Heute möchten wir uns der Figur Pedenovis widmen.
Als er am 29. April 1976 von einem „Prima Linea“-Kommando erschossen wurde, war der 50-jährige Rechtsanwalt Abgeordneter im Provinzparlament für die Partei Movimento Sociale Italiano. Pedenovi war keine prominente und berühmte Figur des MSI. Er geriet aber ins Fadenkreuz der roten Terroristen, da die Zeitung „Lotta Continua“ ihn in einer Liste von Faschisten, die es zu bekämpfen galt, erschien. Pedenovi verlässt seine Wohnung um 7:45 (am Nachmittag hätte er am Gedenken Ramellis teilgenommen) und bleibt kurz danach bei einer Tankstelle stehen.
Hier erwartet ihn ein dreiköpfiges Kommando der „Comitati Comunisti Rivoluzionari“, eine Splittergruppe im Dunst der größeren „Prima Linea“. Bruno La Ronga, Giovanni Stefan und Enrico Galmozzi erschießen Pedenovi in seinem Auto. Gleich versammeln sich am Tatort viele Faschisten, aber auch linke Chaoten und es folgen Straßenschlachten, die die Arbeit der Polizei erschweren.
1984 werden die ersten zwei Verantwortlichen in erster Instanz zu lebenslanger Haft verurteilt. Galmozzi zu 27 Jahren Haft, da er sich vom bewaffneten Kampf distanziert.
Stefan ist zu diesen Zeitpunkt, wie so viele andere rote Terroristen, nach Frankreich geflüchtet. In zweiter Instanz wird die Verurteilung von La Ronga auf 29 Jahre herabgesetzt. Giovanni Stefan konnte in Frankreich doch noch verhaftet werden, aber die dortigen Behörden ließen ihn gleich wieder frei. 2005, in dritter Instanz, wurde die Haftstrafe ausgesetzt, da die Tat als verjährt galt. Einige Kronzeugen gaben an, daß Pedenovi wegen der „Leichtigkeit“ der Durchführung des Mordes ausgewählt wurde. Pedenovi folgte nämlich jeden Morgen der gleichen Routine und trug keine Schusswaffe zur Verteidigung bei sich. Man wollte auch einen Angriff gegen Gaetano Amoroso, der am 27. April stattfand, rächen. Amoroso starb an den Folgen am 30. April.
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