Thema: Hanf – kurze Vorstellung

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Schauen wir uns einmal drei Bereiche aus dem Alltag an:

  1. Laut WWF besteht etwa die Hälfte aller Textilien weltweit aus Baumwolle.
  2. Die beiden mit Abstand am meisten verwendeten Kunststoffe weltweit sind Polyethylen/PE (Erdöl) und Polypropylen/PP (Erdgas).
  3. Unser Papier im Alltag wird zu 95% aus Holz gefertigt.

Nun könnte jedes dieser Hauptprodukte in ihrem Bereich leicht durch ein einziges Produkt ersetzt werden, nämlich Hanf. Aber wäre das überhaupt gut bzw. eine wirklich bessere Option zu bestehenden Rohstoffen? Schauen wir einmal drüber.

 

 

1.1 Kurz zu Hanf im Textilbereich

Von allen Naturfasern hat Hanfstoff den höchsten UV-Schutz. Außerdem ist er im Gegensatz zu Kunstfasern geruchsneutral. Hanf lässt sich gut färben, ist schmutzabweisend (geringer Energieverbrauch beim Waschen), reißfest, gleichzeitig auch weich und elastisch.
Hanfstoff ist sehr feuchtigkeitsregulierend, das bedeutet, dass der Stoff Feuchtigkeit schnell aufnimmt, sie aber auch gut wieder abgibt. Damit hängen temperaturregulierende Eigenschaften zusammen, die dafür sorgen, dass der Stoff im Sommer kühlt und im Winter wärmt.
(Quellen: LeStoff)

 

1.2 Hanf im direkten Vergleich zu Baumwolle

  • Baumwolle verbraucht mehr chemische Pestizide als jede andere wichtige Nutzpflanze; bei gerade einmal 2,4% der weltweiten Anbaufläche. Hanf ist von Natur aus rein biologisch und sehr robust und benötigt an sich keine Pestizide (sowohl beim Anbau, als auch bei der Ernte). Im Gegenteil, er verbessert sogar die Bodenqualität und entzieht der Erde Giftstoffe.
  • Im Vergleich zu Baumwolle nimmt Hanf dreimal so viel Feuchtigkeit auf und trocknet auch dreimal so schnell wie Baumwolle.
  • Für die Produktion von 1kg Fasern braucht Baumwolle 9,7l Wasser, Hanf dafür nur 2,1l und das, während Hanf dieselbe Menge Material auf halber Fläche liefert.

 

2.1 Über Hanf als Kunststoff

Kurz und knapp könnte Hanf jeden beliebigen Kunststoff auf der Welt, in verschiedenster Zusammenstellung, ersetzen und verbessert dabei noch die Qualität und Leistung der Produkte, die ihn enthalten. Im Gegensatz zu Glasfasern sind Hanffasern zum Beispiel leichter, flexibler und widerstandsfähiger. Automobilkonzerne wie BMW, Mercedes und Bugatti setzen heute schon Hanfkunststoffe, aufgrund dieser Eigenschaften, in ihren Produkten ein.

 

2.2 Hanf im direkten Vergleich zu PP-/PE-Kunststoffen

Der Vorteil liegt auf der Hand. Während wir bei Hanfkunststoffen ein meist vollständig biologisch abbaubares Produkt haben, besitzen wir auf der anderen Seite mit PP-/PE-Kunststoffen wohl den Endgegner für unseren Planeten und hier insbesondere der Meere. Mit diesen Kunststoffen aus Erdöl/Erdgas haben wir sozusagen die Büchse der Pandora geöffnet, der wir nicht mehr Herr werden, gesetzt den Fall, dass keine drastischen, sofortigen Änderungen stattfinden. Wir produzieren von diesen NCHT biologisch abbaubaren Kunststoffen mehr, als wir wieder aufarbeiten/verwerten können. Wir wissen nicht mehr, wohin mit der Scheiße und unsere Klos sind Ozeane/Meere, in die JEDE SEKUNDE 200KG PLASTIK gekippt werden (macht 8 MILLIONEN TONNEN/JAHR). Als Folge sterben jährlich mehr als 1 Million Seevögel und über 100.000 Meeressäuger aufgrund der Schäden, die Plastik-, Chemie- und Ölabfälle in der Meeresumwelt verursachen. Verschmutzung des Bodens, der Luft, Mikroplastik, Artensterben und so weiter und so fort…
(Quellen: Malantis)

 

3.1 Hanf als Papier

Schon lange vor unserer Zeitrechnung war Papier aus Hanf, auf den verschiedensten Kontinenten, bekannt und blieb bis Ende des 19. Jahrhunderts auch der Hauptrohstoff für Papier. Hanf war der Grundstoff von Büchern, Bibeln, Landkarten, Papiergeld, Wertpapieren und Zeitungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion des Papiers mit Holz immer günstiger; der Grund, warum Holz in der Papierproduktion den Vorzug gegenüber Hanf bekam. Genug Wald zum Abholzen war ja damals noch vorhanden. Nun haben diese paar Jahrzehnte aber schon gereicht, damit es mit den Waldflächen radikal bergab ging. Darum wird damit gerechnet, dass sich diese Preislücke in den nächsten Jahren schließen wird.
(Quellen: WWF, Hempopedia)

 

3.2 Hanf und Holz im Direktvergleich

Auf der gleichen Nutzfläche gewinnt man ungefähr 5 mal mehr Papier aus Hanf. Dieser wächst in 120 Tagen zu einer Höhe von 4 Metern an und kann deshalb bis zu 3 mal im Jahr geerntet werden. Bäume brauchen ungefähr 80 Jahre, bis diese für die Industrie nutzbar sind (Die Milchmädchenrechnung zur Effizienz muss hier jedem klar ins Auge springen). Unter anderem wegen seiner Reißfestigkeit hält Hanfpapier länger und kann auch öfter wiederverwertet werden.

Die einzige Erkenntnis hieraus kann also nur sein:

Die alteingesessenen, längst überholten, unwirtschaftlichen, giftigen und rohstoffverheizenden (denn nichts anderes ist es) Komfortzonen der Wirtschaft müssen ihren Höhepunkt erreicht haben und grundlegend aufgebrochen werden.

Als logische Schlussfolgerung daraus muss der Ausbau und die Erforschung von effektiven, biologisch abbaubaren, ressourcenschonenden und modernen (oder eher „wieder modernen“) Rohstoffen, insbesondere Hanf als Universalwerkstoff, stetig und zügig voran getrieben werden.

1 Kommentar

  • Ihr werdet immer besser

    Rudi 30.06.2022
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