Nach einer kleinen Weihnachtspause möchten wir mit unserer Reihe „Stimmen der Kurve“ weiter machen und haben diesmal Ben als Gesprächspartner gewinnen können. Ben ist Anhänger von Borussia Mönchengladbach.
Der III. Weg: Was hältst du davon, daß nun ein türkischer Verein im Profifussball angekommen ist?
Ben: Sehr beschämend für Deutschland. Spiegelt aber leider das Gesellschaftsbild wider.
Der III. Weg: Wie sieht es in der Fanszene eures Vereins vor Ort aus? Ist das Ganze da überhaupt ein Thema?
Ben: Die Fanszene sieht das genauso. Noch dazu kommen die Punkte, dass es ein Verein ohne Tradition ist und der durch einen Investor hochgekommen ist. Also nur negative Punkte.
Der III. Weg: Linke Ultras erobern sich immer mehr Raum in den jeweiligen Fanszenen und geben bei vielen Vereinen den Ton an. Ist das bei euch auch so?
Ben: Nein, das ist bei uns nicht so. Wir haben ein gutes Verhältnis zu unseren Ultras.
Der III. Weg: Haben hier nationalgesinnte Fangruppen zu lange nach dem Motto agiert „Fußball und Politik zu trennen“ und nicht gemerkt, wie linke Fangruppen das Ruder übernehmen?
Ben: Bei vielen Vereinen leider schon. Vor allem haben die nationalgesinnten Gruppen sich oft zu leicht klein machen lassen. Liegt wahrscheinlich auch daran, das die Anzahl der Ultras meistens höher war.
Der III. Weg: Haben die normalen Fans überhaupt Bock auf das permanente politisch korrekte Verhalten dieser linken Fangruppen oder nervt die das einfach nur?
Ben: Ich glaube, das ist auch von Verein zu Verein unterschiedlich. Leider tolerieren viele auch das linke Verhalten. Das ist aber auch wieder ein allgemeines Gesellschaftsproblem, was sich im Fußball widerspiegelt. Sobald eine Deutschland-Fahne im Block hängt, meckern viele. Wenn aber eine Antifa-Fahne hängt, sagt keiner was.
Der III. Weg: Wie setzt sich in NRW so die Zuschauerschaft im Stadion zusammen; sind das vorwiegend noch Deutsche oder gibt es da regional bzw. auf Grund der Ligen starke Unterschiede?
Ben: Das kann man so pauschal schlecht sagen. Der Ausländeranteil ist jedoch schon sehr groß, wie allgemein in NRW.
Der III. Weg: Im Bereich der erlebnisorientierten Anhängerschaft (Hooligans) gibt es noch viele nationalgesinnte Trupps. Diese sind aber kaum noch im Stadion anzutreffen. Ist da bei euch auch ein Unterschied zwischen Ultras und Hools festzustellen?
Ben: Bei uns sind die Hools schon noch aktiver im Stadion unterwegs. Das ist auch gut so. Wenn die sportlichen und national gesinnten Leute gar nicht mehr vertreten sind, dann besteht die Gefahr, dass das Geschehen von den Ultras übernommen wird. Das Problem hatten viele andere Vereine (FC Bayern usw.)
Der III. Weg: Hat sich in den letzten 10 Jahren bei euch die Fanszene elementar geändert? Oder ist alles wie vorher? Was waren früher die bestimmenden Fangruppen?
Ben: Ja, man kann viele Änderungen feststellen. Da ich vor 10 Jahren erst 11 war, kann ich leider nicht viel dazu sagen.
Der III. Weg: In der Zeit der totalen Kommerzialisierung des Fußballes, ist da überhaupt noch Platz für Patriotismus und Deutschsein? Oder ist der Fußball nicht schon längst vollends für das normale Volk verloren gegangen?
Ben: Ich glaube der Fußball ist noch nicht ganz verloren. Man sollte dran festhalten und versuchen, seine Werte dort weiter zu etablieren. Mit Corona gab es allerdings doch einen erneuten großen Einschnitt… (keine Gästefans, personalisierte Tickets, jetzt nur noch Geisterspiele)
Der III. Weg: Auf Ebene der Nationalmannschaft findet man ja gerade bei Auswärtsspielen noch viele Nationalgesinnte. Wieso ist dem so und wird das aus deiner Sicht so bleiben?
Ben: Ich glaube das liegt daran, dass sich die Anhänger der verschiedenen Vereine dort zusammen reißen und zusammen für Deutschland stehen. Somit bündeln sich dort viele nationalgesinnte Kräfte.
Der III. Weg: Vielen Dank für das Gespräch.