US-Imperialismus: Donald Trump begnadigt Blackwater-Kriegsverbrecher

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Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat zum Ende seiner Amtszeit hin eine Begnadigung für 15 verurteilte Verbrecher ausgesprochen. Unter den Begnadigten befinden sich auch vier ehemalige Angestellte des Sicherheitsdienstes „Blackwater“. Dustin Heard, Evan Liberty, Nicholas Slatten und Paul Slough waren vor sechs Jahren zu langjährigen bis lebenslänglichen Haftstrafen verurteilt worden, weil sie an einem Massaker im Irak-Krieg beteiligt waren. Im September 2007 hatten die amerikanischen Söldner auf dem Nissur-Platz in Bagdad in die Menschenmenge geschossen und dabei 17 Zivilisten getötet und 24 schwer verletzt. Die Firma Blackwater ist berüchtigt für ihr zwielichtiges Geschäftsgebaren und die Yankee-Mentalität ihrer Mitarbeiter.

 

 

 

Keine Gerechtigkeit: Trump schützt US-Kriegsverbrecher

Nachdem sämtliche juristischen Versuche, doch noch das Ergebnis der diesjährigen Präsidentenwahl zu kippen, offenbar gescheitert sind, neigt sich nun die Amtszeit von Donald Trump dem Ende zu. Üblicherweise begnadigen US-Präsidenten zum Ablauf ihrer Amtsperiode noch Kriminelle. Auch Donald Trump macht nun von dieser Option Gebrauch und begnadigt Kriegsverbrecher. Damit zeigt der von seinen Anhängern zum „Friedenspräsident“ hochstilisierte Republikaner sein wahres Gesicht. Die nun begnadigten Männer verübten ein Massaker an der irakischen Zivilbevölkerung. Doch was war geschehen?

 

 

Am Mittag des 16. September 2007 explodierte eine Autobombe in der Nähe des Izidihar-Verbindungshauses in Bagdad, wo sich irakische und amerikanische Vertreter getroffen hatten. Die Amerikaner sollten daher evakuiert werden und ein Blackwater-Team wurde mit dem Schutz des Konvois beauftragt. Die Autos sollten am Nissour-Platz einen Kreisverkehr passieren. Das Blackwater-Team „Raven 23“ hatte im Süden des Platzes Stellung genommen, um diesen abzusichern. Im Norden des Platzes sicherten irakische Verkehrspolizisten eine Zufahrt ab. In einem Kia näherte sich der angehende Arzt Ahmed Haithem Ahmed al Rubia`y dem Platz. Er befand sich auf dem Weg zu einem Arzttermin mit seiner Mutter, die auf dem Beifahrersitz saß. Dabei ignorierte er offenbar Anweisungen der Verkehrspolizisten.

Die Blackwater-Söldner eröffneten unverzüglich das Feuer. Die US-Cowboys vermuteten, es würde sich bei dem Kia um eine weitere Autobombe handeln. Sie töteten al Rubia´y mit einem Kopfschuss, doch das Auto rollte weiter. Daher schossen die Amerikaner weiter und zündeten zudem Blendgranaten. Die irakischen Verkehrspolizisten interpretierten die Blendgranaten als Handgranaten und verwechselten die amerikanischen Paramilitärs mit Terroristen und begannen nun ihrerseits zu schießen. Per Funk wurden die Beteiligten über ihr Missverständnis aufgeklärt, doch Nicholas Slatten schoss weiter, bis ihn ein Blackwater-Kollege mit gezogener Waffe stoppte. Nach diesem Vorfall waren 17 Zivilsten tot, 24 weitere schwer verletzt. Unter den Opfern befand sich auch der gerade 9-Jährige Ali Kinani.

 

Berüchtigte Verbrecherbande: Blackwater

Die US-Armee ist für viele Verbrechen bekannt, die ihre Kriege für „westliche Werte“ und „Demokratie“ begleiten. Und dennoch befinden sich im Gefolge der amerikanischen Kriegsmaschinerie noch weitaus skrupellosere Banditen. Ein Beispiel dafür ist das Unternehmen Academi, das 1997 als „Blackwater USA“ von dem ehemaligen US-Militär Erik Prince gegründet wurde. Das Unternehmen unternimmt militärische Dienstleistungen weitgehend verborgen vor der Weltöffentlichkeit. Erstmals in die Schlagzeilen geriet Blackwater 2004. Mitarbeiter der Firma waren in der irakischen Stadt Falludscha von Aufständischen getötet worden und die verstümmelten Leichen von zwei Söldnern waren an einer Brücke über den Euphrat aufgehängt worden. Offenbar hatte Blackwater seine Angestellten nur unzureichend ausgerüstet. Im Zuge eines Klageverfahrens der Angehörigen gegen das Unternehmen 2007 wurde festgestellt, dass Blackwater aus Gewinnsucht und Unprofessionalität das Leben der Mitarbeiter riskiert hatte. Blackwater ist somit ein Musterbeispiel für kapitalistische Profitgier.

 

 

 

Über das Vorgehen von Blackwater ist generell wenig bekannt. Doch Aussagen von Ex-Militärs, wie dem ehemaligen Major Richard Ojeda, verfestigen das Bild einer selbstherrlichen Bande von Verbrechern, die sich als über jedem Gesetz stehend sehen. Im Dezember 2006 erschoss ein besoffener Blackwater-Mann einen Leibwächter des irakischen Vizepräsidenten. Doch auch außerhalb des Iraks treibt Blackwater sein Unwesen: So sollen beispielsweise Blackwater-Söldner 2007 privat in Somalia tätig gewesen sein.

 

Keine Frage von „Demokrat“ oder „Republikaner“

Bei aller berechtigten Wut auf Donald Trump muss jedoch festgehalten werden, dass sein „demokratischer“ Nachfolger Joe Biden keinen Deut besser ist. Als der Republikaner George Bush den amerikanischen Einmarsch in den Irak anordnete, war Biden einer seiner entschiedensten Fürsprecher. (s.: https://der-dritte-weg.info/2020/11/nach-us-wahl-wird-nato-kurs-wieder-aggressiver/ ) Biden hatte schon über Jahre vehement einen Kriegseinsatz im Irak eingefordert. Ein Blick in den Beraterstab von Biden, eine Ansammlung von gut bezahlten Lobbyisten der Rüstungsindustrie, zeigt auf, warum das Grundübel des US-Imperialismus kein Ende finden wird.

Es liegt in der DNA der USA, den „American Way of Life“ in alle Welt verbreiten zu wollen. Amerika steht für Multikulturalismus, Konsum, radikalen Krieg gegen jeden nationalen Sozialismus-Ansatz und für nihilistischen Kosmopolitismus. Amerika ist und bleibt daher der Feind der freien Welt. Unsere Solidarität gilt allen freien Völkern, die sich gegen den „Weltpolizisten“ zur Wehr setzen.

1 Kommentar

  • Im Jahre 2004 kam in den Nachrichten (ARD oder ZDF, das weiß ich nicht mehr), daß in Falludscha mehrere Aufbauhelfer von Irakis durch Erhängen ermordet worden waren.
    Erst nach einigen Tagen waren aus diesen „Aufbauhelfern“ „Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens“ geworden. Doch daß dies eine Reaktion der Bevölkerung auf die Morde und Vergewaltigungen durch Blackwater-Söldner war, kam erst später ans Licht. In anderen Ländern wußte man eher die Wahrheit.

    K. vom Wald 06.01.2021
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