Lizenz zum gendern – 007 wird zur schwarzen Frau

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Unlängst verstarb mit dem Schauspieler Sean Connery eine Leinwandlegende, die nicht zuletzt in seiner Filmrolle als Geheimagent James Bond 007 begründet liegt. Der Tod dieses „alten weißen Mannes“ erscheint geradezu sinnbildlich, denn auch die Filmfigur, die Connerys Ruhm begründete, wird demnächst zu Grabe getragen.

 

Lebemann und Superheld

James Bond, ursprünglich eine Romanfigur des britischen Marine-Nachrichtendienstlers Ian Fleming, steht wohl wie kaum eine andere Person für vergangen weiße Männlichkeit. Der galante Macho, stets Haltung zeigend und gut gekleidet, weiß das Leben zu genießen – schöne Frauen, schnelle Autos, Glücksspiel, gutes Essen und teure Weine begleiten ihn auf Schritt und Tritt. Trotzdem steht der Dienst für Königin und Vaterland stets an erster Stelle. Von seiner Lizenz zum Töten macht er zwischen Wodka Martini und dem nächsten Bond-Girl reichlich Gebrauch, mit überlegener Eleganz, ohne Reue und ohne Hass.

Die Geschichten folgen in bester Helden-Manier einem simplen schwarz-weiß-Schema: Superschurken und (früher) Kommunisten auf der einen Seite, der makellose Held, der die Welt mehr oder minder im Alleingang rettet auf der anderen Seite – einfach gestrickt, mit spektakulären Actionszenen inszeniert, dabei dem Markenkern stets treu. Das mag nicht sonderlich tiefgründig sein und erscheint in der Rückschau mitunter skurril, aber Heldengeschichten sind nun mal kein philosophisches Seminar und deshalb lieben wir sie gerade so.

Walter PPK, abgedrehte Gadgets und eine große Explosion am Ende und dabei stets stilsicher – Pierce Brosnan, der sich während einer Verfolgungsjagd auf der Themse die Krawatte richtet, das ist 007, so geht Gut gegen Böse auf der Kinoleinwand. James Bond als „Transgender“, der als Kopf eines „breiten Bündnisses“ oder bei den anonymen Alkoholikern mit den Schurken der Welt den Dialog sucht? Eine absurde Vorstellung.

 

„Toxische Männlichkeit“ oder auf dem Weg zum Weichei

Natürlich wuchsen über die Jahre die Vorwürfe, Bond verkörpere eine „toxische Männlichkeit“ und überhaupt sei die Rolle nicht mehr zeitgemäß für die Vorstellung von Männlichkeit im 21. Jahrhundert. Der Geheimagent mit der Lizenz für pädagogisches Kino.

Dementsprechend wurde die Figur mehr und mehr geschliffen und dem Zeitgeist angepasst: Connerys Bond durfte der Damenwelt gelegentlich noch einen Klaps auf den Hintern geben, Roger Moore immerhin noch sprachlich den Sexisten geben. Als Pierce Brosnan 1995 in die Rolle des 007 schlüpfte, warf ihm seine neue Chefin „M“ schon bei ihrem ersten Treffen vor, er sei ein „sexistischer, frauenfeindlicher Dinosaurier, ein Relikt des Kalten Krieges.“

Daniel Craig als aktueller Bond mag äußerlich mehr den muskulösen Actionhelden verkörpern, denn den englischen Gentleman-Spion. Doch im Gegensatz zu seinen Vorgängen wurde er auf der Leinwand schon fast kastriert, verprügelt und von Frauen angeschossen.

 

 

Dazu gesellen sich Eigenschaften wie zunehmende Selbstzweifel, Loyalitätskonflikte und Gefühle. In „Casino Royale“ findet er kurzzeitig sogar die ganz große Liebe. Kann man machen, ist für einen Menschen sicher realistischer, aber nicht mehr der Bond, der zur Legende wurde.
Bei „Skyfall“ dann ein noch größerer, tiefer Einschnitt – Depression, Suff und Todessehnsucht, so hatten wir uns James Bond nie vorgestellt. So ist das Leben, aber nicht 007.

 

 

Der weiße Mann hat ausgedient

Spannend wird, wer auf Daniel Craig folgen wird. Der 52-jährige hat bereits angekündigt, dass der kommende Bond-Streifen „Keine Zeit zu sterben“ sein letzter Einsatz sein wird. Schon jetzt ist abzusehen, dass die Figur weiter dem Zeitgeist angepasst wird. Mit Idris Elba und John Boyega werden in der Gerüchteküche bereits die ersten Schwarzen als Nachfolger gehandelt.

Gesichert erscheint der Auftritt einer schwarzen Frau mit der berühmten 007-Kennung im neuen Bond-Film, der im März 2021 in die Kinos kommen soll. Die „Britin“ Lashana Lynch wird als MI6-Agentin Nomi zwar nicht der neue James Bond sein, aber den Titel 007 erben, während sein bisheriger Träger im Exil ist.

Das kann ja heiter werden. Als ihre persönliche Hauptaufgabe betrachte sie den „Kampf ihrer Kultur“, erklärte Lynch unter Hinweis auf die „Black Lives Matter“-Bewegung im Interview und unterstreicht damit, wohin James Bonds Reise am Ende gehen wird: Vom Inbegriff weißer Männlichkeit im Dienst des Vaterlands zum Eunuchen des Globalismus.

Ein Jammer, denn 007 hätte wenigstens den Heldentod verdient. Mit der Walter in der einen und einem Wodka-Martini – gerührt, nicht geschüttelt, in der anderen Hand. Und mit einer gewaltigen Explosion.

1 Kommentar

  • Das ist doch echt egal. «James Bond» ist – wie das auf Englisch heißt – ein sehr erfolgreicher «franchise» und natürlich will und bekommt hier jeder Quoten-Trittbrettfahrer auch mal ein Stück vom Kuchen. Ganz genau wie bei jeder anderen Institution, die soweit fest etabliert ist, daß man eigentlich schon lieber verknöchert sagen sollte. Hier hätte es sich wirklich angeboten, für die Dame eine eigene Rolle zu finden, so sie denn welche spielen kann und jemandem aus ihrem Umkreis auch noch etwas kreativeres einfällt als «Wo kupfern wir denn heute ab?» Damit könnte «die Botschaft» auch viel effektiver verkündet werden, bloß müßte man dann eben gut sein und bereit, ein kommerzielles Risiko einzugehen.

    RW 29.11.2020
  • Die Serie ist schon seit etlichen Folgen „tot“, nämlich seit dort Weibsbilder in immer dreisterer Form dem Hauptdarsteller 007 gegenübergestellt werden, sei es als dienstinterne Vorgesetzte, sei es als „Technik-Chefin“ und was sonst noch alles an Zumutungen dort auftauchte.
    Die letzten Filme war ich gar nicht mehr im Kino, habe die auch nicht als DVD, die Serie ist für mich abgeschlossen. War ’ne schöne Zeit, gute Unterhaltung aber den Machern ist es offenbar nicht gelungen, dem Zeitgeist zu widerstehen. Schade drum.
    Und wenn jetzt wirklich eine lesbische dunkelbraunschwarze Transsexuellen-Schauspielerin für die Rolle eingesetzt wird soll es mir auch egal sein.

    Heinz 29.11.2020
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