Mit ihren Tälern, idyllischen Ortschaften, Höhlen und Burgen oder deren Ruinen, eingerahmt in eine malerische Landschaft, bietet die Fränkische Schweiz wie kein anderes Fleckchen Erde einen besonderen Charme. Vor etwa 160 Millionen Jahren durch Meeresströmungen und das nachfolgende tropische Klima wurden beeindruckende Gesteinsformationen geformt. Die damaligen Meeresriffe waren von unzähligen Meeresschwämmen besiedelt. Die kalkhaltigen Skelette der Schwämme lagerten sich am Boden des Meeres ab. Durch weitere Ablagerungen von Meeresgetier und Pflanzenresten entstand im Laufe der Zeit Kalkschlamm. Unter hohem Druck verwandelte sich dieser Schlamm im Laufe von Jahrhunderten in die heute sichtbaren Felsen. Nach und nach wuchs die Landschaft dann „aus dem Meer heraus“. Neben finsteren Höhlen gibt es so in der Karstlandschaft auch eindrucksvolle Felsentore und –formationen zu bestaunen. Die Höhenunterschiede sind vergleichsweise klein und die hohe Dichte von Sehenswürdigkeiten macht die Fränkische Schweiz zum idealen Wanderziel für die ganze Familie.
Eindrucksvolle Felsen, geheimnisvolle Höhlen und malerische Ausblicke
So folgten auch im diesem Jahr wieder einige große und kleine Wanderer dem Ruf des Stützpunktes Nürnberg-Fürth zur traditionellen Pfingstwanderung. Wie immer wurde durch einen ortskundigen Führer im Vorfeld eine individuelle Route ausgearbeitet, die viele Höhepunkte bot. Ausgangspunkt war wie im Vorjahr der malerische Ort Pottenstein.
Entlang des Püttlachtales ging es in die eindrucksvolle Bärenschlucht. An deren Ende liegt die Mariengrotte und lud zu einer ersten kurzen Rast ein. Über Weidmannsgesees und Arnleithen ging es einen schmalen Waldpfad hinunter ins Püttlachtal nach Tüchersfeld. Seinen eindrucksvollen Felsen, wie dem Fahnenstein, die hoch über der alten Ortschaft thronen verdankt Tüchersfeld seinen einzigartigen Anblick. Die Felsmetropole zählt seit je zu den Inbegriffen romantischer Vorstellungen von der Fränkischen Schweiz.
Von Tüchersfeld ging es weiter durch den „Tiefen Grund“ in Richtung Nordosten. Hier wartete, verborgen im Wald, das Kühloch auf die Wandergruppe. Die geräumige Felsenhalle lud zu einer ausgiebigen Vesperpause ein. Im hinteren Bereich der Höhle konnten, nachdem man sich auf den Bauch kriechend durch Engstellen gezwängt hatte, noch weitere Entdeckungen gemacht werden. Neben den Kindern hatte hier die Neugier auch einige der Erwachsenen in den Bann gezogen.
Nachdem jeder Winkel der großen Höhle erkundet war und man sich gut gestärkt hatte ging es weiter durch die Silbergrubenhöhle zum sogenannten Pferdsloch. Nun führte der Weg über Feldwege in Richtung Nordwesten auf Oberailsfeld zu. Von dort ging es durch das Ahorntal in Richtung des Rennerfelsen, einer Siedlungsstätte aus der Altsteinzeit. Als der Aufstieg auf der südlichen Talseite geschafft war, kam auch schon die schöne Burg Rabenstein in den Blick. Die sehr hohen Stufen auf dem Pfad die zum sogenannten Schneiderloch führten, stellten für die Kinder eine besondere Herausforderung dar, die aber natürlich gemeinsam erfolgreich gemeistert wurde. Das Schneiderloch selber weckte wieder neue Kräfte bei den zuvor etwas ermüdeten Kleinen. bei der ausgiebigen Entdeckungstour konnte man über die aktivierten Energiereserven nur staunen.
An dem Pfad nach dem Schneiderloch gab es dann immer wieder Höhlen zu entdecken. Als letzte Höhle des ereignisreichen Tages bot die mächtige Ludwigshöhle im Ahorntal einen würdigen Abschluss.
Warmes Essen am Lagerfeuer
Ein Teil der Wandergruppe begab sich nach herzlicher Verabschiedung auf den Nachhauseweg, während der zweite Teil sich auf dem Weg zu dem Nachtlagerplatz begab. Nach etwa einstündigem Marsch war dann auch diese Gruppe an ihren Tagesziel angelangt. Arbeitsteilig wurden die Zelte aufgeschlagen und die anstehenden Aufgaben für die gemeinschaftliche Essenszubereitung erledigt. Über dem sicher angelegten Grubenfeuer köchelten dann alsbald auch die mitgebrachten Eintopf- und Suppengerichte. Gemeinsam ließ man dann am Lagerfeuer bei heißem Tee und Marshmallows den ereignisreichen Tag ausklingen während der Sonnenuntergang malerisch durch die Baumwipfel schien.
Am nächsten Morgen gab ein heißer Kaffee und ein Tee für die Kinder, sowie ein ausgiebiges Frühstück Kraft für den anstehenden Rückweg. Die Zelte wurden abgebaut und wenig später ließ sich an dem Lagerplatz der naturnahen Wanderer kein Zeichen mehr für deren vormalige Anwesenheit finden. Die Route führte zuerst querfeldein bergab durch einen schönen Wald.
In dem Örtchen Steifling wurde eine kleine Vesperpause eingelegt. Ein leckerer Tee und der Dorfbrunnen weckten bei den Kindern die erforderlichen Kräfte für den anstehenden Anstieg über die Hohe Leite (Sieben Brüder). Über Haßlach wurde sodann der Ort Haselbrunn als Eingang zum Mariental durchquert. Im Mariental packte gerade die Kinder wieder der Entdeckungstrieb und ehe man sich versah waren die Rucksäcke abgelegt und die vormals müden Kleinen sprangen förmlich steile Hänge empor, geheimnisvollen Höhleneingängen entgegen.
Gegen Ende des Tals machte sich dann, trotz malerischer Felsformationen, bei den Kindern doch die Erschöpfung bemerkbar. Die Aussicht auf ein paar Kugeln Eis am Ziel in Pottenstein reaktivierte jedoch umgehend die letzten Kraftreserven. Entlang der Püttlach ging es in dem Ort dann in Richtung Altstadt und zum ersehnten Eis. Zwei lange und ereignisreiche Tage mit einer Marschleistung von ca. 28 Kilometern und ca. 750 Höhenmetern Aufstieg fanden so einen schönen Abschluss. Allen Teilnehmern wird die Tour mit vielfältigen Emotionen und Eindrücken wohl lange im Gedächtnis bleiben. Neben der malerischen Umgebung gab auch die treue Gemeinschaft der Wandergemeinschaft über die Zeit ein gutes Gefühl.