Der III. Weg: Viele Bundesdeutsche wandern aus finanziellen Gründen in die (vermeintlich) wohlhabende Schweiz aus. Eine Entwicklung, die insbesondere von rechtspopulistischen Parteien kritisiert wird. Wie steht ihr zu diesem Thema?
NAF: Es ist so, dass es sich finanziell lohnt, in der Schweiz zu arbeiten, wenn man in der BRD wohnt. Wir haben auch lieber deutsches Fachpersonal bei uns, als Andere, die man uns als Fachkräfte verkaufen will. Wir sehen aber auch ein, dass es nicht förderlich ist, wenn dann an wichtigen Positionen in der BRD die geeigneten Personen fehlen. Wir können dazu also keine absolut klare Stellung beziehen. Es kann sicherlich sinnvoll sein, ein paar Jahre in der Schweiz zu arbeiten, etwas Geld beiseite zu legen und sich eventuell weiterzubilden, um danach wieder in die BRD zurückzukehren.
Der III. Weg: Wie sehen eure politischen Vorstellungen für die Schweiz als Ganzes aus? Verfolgt ihr sezessionistische Bestrebungen? Gibt es unter Schweizer Nationalisten vielleicht sogar einen erweiterten großdeutschen Gedanken, sollte es in Deutschland zu revolutionären Veränderungen kommen?
NAF: Wir haben keine konkrete Vorstellung, die so weit in die Zukunft geht. Wir sind der Ansicht, dass generell die Sachen angepackt werden müssen, auf die wir effektiv einen Einfluss haben. Wir haben als Netzwerk aber natürlich diverse Gruppen und Köpfe, welche dahingehend genauere Vorstellungen haben. Es gibt sowohl Kameraden, die den Sonderweg der Schweiz befürworten, als auch diejenigen, welche eine alldeutsche Lösung anstreben. Wenn man die Positionen realistisch abschätzt, wird die «Sonderweg Schweiz»-Lösung aber in der Unterzahl sein. Sollte sich in Deutschland wirklich eine revolutionäre Veränderung vollziehen, wird ein «Anschluss» im nationalen Widerstand bestimmt seine Befürworter finden.
Der III. Weg: Wie sieht die politische Landschaft in der Schweiz generell aus, gibt es Parteien oder andere nationale Gruppierungen in der Schweiz, die ihr für unterstützenswert haltet?
NAF: Grundsätzlich ist die politische Parteienlage in der Schweiz ähnlich katastrophal wie in jeder anderen westlichen Demokratie. Bei jeder Partei findet man Punkte, Anliegen und Positionen, die man unterstützen könnte. Allerdings gibt es keine wählbare Partei. Auf Gemeindeebene, wo es hauptsächlich um die Personenwahl geht und nur in zweiter Linie um das Parteibuch, gibt es grössere Chancen und Möglichkeiten, auch mal eine sinnvolle Stimme abzugeben. Auf dieser Ebene funktioniert das Modell der direkten Demokratie auch grösstenteils (ob es sinnvoll ist, bleibt eine andere Frage). Als nationale Partei in unserem Spektrum bleibt lediglich die PNOS, welche eine Alternative sein könnte. Bei dieser Thematik verweise ich aber auf die Frage zwei, da wurde das Thema bereits angeschnitten.
Der III. Weg: Die Schweiz gilt in der BRD als verhältnismäßig liberal, was andere Meinungen angeht. Welche Erfahrungen musstet ihr mit staatlicher Repression machen?
NAF: Die Schweiz hat ähnliche Meinungsparagrafen wie die BRD. Die staatlichen Repressionen wirken sich vor allem auf jüngere Kameraden aus, welche wegen absoluten Kleinigkeiten Hausdurchsuchungen haben und die man so versucht, einzuschüchtern und von der politischen Arbeit abzubringen. Ansonsten lässt man uns bis anhin aus offizieller Sicht meistens in Ruhe. Allerdings ist eine Tendenz festzustellen, die Gesetze dahingehend anzupassen, um uns das Leben schwerer zu machen. Vor allem die Presse, die hier ebenso als vierte Gewalt des Staates zu betrachten ist, wurde hartnäckiger. Auch bei uns haben Kameraden schon ihre Arbeitsstelle verloren, durften nicht studieren oder wurden gar ein Jahr vor Abschluss des Studiums exmatrikuliert. Alles in allem ist es aber doch noch etwas ruhiger als bei euch in der BRD. Wie lange dies allerdings so bleiben wird, bleibt abzuwarten.
Der III. Weg: Wie stark oder schwach schätzt ihr die Schweizer Antifa ein?
NAF: Die Antifa in der Schweiz ist nicht ernst zu nehmen. Sportlich und körperlich sind diese Individuen unseren Kameraden meistens weit unterlegen. Die Antifa ist einzig darum ernst zu nehmen, weil sie sich in den offiziellen Strukturen gut eingenistet hat. Behörden und Journalisten arbeiten oft mit der Antifa zusammen. Zudem sind in den «oberen Etagen» der Politik oft auch Sympathisanten und ehemalige Antifas aktiv, was uns die Arbeit auch nicht vereinfacht. Dies muss man nun aber auch nicht wirklich überbewerten. Die wirkliche Antifa als schwarzer Block, oder als politische Soldaten der kommunistischen Idee, sind bedeutungslos. Aber auch hier gilt abzuwarten, was die Zukunft so bringt, schon öfters sind linke Gruppen aus dem Ausland zur Unterstützung angereist, was das für einen Einfluss auf die linke Szene selbst hat, kann man aber von aussen nur schwer einschätzen.
Der III. Weg: Im nationalen Lager haben die Videos eurer Jugendbewegung „Junge Tat“ für viel Aufsehen gesorgt. Welche Resonanzen habt ihr selbst erfahren? Wie groß ist das Interesse der Schweizer Jugend an nationaler Jugendarbeit?
NAF: Es ist sehr erfreulich, dass unser Jugendflügel über die Grenzen hinaus für Aufsehen gesorgt hat. Bis jetzt hat es an der Schnittstelle zwischen der Bewegung und der Jugend oft etwas gefehlt. Dies hat dazu geführt, dass sich junge Patrioten und Nationalisten in eigenen kleinen Gruppen zusammengefunden haben, welche aber jeweils ziemlich schnell auseinandergebrochen sind. Die NAF verstand es als ihre Pflicht, hier eine Alternative zu schaffen. Denn die Beständigkeit einer Organisation macht sie selbst erst attraktiv. Tatsächlich ist das Interesse noch grösser als erwartet. Erfreulicherweise spricht die Junge Tat Jugendliche aus allen Schichten an. Sowohl Studenten als auch Arbeiter haben schon ihren Platz in der Jungen Tat gefunden. Ebenfalls interessant ist, dass bis anhin keine Tendenz festzustellen ist, ob mehr Jugendliche aus städtischen oder ländlichen Gebieten dazu stossen. Wir sind guter Hoffnung, dass die Jugendarbeit also weiter vorangeht und nachhaltiger Nachwuchs für die Sache gewonnen werden kann!
Fortsetzung folgt…
Zum Nachlesen: Teil 1
Die Leute sollten eines bedenken und auf der Hut sein, denn je weiter sie in den Mittelpunkt rücken, je schärfer werden die Auflagen von den Regierenden.
Und dann werden die Linken auch von der Regierung mehr unterstützt, wie hier in Deutschen Landen.
Vorsicht ist immer gut, aber Stärke auch.