Polen: Unabhängigkeitsmarsch mit Straßenkämpfen nach massiver Polizeigewalt (+Video)

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Im Verlauf des polnischen Unabhängigkeitsmarsches in Warschau gab es massive Angriffe durch Polizeikräfte auf Journalisten und Demonstranten. Als Reaktion darauf brannten Barrikaden und die Demonstranten verteidigten ihren Marsch.

 

Warschau im Rauch der brennenden Barrikaden und der Rauchgranaten

 

 

Massive Polizeigewalt Ursache für Eskalation in Warschau

Zum ersten Mal seit 6 Jahren kam es während der Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag in Warschau zu Zusammenstößen. Polizeikräfte griffen bereits zu Beginn den Marsch an. Maskierte Menschen aus der Menge warfen daraufhin Böller auf die OPP-Truppen der Polizei, die sich an der Statue von General Charles de Gaulle befanden. Als Reaktion darauf schickte die Polizei zusätzliche Kräfte zum Kreisverkehr in der Nowy Swiat-Straße in Form von mehreren Dutzend Offizieren, die mit Pfefferspray, Knallgranaten und Schrotflinten bewaffnet waren. Infolge solcher taktischen Entscheidungen verwandelte sich die Situation von einer kleinen Schlägerei in regelrechte Unruhen. Gleichzeitig wurden die Beamten selbst einem solchen Aufruhr von bis zu drei Seiten durch Demonstranten ausgesetzt.

 

Polizei mit Gewehren im Anschlag

 

Polizei griff gezielt die Presse an

Ein Fotograf der Solidarno-Wochenzeitung, Tomasz Gutry, wurde gleich zu Beginn der Auseinandersetzung am Kreisverkehr von einem Gummigeschoss getroffen, was bedeutet, dass ohne Vorwarnung und ohne Warnsalven (diese fielen erst viel später) aus Schrottflinten direkt auf Demonstranten geschossen wurde.

Es wurden Knall- und Blitzgranaten eingesetzt und mehrere Dutzend Gummigeschosse in die Menge geschossen. Aus den Verletzungen vieler Verwundeter kann geschlossen werden, dass die Schützen auf den Kopf oder auf Oberkörperteile zielten. Im Fall der Fotografin Gutra wurde der Schuss aus einer Entfernung von nur wenigen Metern abgefeuert, die Kugel musste im Krankenhaus aus dem Körper entfernt werden. Die Aktion am Kreisverkehr selbst verlief ohne jegliche Warnungen oder Ankündigungen der Polizei.

 

Polizist eröffnet das Feuer auf Demonstranten

 

Während der folgenden Massenverhaftungen schlugen die Beamten Pressevertreter zusammen, darunter auch einen Newsweek-Journalisten. Eine Blendgranate wurde in eine Gruppe von Reportern geschossen.

Zusammenfassend muss man sagen, dass die Polizei, die ein Dienst zur Gewährleistung der Sicherheit der Bürger ist, das Leben vieler Menschen in Gefahr gebracht hat, indem sie die Situation unnötig eskalierte und die Polizeitaktik der Jahre 2015-2019 ignorierte, die „keine Polizisten in Sicht, keine Unruhen“ hieß. Was sich ereignete, erinnerte in Bezug auf beginnende Zusammenstöße und Eskalationen an 2014. Damals gab es zwischen Hooligans oder autonomen Nationalisten einige erbitterte Kämpfe.

 

Brennende Barrikaden am Stadion

Der Polizei gelang es, den Marsch am Nationalstadion in zwei Hälften zu teilen. Geistesgegenwärtig begannen die Demonstranten daraufhin, Barrikaden zu errichten und diese zu entzünden – um ein weiteres Vorrücken und somit eine weitere Eskalation der Polizeieinheiten zu verhindern.

 

Demonstranten bilden eine Reihe gegen vorrückende Polizeikräfte

 

Die Demonstranten zogen sich danach in den Bahnhof am Nationalstadion zurück. Während Polizeikräfte daraufhin die Stürmung des Bahnhofs durchführten, erlitten mindestens 40 Beamte Verletzungen. Das Aufgreifen von willkürlichen Demonstranten und Gruppen nach dem Vorfall kann als Vergeltungsmaßnahme der Polizei betrachtet werden. Anschließend gab es noch kleinere Spontandemonstrationen im Stadtgebiet von Warschau.

 

Ein radikaler Unabhängigkeitstag

Polnischen Nationalisten gelang es, trotz Corona-Wahnsinn und Einschränkungen der Versammlungsfreiheit mehrere tausend Menschen für den Marsch der Unabhängigkeit zu mobilisieren. Leider wurden bereits bei der Anreise verschiedene Gruppen inhaftiert, z.B. am Bahnhof von Danzig.

 

Polnische Nationalisten zelebrieren ihren Unabhängigkeitstag

 

Im Zentrum der Hauptstadt konnte aller Repression zum Trotz ein Zeichen der Einheit und ein Signal der Hoffnung für Familie, Kultur und Tradition gesetzt werden. Tausende Menschen kämpften sich den Weg bis zum Stadion buchstäblich frei und blieben solidarisch untereinander.

 

Impressionen der Auseinandersetzungen an einem Kreisverkehr im Zentrum:

 

 

Der populistische polnische Staat offenbarte seine antinationale Fratze, auch wenn sich weder LGBT-Aktivisten oder Antifa-Anhänger dem nichtgenehmigten Marsch der Nationalisten in den Weg stellten. Verletzte Demonstranten, Journalisten und unbeteiligte Bürger der Stadt gehen auf das Konto einer Polizeistrategie, welche auf Eskalation, Angst und Repression von Beginn an ausgelegt war.

1 Kommentar

  • Durch das erstarken Nationalisten Weltweit nehmen solche Aktionen immer mehr zu. Man merkt den Zulauf und ist machtlos, darum wird jede Gelegenheit genutzt um Nationalisten in Misskredite zu ziehen. So sollen unentschlossene Bürger von der gerechten Sache ferngehalten werden. Denn man geht davon aus je schlechter der Ruf ist, je weniger Zulauf haben die Nationalisten. Bei solchen Veranstaltungen wird solange provoziert bis Nationalisten der Kragen platzt und sich sich zu recht wehren. Das wird dann von den Medien so bearbeitet als ob Nationalisten nur eine Wilde Horde sind. Aber auch das muss das Volk erst erkennen, dass hier falsch gespielt wird.

    Wilhelm 23.11.2020
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