Hass und Hetze gegen den „Wüstenfuchs“ – das Rommel-Ehrenmal wird geschichtspolitisch kastriert (Teil 1/2)

Home/Politik, Gesellschaft und Wirtschaft/Hass und Hetze gegen den „Wüstenfuchs“ – das Rommel-Ehrenmal wird geschichtspolitisch kastriert (Teil 1/2)
Bundesarchiv, Bild 146-1973-012-43 / Unbekannt / CC-BY-SA 3.0

Ewig lebt der Toten Tatenruhm. Es sind vor allem die kriegerischen Leistungen, die das Leben der Völker und ihrer Menschen entscheidend prägen. Am Umgang mit den Toten der Kriege erkennt man den wahren Wert eines Staatswesens und seiner herrschenden Schicht.

Von der BRD, dem Besatzerkonstrukt der West-Alliierten, war in dieser Hinsicht von Beginn an nicht allzu viel zu erwarten, trotz der notgedrungenen Rücksichtnahme auf die Erlebnisgeneration in den unmittelbaren Nachkriegsjahren. Folgerichtig steigert sich der gechichtspolitische Amoklauf der BRD mit dem grundlegenden Motiv von der deutschen Geschichte als Irrweg bis zum 8. Mai 1945 in dem Maße, in dem die letzte Kriegsgeneration ihren Lebenskreis vollendet.

 

Vom Sohn der Stadt zum „Nazi-General“

Jüngstes Opfer ist der als „Wüstenfuchs“ zu unsterblichem Ruhm gelangte Generalfeldmarschall Erwin Rommel. Seit 1961 steht in dessen Geburtsstadt Heidenheim an der Brenz das Rommel-Denkmal. Seitens der Stadtverwaltung gab es seinerzeit keine Einwände gegen dessen Errichtung. Man war vielmehr der Meinung, Rommel „habe in der Welt einen guten Klang und seine Heimatstadt keine Veranlassung, von ihm abzurücken“. Erst im Jahre 2011 entflammte in Heidenheim eine Diskussion über das Denkmal, angestoßen von der Heidenheimer Gruppe „Geschichtswerkstatt“. Dort war man der Meinung, Rommel würde durch das Denkmal ungerechtfertigterweise heroisiert, die Stadt möge das Denkmal daher entfernen. Bei einer Protestaktion verhüllte man das Ehrenmal mit einer Plane mit der Aufschrift „Kein Denkmal mehr für den Nazigeneral“. Nach weiterer Wühlarbeit beschlossen im Jahr 2013 der Gemeinderat und die „Geschichtswerkstatt“ das Denkmal komplett abzubauen – aus Furcht, die Gedenkstätte könne eine Pilgerstätte für Rechtsgesinnte werden.
Der damalige Bürgermeister konnte die Denkmalstürmerei gerade noch verhindern.

 

Gedenktafel an seinem Wohnhaus in Weingarten.

 

Geschichte als Propaganda

Nun konnte der Heidenheimer Künstler Rainer Jooß den Gemeinderat von Heidenheim überzeugen, dem Rommel-Denkmal ein Gegendenkmal entgegenzusetzen. Dem Gedenkstein wurde die zerlumpte Figur eines Landminenopfers beigefügt, die einen Schatten wirft. Die Figur soll daran erinnern, dass Millionen nicht geräumter Minen aus dem Zweiten Weltkrieg bis heute Opfer unter der Zivilbevölkerung fordern. Als Kommandeur des deutschen Afrikakorps hatte auch Rommel Minenfelder anlegen lassen – ein absolut übliches Vorgehen, wie es von allen Kriegsparteien und auf allen Kriegsschauplätzen praktiziert wurde.

Wie es um das Geschichtsverständnis der BRD und ihrer Hofhistoriker bestellt ist, machte im Rahmen der Übergabe des kastrierten Denkmals der Historiker Wolfram Wette deutlich. „Was hatte die Wehrmacht in Nordafrika zu suchen?“, fragte er rhetorisch. „Sie führte dort einen imperialistischen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg“.

