Europaabgeordneter Giannis Lagos nach Griechenland überstellt

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Nachdem dem Europaabgeordneten Giannis Lagos die Immunität seitens des Europaparlaments aberkannt wurde, verhaftete die belgische Polizei diesen umgehend und brachte ihn anschließend in ein belgisches Hochsicherheitsgefängnis. Von dort wurde dieser nun in das Gefängnis von Domokos in Zentralgriechenland überführt. Giannis Lagos wurde zuvor im Zuge des Schauprozesses gegen die goldene Morgenröte (Chrysi Avgi) zu einer mehrjährigen Haftstraffe verurteilt und mit internationalem Haftbefehl gesucht. Aufgrund seines Europaabgeordnetenstatus konnte er nicht sogleich in Belgien festgenommen und ausgeliefert werden. Hierfür mußte erst seine Immunität als Europaabgeordnteter aufgehoben werden.

Christos Pappas, der zweite Mann bei der Chrysi Avgi, entzog sich seiner Festnahme nach der Urteilsverkündung. Sein Anwalt teilte mit, dass Christos Pappas nicht die Absicht habe, bis zur Berufungsverhandlung in Haft zu sein. Die griechischen Behörden haben Pappas mittlerweile auch über Interpol zur Fahndung ausgeschrieben. Er wird mal in der autonomen Mönchsrepublik Athos im Norden Griechenlands, mal in Serbien, aber auch in der bosnischen Republika Srpska vermutet. Bisher konnte er nicht gefaßt werden.

Justizterror gegen Goldene Morgenröte

Am Ende eines 5-jährigen Schauprozesses (466 Verhandlungstage) wurde die Führung der griechischen Partei „Chrysi Avgi“ (Goldene Morgenröte) schuldig gesprochen. Fast alle Angeklagten erhielten von den Athener Richtern die von der Staatsanwaltschaft beantragte Höchststrafe. Das dreisitzige Berufungsgericht unter dem Vorsitz von Maria Lepenioti mit den beisitzenden Richtern Gesthimani Tsoulfoglou und Andreas Dokos folgte dabei nicht dem Antrag der Staatsanwältin Adamantia Oikonomou, die den Strafantritt der Verurteilten bis zu den Berufungsverfahren aufheben wollte. Sie ließen neben den skandalösen Urteilen noch mehr Justizterror walten. Insgesamt wurden 39 der über 50 Angeklagten teils zu extrem hohen Haftstrafen verurteilt. Der langjährige Vorsitzende Nikos Michaloliakos beispielsweise wurde wegen der Führung einer „kriminellen Organisation“ zu 13 Jahren Gefängnis verknackt.

Die nächste Instanz für ein Berufungsverfahren ist ein fünfsitziges Berufungsgericht und danach folgt als höchste Instanz der Areopag. Das Berufungsverfahren dürfte ca. 10 Jahre dauern. Die Kosten der Verfahren und seiner anwaltlichen Vertretung trägt in Griechenland zunächst der jeweilige Angeklagte selbst. Im Falle eines Freispruchs müssen die Prozesskosten hinterher eingeklagt werden. Dies bedeutet neben den hohen Freiheitsstrafen auch den finanziellen Ruin der meisten Angeklagten.

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