Buchrezension „Enklave“

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Bislang machte sich der Jungeuropa-Verlag hauptsächlich mit Übersetzungen europäischer Autoren oder der Wiederauflage lange vergriffener Bücher einen Namen. Diejenigen Neuerscheinungen, die nicht in eine der beiden Kategorien fielen, stammten von bereits anderweitig bekannten Autoren, wie Alain de Benoist oder Benedikt Kaiser. Mit Volker Zirkes „Enklave“ hat der Verlag nun das Erstlingswerk einer Person veröffentlicht, die bislang nur vereinzelt mit Blog- oder Zeitschriftenbeiträgen in Erscheinung getreten ist. Mit der Konzeption von „Enklave“ wurde zudem erstmals ein Buch ohne politischen Anspruch bzw. politischer Thematik publiziert. Mittelpunkt der dem Bereich des Science-Fiction zurechenbaren Erzählung ist der Einsatz einer fiktiven Militäreinheit, deren Legionäre den „Kodex“ befolgen. Was genau es damit auf sich hat, bleibt wie vieles der Novelle teilweise im Dunkeln und wird der Vorstellungskraft des Lesers überlassen. Ob man diese offene Konzeption mag oder nicht, ist Geschmackssache. Zur für „rechte“ Verlage ungewöhnlichen dezidiert unpolitischen Erzählung hat ihr Schreiber selbst auf dem Blog des Verlages eine Erklärung geliefert:

Wenn ich die rechte Literatur der letzten Jahre über einen Kamm scheren müsste, so bliebe ich als desillusionierter, verbitterter und wütender Leser zurück. Wirft man nämlich einen Blick auf das, was die Patrioten-Massen heutzutage begeistert, dann fragt man sich nach dem Grund für die Begeisterung am eigenen Untergang. Enklave ist anders.“

Obwohl die Protagonisten Teil einer Militärmission sind, entsteht auf den 132 Seiten keine Ermüdung an Kampfhandlungen, die generell eher sparsam gesät sind. Die grundsätzliche Bejahung des Militärischen ist auch der einzige Punkt, den man (wenn man möchte) als politische Aussage herauslesen kann. Wer daher eine entspannende „rechte“ Lektüre zur Ablenkung vom allgegenwärtigen Untergang des Abendlandes sucht, statt diesen auch noch in Werken wie Guerilla oder dem Heerlager der Heiligen nachzulesen, kann zu Zirkes Erstlingswerk greifen. „Vielleicht können sich nach „Enklave“ mehr junge, mehr oder minder begabte Schriftsteller aufraffen und ihre Werke der Öffentlichkeit vorstellen. Vielleicht geben diese Autoren ihrer Generation die Bücher, die sie braucht“, erklärte dieser übrigens in seinem Blogbeitrag weiter. Wünschenswert wäre dies für eine umfassende Gegenkultur allemal.

1 Kommentar

  • Das stimmt, es gibt heute keine Bücher, wie Deutschland sein sollte. Überall liegen Motivationen und Sportlichkeiten, doch was wir machen sollten, damit wieder Ordnung in den Affenstall (vor allem in den Großstädten) kommt, sucht man vergebens.

    Matthias Wermter 09.12.2020
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