- der überwiegende Teil der PKWs und LKWs = Verbrennungsmotor
- Fracht- , Container-, Fähr-, Kreuzfahrtschiffe (90% des Welthandels durch Schifffahrt) = Verbrennungsmotor
- Flugzeuge = Verbrennungsmotoren
- Überw. Industrie, Kraftwerke, Raffinerien usw. = Verbrennungsmotor/Verbrennungsprinzip
- Randinfo: der größte Teil (70%) an Heizungen in deutschen Haushalten auf Öl und Gas (ebenfalls seit über 100 Jahren)
Ganz salopp gesagt, ist unser Hauptfortbewegungsmittel im 21. Jahrhundert also immer noch auf dem selben Stand wie 1850. Ganz klar fanden Optimierungen im Verbrauch statt, aber selbst dort hat man weniger das Gefühl, von 150-200 Jahren Gebrauch, aktiv an Weiterentwicklungen zu profitieren bzw. dort überhaupt auf nennenswerte Weise voranzukommen.
Immerhin verbraucht der durchschnittliche PKW in Deutschland 2020 immer noch um die 8L, Diesel 7L. (Quelle: statista). Gut, das sind nun Zahlen, die sicher keine großen Aufreger nach sich ziehen. Kommen wir zu den wahren Dreckschleudern. Kommen wir zum Durchschnittsverbrauch mittelgroßer Containerschiffe im Jahr 2021. Diese sind mit 300 TONNEN SCHWERÖL PRO TAG (Quelle: nabu) schon auf einem ganz anderen Niveau. 22 TONNEN SCHWERÖL auf 100 KILOMETER verbraucht ein modernes Kreuzfahrtschiff (Quelle: welt) und ein durchschnittliches Flugzeug, wie etwa eine Boing 747, ist mit 10 TONNEN KEROSIN PRO STUNDE (Quelle: focus) dabei.
Randinfo:
Schweröl für die Schifffahrt ist ein hochgiftiges Rückstandsöl aus den Erdölraffinerien. Würde das Restprodukt nicht in den Schiffen verbrannt, wäre die Entsorgung ein teurer Sondermüll. Der Schwefelgehalt von Schweröl ist im Vergleich zum LKW-Diesel rund 3.500 Mal höher. (Quelle: DW.com)
Kerosin ist quasi das Abfallprodukt von Diesel. Es ist billiger und kostet nicht so viel Geld. Da beim Fliegen sehr viel Energie verbraucht wird, verwenden Flugzeuggesellschaften den günstigeren Treibstoff. (Quelle: telebasel.ch)
Nun wäre es der natürliche Lauf der Dinge, dass über einen so langen Zeitraum weitere Alternativen oder auch komplett neue Felder entstehen, alte Dinge ablösen und neue Wege weiter ausgebaut werden. Das ist in dem Bereich der Fortbewegung weniger der Fall und bei der Energiegewinnung eher zaghaft.
Auch im Jahr 2022 geht nämlich ohne Gas, (Kohle) und Öl und ohne ihre dazugehörigen Sondermüll-/Abfallprodukte Schweröl und Kerosin nämlich auch NACH MEHR ALS 150(!) Jahren weiterhin nichts. Man kann also völlig frei behaupten, dass es gar nicht anders gewollt ist, als dass man sich dort als Menschheit kaum oder nur eher träge weiterentwickelt.
Es spielt dabei auch überhaupt keine Rolle, ob man nun die Auffassung vertritt, dass fossile Rohstoffe auf dieser Erde noch für Generationen reichen oder der Vorrat zur Neige geht. Die rücksichtslose Form des Abbaus, der gleichgültige Umgang, die Verantwortungslosigkeit bei Unfällen, die geringe Optimierung und die rasant zunehmende Menge, in der wir uns diese Rohstoffe beschaffen (müssen), sind die Probleme. Hinzu kommt das tiefe Loch der totalen Abhängigkeit, in das wir uns vor ewiger Zeit gesetzt haben und anstatt daß wir uns Gedanken machen, wie wir aus diesem Loch raus kommen, schnappen wir uns nur die Schaufel und graben immer tiefer.
Wenn wir es im 21. Jahrhundert ohne das Prinzip von Verbrennung, nicht schaffen, im großen Stil Energie zu erzeugen oder uns fortzubewegen, dann sind wir nicht auf dem „Zenit der Menschheitsgeschichte“, wie uns so oft suggeriert wird, sondern eher in einem modernen Mittelalter gefangen.
1. Container- und Kreuzfahrtschiffe können, MINDESTENS auf offener See, komplett mit Segeln bewegt werden, statt am Tag mehrere hundert Tonnen Schweröl durch den Schornstein zu blasen. Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende, ist die Menschheit mit der Kraft des Windes auf dem Wasser um die Welt gekommen. Niemand braucht sich im 21. Jahrhundert hinstellen und behaupten, es würde dort irgendwelche großartigen Probleme geben. Es gibt dabei nur ein einziges Problem: Wind kann man nicht verkaufen und er lässt sich auch schwer besteuern.
