Buchrezension: Daniel Schnell – „Schwarzmond“

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Der deutsche Nationalismus hat in den letzten 200 Jahren zahlreiche Dichter hervorgebracht. Ob Theodor Körner, Walter Flex oder Kurt Eggers als die wohl drei bekanntesten Namen oder (heute) eher unbekanntere wie Heinrich Anacker, Hans Baumann oder Bogislav von Selchow, das lyrische Erbe des Nationalismus bietet jedem Interessierten zahlreiche Schätze. Der Bereich der neuen Werke ist dafür umso trister, nicht nur im nationalistischen Spektrum. Wo einst Schiller und Goethe mit ihren Gedichten breite Resonanz fanden, herrscht heute ein weitestgehendes Desinteresse an jeder Lyrik. Selbst international ausgezeichnete Dichter müssen froh sein, wenigstens vierstellige Verkaufszahlen zu erreichen. Für jeden Verlag ist daher der Druck eines Gedichtbandes ein wirtschaftliches Risiko, dies gilt umso mehr für einen kleinen und alternativen wie dem von Metapol.

Umso erfreulicher ist es, dass dieser einen kleinen Gedichtband des Nationalisten Daniel Schnell namens „Schwarzmond“ hervorgebracht hat und entsprechend hoch ist ihm die Veröffentlichung eines solches Projekts anzurechnen. „Die hier vorgestellten Gedichte beschreiben die Lebenswelt einer suchenden Generation, die sich die bereits vor ihrem inneren Bilde aufziehende, neue Zeit gewinnt. Sie laden ein zum Schwelgen, Schmökern und Weitererzählen“, bewirbt der Verlag sein Werk selbst. Diese Selbstbeschreibung ist auch durchaus zutreffend, es handelt sich sämtlich um nachdenkliche und eher philosophische Gedichte auf einem ansehnlichen Niveau. Wer den für politische Gedichte üblichen (und nicht immer schlechten!) Pathos sucht, wird hier jedoch nicht fündig werden. Auch die üblichen Motive – Fahnen, Trommelschläge, vergossenes Blut – werden nur randweise bedient, stattdessen dominieren innere Motive. Man merkt dem Autor an, dass er weniger lyrische Propaganda und vielmehr ein Zeugnis seines inneren Erlebnisses zu Papier bringen wollte. Fünf hervorragende Illustrationen eines Künstlerkollektivs bereichern den Band.

Jeder Freund von Lyrik kann daher bei der Neuerscheinung zugreifen und es bleibt zu hoffen, dass es nicht der letzte Gedichtband sowohl des Autors als auch des Verlags bleiben wird.

Schwarzmond ist für 9,99 € hier zu bestellen.

1 Kommentar

  • Herzlichen Glückwunch. Und viel erfolg.
    Wer schreibt bleibt unvergessen.

    Adem 01.01.2021
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