Beim umstrittenen Fracking werden durch Sprengungen Risse in tief liegenden Gesteinsschichten erzeugt, um so an verborgene Erdöl- und Gasvorkommen zu gelangen. Amerikanische Konzerne betreiben exzessives Fracking im Golf von Mexiko. Dabei entstehen schwere Schäden für den Menschen, die Tier- und Pflanzenwelt. Vermeintlich um den Umweltschutz besorgte Systempolitiker ignorieren die schweren Folgen des Frackings. Einmal mehr zeigt sich: Es gibt keinen grünen Kapitalismus.
Kapitalismus tötet!
Erdöl und Gasvorkommen schwinden weltweit. Um den Motor des Wirtschaftswachstums, die globale kapitalistische Maschinerie am Laufen zu erhalten, müssen dennoch immer mehr fossile Rohstoffe gewonnen werden. Dabei schrecken Großkonzerne auch nicht vor schwer umweltschädlichen Mitteln zurück. Systempolitiker suggerieren der Weltöffentlichkeit, sich für konsequenten Umweltschutz einzusetzen, schauen aber weg, wenn es Ernst wird.
Im Golf von Mexiko haben amerikanische Unternehmen gewaltige Erdöl- und Gasfelder erschlossen. Beim Fracking wird eine Flüssigkeit an die Stelle gepresst, aus der die Rohstoffe gewonnen werden sollen. Hierfür wird meist hochgiftige Salzsäure verwendet. So werden Sprengungen herbeigeführt, die für Risse im Gestein sorgen. Das Öl und Gas kann nun gefördert werden. Der Haken: die Entsorgung der Chemikalien, die für den Fracking-Prozess benötigt werden. Das giftige Abwasser wird meist schlicht im Meer entsorgt.
Umweltorganisationen haben errechnet, dass bereits 250 Millionen Liter Fracking-Abwasser auf diesem Weg in den Golf von Mexiko gelangt sind. Das Zentrum für biologische Vielfalt hat diese Chemikalien untersucht. Von 1021 untersuchten Fracking-Materialien lagen bei 76 Prozent keine Informationen über Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit vor. Bei den übrigen 240 Chemikalien lagen jedoch klare Hinweise für eine Toxizität vor. In den betroffenen Meeresarealen liegt bereits ein Sauerstoffmangel im Meer vor. Lebewesen können sich hier nicht halten. Man spricht daher bereits von „Todeszonen“. Die toxischen Chemikalien können Krebs verursachen, Fortpflanzungsschäden erzeugen, zu Erkrankungen des Nervensystems führen und sorgen allgemein für eine höhere Sterblichkeitsrate.
Handlanger der Großkonzerne: US-Präsident Biden und Konsorten
Im amerikanischen Wahlkampf war das Thema Fracking heiß umstritten. Während die Republikaner Fracking vollumfänglich unterstützten und selbst vor Bohrungen auf dem Land nicht zurückschreckten, inszenierte sich Joe Biden als Umweltfreund. Er gab vor, Amerikas Treibhausgasemissionen massiv reduzieren zu wollen. Doch Fracking wollte er lediglich auf dem Land beenden, wo erhebliche Gefahren für die Trinkwasserversorgung bestehen. Seine Vize-Präsidentin Kamala Harris erklärte klar und deutlich: „Joe Biden wird Fracking nicht beenden“. „Er hat sich sehr klar dazu geäußert“.
Bis zu 95 Prozent der amerikanischen fossilen Brennstoffe werden aus Feldern auf dem Meeresgrund gewonnen. Die nordamerikanische Agentur für Umwelt (EPA) hat bisher etwa 3000 Genehmigungen für Fracking erteilt. Die meisten Bohrstellen befinden sich vor den Küsten von Texas, Louisiana und Mississippi.
Das Hauptargument für Fracking sind stets die damit verbundenen Arbeitsstellen. Doch selbst wenn sich die Politik ausschließlich auf ökonomische Aspekte konzentrieren würde, wird mit den Fracking-Arbeitsplätzen eine Milchmädchen-Rechnung aufgestellt. Denn die Zerstörung der Umwelt vernichtet weitaus mehr Arbeitsplätze, als das anhaltende Fracking erhält. Man denke hierbei an die Fischerei, aber auch an den Tourismus. Gerade die betroffenen Bundesstaaten sind beliebte Tourismus-Ziele. Kaum jemand wird jedoch an Strände fahren, an denen man nicht baden kann, weil das Wasser verseucht ist.
Auch die vermeintlich „grüne“ CDU kooperiert mit den amerikanischen Umweltzerstörern. Im Streit um die Erdgaspipeline „Nord Stream 2“ soll den Amerikanern offenbar ein Ausgleich geschaffen werden. Hierfür sollen auf Kosten des deutschen Steuerzahlers Spezialhäfen zum Import amerikanischen Flüssiggases geschaffen werden. CDU-Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte bezugnehmend auf das amerikanische Fracking-Gas: „Es kann einen Beitrag dazu leisten, für die nähere Zukunft eine sichere Energieversorgung der EU zu wettbewerbsfähigen Preisen zu gewährleisten“. Kampf für Umweltschutz sieht anders aus.