2. In der Industrie wäre eine Alternative zum Verbrennungsprinzip der Magnetmotor (nicht komplett, aber teilweise). Bekannt seit über hundert Jahren müssen Motoren wie diese definitiv gefördert und weiterentwickelt werden.
Ferner bietet sich gerade die Industrie mit ihren großen Stell- und Dachflächen an, sich mindestens teilweise mit Strom autark selbst zu versorgen, statt zum Spottpreis am regionalen Netzbetreiber zu hängen. Ab einer bestimmten Größe müssen Auflagen her, dass die Firma bemüht ist, so autark wie möglich im Punkt Energieversorgung zu sein. Das betrifft auch die Energiegewinnung mit fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdöl und Erdgas.
Denn einfacher geht es doch nun wirklich nicht. Strom/Energie auf nicht genutzten Hallendächern- u. Wänden zu gewinnen und gleich unten in der Halle zu gebrauchen. Kürzer kann der Weg nicht sein.
3. Verstopfte Straßen durch mittlerweile einer totalen Invasion an LKWs aus den verschiedensten Ländern lassen einen bei manchen Staus auf der Autobahn schon fast glauben, man sei im permanenten Kriegszustand, wenn über etliche Kilometer nur LKW an LKW steht.
Hier wäre EINE Lösung, den Bahnhof an sich wieder zu reaktivieren und aus diesem einen modernen, logistischen Umschlagspunkt des 21. Jahrhunderts zu machen. Hier geht es noch nicht mal vorrangig um noch aktive Bahnhöfe in dicht gedrängten Großstädten, sondern die Mehrzahl der Bahnhöfe in Klein- Mittelstädten, in der Provinz usw., die seit Jahrzehnten leer stehen und in der Regel im Umfeld genügend Platz bieten, um dort einen Ausbau als regionalen Versorgungsknotenpunkt voranzutreiben. Der Bahnhof muss im 21. Jahrhundert wieder seinen Platz bekommen. Und indem das Gefährt Bahn wieder moderner und attraktiver gemacht wird, ist es dann auch wieder für PKW-Fahrer ansprechender, diese Alternative im Pendelverkehr wahrzunehmen.
Die moderne Welt mag uns vielleicht blenden, aber eigentlich ist sie nur noch ein Klappergestell, was sich über ihre Werbung kraftvoll verkauft.
Das Chaos für unseren Lebensstil auf den Autobahnen ist allerdings unübersehbar. Die Abhängigkeit von fossilen Stoffen für unseren blinden Konsum, die eigentlich schon der Vergangenheit angehören sollte, ist jeden Tag immer deutlicher spürbar. Wir müssen auch selbst anfangen, etwas zu ändern. Denn unsere überflüssigen, kleinen Wünsche des Alltags, die der Kapitalismus meisterhaft versteht in uns zu pflanzen, sind der Anstoß des ganzen Chaos.
Brauchen wir beim Einkaufen wirklich 25 Sorten Käse und 20 Arten von Mineralwasser aus der ganzen Welt? Würden nicht 5 regionale Produkte reichen? Kaufen wir wirklich immer, weil wir brauchen oder weil wir uns mit Müll flüchtig glücklich machen wollen?
Den Anfang kann jeder selbst machen und einige Sachen kann man auch relativ schnell umsetzen, im Großen wie im Kleinen. Es müssen aber auch Wege gegangen werden, die erst auf lange Sicht von Erfolg und Veränderung gekrönt sind.
Das ist alles keine fixe Sache von „tausche Dies gegen Das und alles wird gut“. Es bedarf gelebter Veränderung. Das ist eine Revolution.
Vielen Dank für solche Artikel.
Im nationalen Lagen herrscht leider ein AfD’scher / konservativer Skeptizismus gegenüber allem Neuen. Man sehnt sich, auf dem Weg in den Abgrund, einfach ein paar Jahrzehnte zurück, als alles noch nicht so schlimm war und begreift die Ursachen des Niedergangs nicht. Hier können wir unser Profil weiter schärfen.
Autos fahren entweder mit Benzin, Diesel oder in Zukunft mit der Nullpunktenergie.
Elektroautos sind Schei**e.
Wahnsinns Artikel, ich bin beeindruckt. Die AG macht eine sehr gute Arbeit. Macht genauso weiter!
Tatsächlich ist mir die Tatsache mit den ,,150 Jahre Verbrennungsmotor“ so nicht bewusst gewesen und es erschreckt mich, das zu realisieren. Danke euch!
Top Artikel…….. AG Erde und Zukunft macht momentan den bessten „Stoff“
Wieder einmal sehr gut geschrieben. Es fällt auch bei Entscheidungen leichter, wenn man nur die Wahl zwischen verschiedenen deutschen oder lokalen Produkten hat. Leider haben das selbst viele Nationale nicht verstanden und kaufen weiterhin z.B. Adidas oder New Balance Produkte statt deutsche Produkte wie vielleicht Trigema, als Beispiel. Oder kaufen immer noch bei Amazon ein ,obwohl man auch direkt bei den Händlern bestellen könnte.