Der Coronawahnsinn vermieste unseren Berliner Mitgliedern dieses Jahr leider die Teilnahme am geplanten Hochsauerlandmarsch am 2. Januar, immerhin wären dort bei einer zu erwartenden winterlichen Atmosphäre 45 km auf dem Plan gestanden. Trotz der Verschiebung der anspruchsvollen Wanderung durch die Veranstalter in einen Frühjahrsmonat zeigten sich unsere Mitstreiter aus der Hauptstadt hochmotiviert, dennoch an diesem Tag in die Natur zu wandern.
Am frühen Mittag des 2. Januars setzten sich unsere sportbegeisterten Naturfreunde im Berliner Grunewald aus einer immer irrwitziger erscheinenden Untergangsrealität ab und tauchten für einige Stunden, mitten in der Hauptstadt des totalitären bunten Coronagutmenschentums, in eine der wenigen naturbelassenen Oasen der ehemaligen Reichshauptstadt.
Neujahrswanderung des Stützpunktes Berlin
Frische Luft, etwas Kultur, eine Sporteinheit unter Gleichgesinnten und eine Abhärtung des eigenen Immunsystems beim Anbaden im eiskalten Wasser prägten so die kommenden Stunden im Grunewald. Ein Waldweg führte unsere Gruppe zum sogenannten „Teufelsberg“, ein Ort, der einem die wunderschöne Aussicht auf Westberlin beschert. Entstanden ist dieser Hügel auf dem Gebäude der ehemaligen wehrtechnischen Fakultät, das man nach dem zweiten Weltkrieg mit Trümmerschutt aufschüttete. Immerhin die zweitgrößte Erhebung in der Stadt lässt anschaulich erahnen, welche Massen hier bewegt wurden. Weiter führte der Weg vorbei an der ehemaligen Flugüberwachungs- und Abhörstation der amerikanischen Besatzer, die zwar schon stark heruntergekommen ist, aber dennoch deutlich veranschaulicht, wie hoch abgesichert hier einst ein Werkzeug des kalten Krieges sein Zentrum hatte.
Vorbei am Teufelssee streiften unsere kultur- und naturbegeisterten Freunde den sogenannten „Friedhof der Namenlosen“, auch „Friedhof der Selbstmörder“. Hier entstand um 1900 ein Friedhof für Selbstmörder, da diese im orthodoxen Glauben mit dieser Todsünde nicht auf regulären Friedhöfen bestattet wurden. Im Laufe der Zeit kamen aber auch Opfer des ersten Weltkrieges und russische Kriegsgefangene dazu. Interessant sind auch die Kreuze mit kyrillischer Schrift, die hier für fünf russische Anhänger des Zaren stehen, die sich das Leben nahmen, weil in der Heimat die Bolschewiki an die Macht kamen.
Als nächstes erreichte man das Schildhorndenkmal, auch „Schildhornkreuz“ genannt. Ein Denkmal, das an die Gründungszeit der Mark Brandenburg erinnern soll. Der Slavenfürst Jaxa von Köpenick soll im Gründungsjahr der Mark 1157 auf der Flucht vor Albrecht dem Bären durch die Havel geschwommen sein. Völlig erschöpft von diesem Kraftakt fühlte er sich von seinen Göttern verraten und wendete sich im Gebet dem Christengott zu. Weil er überlebte, trat er dem Christentum bei und hängte aus Dankbarkeit sein Schild und Horn an einem Baum am Ufer auf. So erhielt die Halbinsel ihren Namen.
Mit Sport ins neue Jahr
Das Schildhorndenkmal befindet sich auf der gleichnamigen Halbinsel, die 110 m breit ist und 400 m in die Havel hineinragt. Hier nutzten einige sportlich ambitionierte Teilnehmer die Möglichkeit, am Ufer der Havel gemeinsam eine Sporteinheit einzulegen. Mit Kniebeugen, zahlreichen Liegestützen und Schattenboxen machte man sich warm, bevor einige Hartgesottene der Gruppe zum Anbaden die Hüllen fallen ließen, um ins eiskalte Wasser abzutauchen.
Eine erfrischende und für manche auch neue Erfahrung die Kraft und Freude spendete. ImAnschluss verlief die Wanderung zum Ausgangspunkt zurück und nach insgesamt 15 Kilometern endete für alle der interessante Ausflug. Für unseren Berliner Stützpunkt ein gelungener Jahresbeginn in sicherlich turbulenten Zeiten. Solch ein Zusammenkommen schreit nach Wiederholung.
Auf ins Kampfjahr 2021 – Berlin ist bereit!