Vor achtzig Jahren: Bombenhagel auf Rostock – Der III. Weg legt Kranz nieder

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Bomben, Blut und Bitterkeit: Auch die alte Seestadt Rostock war während des 2. Weltkrieges mehrfach von Bombenattacken alliierter Flieger betroffen. Die schwersten brachen über Rostock im Zeitraum vom 23. bis 27. April 1942 herein, als sich die Bewohner der 130.000-Einwohner-Stadt einem nicht enden wollenden, brutalen Bombardement britischer Flieger ausgesetzt sahen.

Dabei ging es auch hier nicht allein um die Zerstörung kriegswichtiger Anlagen – in Rostock und Warnemünde hatten die Heinkel- und die Arado-Werke ihren Sitz –, sondern um die Brechung des Widerstandswillens der deutschen Zivilbevölkerung.

Im Gefolge des Luftterrors starben 221 Menschen; mindestens 700 trugen Verletzungen davon. Etwa 40.000 wurden obdachlos. Fast ein Fünftel der Wohnbauten wies einen Totalschaden auf; nahezu 60 Prozent waren beschädigt. Im Rostocker Adressbuch von 1949/50 heißt es mit Bezug auf Hausnummern des Öfteren „nicht bebaut“ – hierbei handelte es sich um jene Häuser, die infolge der Luftangriffe zerstört worden waren.

Der Luftkrieg nahm seinen Ausgangspunkt im Mai 1940 in London und eben nicht – wie uns umerzogene Haus- und Hofhistoriker weismachen wollen – bei der Regierung des Deutschen Reiches. Zu den Vordenkern des Bombenterrors gehörte der britische General Douhet. In seinem 1920 erschienenen Buch „Luftherrschaft“ schreibt er unter anderem: „Als entscheidender Wehrmachtsteil ist die Luftwaffe einzusetzen, die in selbständigem, zusammengefasstem und rollendem Einsatz das Kriegspotential des Gegners und den Kampfwillen der Bevölkerung zerschmettert.“ Deutlicher geht’s kaum.

Die Angriffe auf Rostock liegen nunmehr 80 Jahre zurück. Aus diesem Anlass wurden auf dem Bombenopferfeld des Neuen Friedhofs ein Kranz niedergelegt und Grabkerzen abgestellt. Davor sprach eine Frau einen Aktivisten unserer nationalrevolutionären Bewegung an, der nahe des Parkplatzes neben dem Kranz wartete. „Na, Sie haben sich ja was vorgenommen.“ – „Was vorgenommen?“ – „Ach so, das ist ja ein Kranz. Ich dachte, es wäre etwas zum Einpflanzen.“ Der Aktivist rollt eine der Schleifen aus, auf der die Worte stehen: „Im Gedenken an die Rostocker Bombenopfer“. – „Ja, ich weiß“, sagt die Frau, „das habe ich in der Zeitung gelesen. Schön, dass Sie daran denken.“

 

 

Das trifft den Kern. Denn tot sind nur jene, die vergessen werden!

1 Kommentar

  • Der Mann hieß Giulio Douhet und war Italiener.

    RW 01.05.2022
  • Dankeschön!!

    SpurenDerGeschichte W 30.04.2022
  • In der Betrachtung der Geschichte wird das Leid und die Verbrechen gegenüber unserem Volk leider vollkommen ausgeblendet. Diejenigen die gegenüber den deutschen Taten aus der Zeit den moralischen Zeigefinger erheben haben gleich viel verbrochen. Leider, eine Regel der Geschichte, die Sieger schreiben die Geschichte.

    Andreas Frings 30.04.2022
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