Staatengemeinschaft ist Israel in aller Regel sicher. Im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen beispielsweise, der Sanktionen verhängen könnte, verhindern die Vereinigten Staaten von Amerika als Vetomacht regelmäßig, dass Sanktionen gegen Israel ausgesprochen werden.

 

Türkischer Drohnenangriff in Nordsyrien

Am Dienstagabend kam es ebenfalls zu einem türkischen Angriff auf syrisches Territorium. Bei einem Drohnenangriff auf kurdisch kontrollierte Gebiete im Norden Syriens wurden drei Frauen getötet. Es soll sich dabei um kurdische Aktivistinnen handeln, die in der Nähe der Stadt Kobane der türkischen Attacke zum Opfer fielen. Infolge des Drohnenangriffs kam es zu Protestaktionen in mehreren nordsyrischen Städten.

Laut der „Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ war eine Versammlung von führenden Mitgliedern der sogenannten „Syrischen Demokratischen Kräfte“, die eng mit dem amerikanischen Militär zusammenarbeiten, Ziel der türkischen Militäroperation. Türkische Medien bezeichneten die Getöteten als „PKK-Terroristen“.

Die „Syrischen Demokratischen Kräfte“ werden von der kurdischen „YPG-Miliz“ angeführt und beherrschen weite Gebiete im Norden und Osten von Syrien, die mit Unterstützung der US-Armee zuvor dem „Islamischen Staat“ abgetrotzt wurden. Die türkische Regierung betrachtet die „YPG“ als syrischen Ableger der kurdischen Arbeiterpartei „PKK“ und geht immer wieder militärisch gegen die Kurdenmiliz vor.

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