Wer den Weg an die Ostseeküste Schleswig-Holsteins findet und geschichtlich interessiert ist, der kennt gewiß das Marine-Ehrenmal in Laboe unweit der Landeshauptstadt Kiel. Weitaus weniger bekannt, aber ebenso eindrucksvoll, ist das U-Boot-Ehrenmal Möltenort, das sich fast in Sichtweite von Laboe befindet.
Auf der ehemaligen „Möltenorter Schanze“ in Heikendorf errichtet, ist das Ehrenmal dem Gedenken der auf See gebliebenen U-Bootfahrern der Deutschen Marine gewidmet. Die Verlustrate bei der U-Bootwaffe war so hoch wie bei keiner anderen Waffengattung: Im Ersten Weltkrieg fiel etwa die Hälfte der eingesetzten deutschen U-Bootmänner, im Zweiten Weltkrieg über 30.000 von etwa 40.000 U-Bootfahrern.
Das Ehrenmal ist schlicht gehalten und wohl gerade deshalb so eindrucksvoll. Die zum Meer gerichtete Vorderfront wird von einer Sandsteinsäule gekrönt, die einen bronzenen Seeadler trägt. Im halbkreisförmigen Umgang um die Säule befinden sich auf großen Bronzetafeln die Namen von mehr als 35.000 deutschen U-Bootfahrern, die in den Weltkriegen und bei Unfällen im Frieden ihr Leben ließen.
Im Jahr 1930 erstmals errichtet, konnte das Ehrenmal 2001 dank der Schenkung der Witwe eines ehemaligen U-Boot-Kommandanten umfassend erneuert werden. Bis heute grüßen alle vorbeifahrenden deutschen U-Boote, soweit die Bundesmarine noch über fahrtaugliche Boote verfügt, das Ehrenmal durch das Dippen ihrer Flagge.
Wer Laboe besucht, sollte den kleinen Umweg nach Möltenort nicht scheuen, um den deutschen U-Bootfahrern die Ehre zu erweisen, die ihnen gebührt.
Ergänzend hierzu: In Wilhelmshaven befindet sich das Deutsche Marinemuseum.