Vor über 75 Jahren wurden Millionen Deutsche aus den deutschen Ostgebieten vertrieben. Haus und Hof mussten sie zurücklassen, oft nur mit dem, was sie am Leibe trugen. Den Schmerz über den Verlust der Heimat, den Nachbarn, den man gut kannte oder den Baum, auf dem man als Kind kletterte, kann niemand, der es nicht erlebt hat, nachvollziehen. Sie kamen in Gegenden an, wo zwar ihre Sprache gesprochen wurde, aber sie trotzdem Fremde waren. Viele verloren auf der Flucht vor der Roten Armee ihr Leben oder wurden geschändet, wenn sie ihnen in die Hände fielen.
75 Jahre später
Am ersten Sonntag im September machten sich Aktivisten unserer Partei auf nach Coburg und gedachten der Deutschen, die 1945 ihre Heimat verloren haben.
In einer Parkanlage unterhalb der Veste Coburg befindet sich das Denkmal der Heimatvertriebenen. Auf diesem Stein befinden sich die Wappen und Namen der deutschen Ostgebiete.
Kerzen und Blumen wurden niedergelegt und während des Vortragens eines Gedichtes wurde den Vertriebenen der deutschen Ostgebiete gedacht.
Der Vertriebene
Mir kommt es öfter in den Sinn,
ob ich nicht schon gestorben bin?
Denn meine ganze Flüchtlingsnot
Gleicht sie nicht wirklich ganz dem Tod?
In meinem Haus ein anderer lebt,
der jetzt mein Glas zum Munde hebt,
der Andere baut mein Gartenland,
er trägt dabei wohl mein Gewand.
Und wenn er Feierabend macht,
greift er nach meinem Buche sacht,
das vorher mir mal hat gehört,
auf meinem Kissen ungestört.
Wird später betten er sein Haupt,
und spürts nicht, dass er mirs geraubt,
ich aber steh mit leerer Hand,
als alter Mann in fremdem Land.
Im Herzen brennt das Heimatweh
Wenn ich so durch die Fluren geh
Und immer grübel her und hin
ob ich wohl schon gestorben bin.
Doch nicht nur den Heimatvertriebenen wurde gedacht, an einem direkt angrenzenden Kriegerdenkmal wurden ebenfalls Kerzen niedergestellt und kurz innegehalten.
Veste Coburg
Der Aufstieg zur Veste Coburg war bei dem herrlichen Wetter auch leicht bewältigt. Weit schweifte der Blick über das Frankenland sowie Thüringen. Mit einem kurzen Vortrag zur Veste Coburg von einem Mitglied wurde so auch der Wissensschatz erweitert. Es ist ein sehenswertes Bauwerk, welches im Jahre 1225 das erste Mal erwähnt wurde. In all den Jahrhunderten, wo sie nun schon steht, wurde sie nie erobert. Allerdings wurde sie mit einer List im Jahre 1635 nach langer Belagerung eingenommen. Nicht Waffengewalt wurde der Veste damals zum Verhängnis, sondern ein gefälschter Brief. Mittlerweile, einige Hundert Jahre später, befindet sich in den Räumlichkeiten der Anlage ein Museum. Zum Abschluss und vor dem Abstieg wurde sich in der Burgschänke noch mal gestärkt.