Fragt sich nur, gegen wen, denn Ägypten war damals britisch besetzt, ebenso wie weitere große Teile Afrikas und des Nahen Ostens. Rommels Vorstoß war dementsprechend rein militärisch-strategisch begründet, galt den britisch besetzen Gebieten Nordafrikas und Klein-Asiens mit dem denkbaren Fernziel der Ölfelder des ebenfalls britisch besetzten Zweistromlandes. Was hatten die Briten dort zu suchen?

„Völkerrechtswidrige Angriffskriege“ gab es im Übrigen 1942 noch nicht, diese Rechtsfigur wurde erst im Rahmen der Nürnberger Schauprozesse installiert, um nicht nur den Nationalsozialismus, sondern mit ihm das ganze Deutsche Reich nachhaltig zu diskreditieren.
Dass sich im Übrigen an der Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln durch Krieg nichts geändert hat, zeigt ein Blick auf das Weltgeschehen nach 1945.

 

1. Weltkrieg – Eiserne Kreuze und Pour le Merité

Der am 15. November 1891 geborene Johannes Erwin Eugen Rommel gehört jedenfalls ohne Zweifel zu den großen Soldatengestalten des deutschen Volkes. Im Jahr 1910 trat er als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment „König Wilhelm I.“ der Württembergische Armee ein. Im Jahre 1912 wurde er zum Leutnant befördert und erlebte in dieser Funktion den Beginn des Ersten Weltkriegs. Im September 1914 erhielt er das Eiserne Kreuz zweiter Klasse und im Januar 1915 das Eiserne Kreuz erster Klasse. Ab Oktober 1915 war Rommel Kompanieführer beim württembergischen Gebirgsbataillon. Ende September 1917 wurde das Bataillon an die Isonzo-Front verlegt und nahm am Gebirgskrieg in den Alpen teil. Unter Rommels Beteiligung gelang zunächst der Einbruch in die Kolovrat-Stellung und in der Schlacht von Karfreit Ende Oktober 1917 die Erstürmung des Monte Matajur. Für seinen Einsatz erhielt Rommel im Dezember den Orden Pour le Mérite, die damals höchste deutsche Tapferkeitsauszeichnung.

 

Teil 2 folgt in wenigen Tagen…

1 Kommentar

  • „Sie führte dort einen imperialistischen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg”.

    Wirklich beachtlich wie die Umdeutung bestimmter Ereignisse immer dreister stattfindet.

    Rommel kam als „Befehlshabers der deutschen Truppen in Libyen“ (später umbenannt in Deutsches Afrika-Korps) auf Bitte Mussolinis um die italienischen Truppen in der Verteidigung gegen die Briten und deren Kolonialsoldaten gegen Italienisch-Libyen (u.a. Cyreneika) zu unterstützen (Unternehmen Sonnenblume). Was zunächst auch gelang. Fairerweise muss man sagen, dass die italiener vorher versuchten ins britisch besetzte Ägypten einzufallen (was hatten die Briten da zu suchen? Richtig: Öl).

    Später (November 1942) erschienen US-Truppen in Marokko und Algerien (was hatten die da zu suchen? Richtig:, daselbe wie heute), was zu einem Zweifrontenkrieg mit deutlicher Überlegenheit der Alliierten und somit späterem Zusammenbruch der deutsch-italienischen Verbände führte.

    Bemerkenswerte Meldung aus dem KTB OKH:
    11.9.42
    „Bei Marsa Matruh beschossen feindl. Flugzeuge ein deutsches Sanitätsflugzeug. Einer in diesem transportierter Verwundeter wurde getötet. Weitere erneut verletzt. Das ital. Laz.-Schiff „Arno“ wurde in der Nacht 9./10.9. nördl. Derna von feindl. Seeflugzeugen versenkt. Das Schiff war vollständig beleuchtet, wahrscheinliche Verluste 70 Mann.“

    Max 16.08.2020
  • Lächerlich. Die grössten Minenfelder wurden in Nordafrikavon den Briten angelegt. Und das nicht nur bei El Alamein….

    Uwie64 14.08.2020
×

Schneller und einfacher Kontakt über WhatsApp - Einfach auf den unteren Button klicken!

 

Kontakt über Threema unter der ID:
Y87HKB2B

×