Am Arbeiterkampftag erhielten wir morgens um 5.30 Uhr die Entscheidung vom Oberverwaltungsgericht, dass unsere Kundgebung stattfinden kann. Die Versammlungsbehörde verbot am Donnerstag im gesamten Stadtgebiet alle Demonstration. Das Gericht genehmigte die Kundgebung jedoch nur unter Auflagen wie Einlasskontrollen und dass nur Vogtländer teilnehmen dürfen. Hinzu kam zu dieser behördlichen Schikane ein Machtspiel der Polizei. Während in Berlin Tausende Linksextremisten randalierten, waren in Plauen über 600 Polizisten, drei Wasserwerfer, Reiterstaffel und Räumpanzer im Einsatz. An den Autobahnausfahrten standen Uniformierte mit Maschinenpistole, Straßen wurden gesperrt und die Straßenbahn ausgesetzt. Der Plan war klar, es sollte auf Abschreckung gesetzt werden.
Unbeeindruckt von diesen massiven Repressionen, bauten unsere vogtländischen Mitglieder Bühne und Infostand auf. Am gestrigen Sonnabend ging es hauptsächlich darum, Flagge zu zeigen und den Platz nicht dem politischen Gegner zu überlassen.
Trotz der kurzen Mobilisierungszeit, den katastrophalen Auflagen und der staatlichen Willkür, versammelten sich gegenüber unserer Parteizentrale „P 130“, 50 Vogtländer. Durch das Programm führte unser Stadt- und Kreisrat Tony Gentsch. Im Anschluss waren ca. 60 Mitglieder noch auf einer Kundgebung in Chemnitz. Zusätzlich fanden in weiteren Städten spontane Aktionen und Eilversammlungen statt.
In den nächsten Tagen werden wir zusammen mit unserer Rechtsabteilung alle Beschlüsse und Auflagen aufarbeiten. Auch der Arbeiterkampftag im Allgemeinen wird analysiert. Wir stehen weiterhin:
Fürs Vaterland?
Fürs Volk?
Für die Heimat?
Bereit!