Kapitel 3: Der Mord
So viele Tage sind vergangen und nichts, das mehr passt,
so viele Tage an denen Du mir zu spüren gibst, wie sehr Du mich hasst.
Noch etliche Male hast du auf Deinen Bauch geschlagen,
und mich angeschrien: „Wie kannst du es wagen!“
Ich sei ein „Dämonenkind“, der Teufel in Person,
von allem Bösen einfach nur ein Klon.
Deiner Freundin hast du vorgeheult,
das wohl bald Dein Bauch sich beult.
Das du hässlich wirst mit Hängebusen,
und in Zukunft will kein Mann mehr mit Dir schmusen.
Alkohol hast Du sehr viel getrunken,
und bist dann im Selbstmitleid versunken.
Die Nabelschnur, das ist unsere Verbindung,
doch sie ist eingefroren bis zur letzten Windung.
Ich komm mir ausgeliefert vor, wie ein Wurm am Haken,
ich bin Dir so unangenehm, wie die Erbse unterm Bettlaken.
Kürzlich hast du mit einem Mann, einem Doktor, gesprochen,
und Dich übelst über mich erbrochen.
Ich würde Dein Leben zerstören, hast du geklagt,
und seist über Deine Karriere sehr verzagt.
Du würdest eine Lösung suchen,
wärst gern bereit auch extra Geld zu buchen.
Was soll das heißen? Was hast Du vor?
Mir dünkt es steht etwas Schlimmes bevor?
Gestern Abend bist Du noch in die Disco gegangen,
dort ließest Du Dich von großen Boxen beklangen.
Der laute und hämmernde Bass hat mir nicht gut getan,
ist aggressiv tobend mir durch Mark und Bein gefahr´n.
Mama, mir geht es gar nicht gut,
diese Situation raubt mir den letzten Mut.
Heute ist der Arzttermin,
und du bist sogar noch etwas früher hin.
Dieser Tag scheint mir irgendwie eisig kalt,
die schreckliche Ungewissheit macht vor mir nicht halt.
Doch du pfeifst fröhlich,
richtig ungewöhnlich!
Irgendwas liegt im Busch, ich spüre es genau,
eine teuflische Angst durchseucht den Mutterbau.
Tänzelnd betrittst du ein kühles Zimmer,
und es ist, als höre ich dort Geistergewimmer.
Du ziehst Dich aus und legst Dich hin,
so langsam ahne ich wo ich nun bin.
Eine Person kommt mit knatterndem Gerät,
fragt ob Du sicher seist, sonst wäre es zu spät.
Doch Du klatschst munter in die Hände,
treibst ihn an: „nun bring es schon zu Ende!“
Zu Ende? Mama hast Du das wirklich vor?
Noch nicht einmal geboren, schon steht der Tod bevor.
Mami bitte tu das nicht – ich will leben!
Es muß doch noch eine andere Lösung geben.
Bitte schick mich nicht ins Reich der Toten,
hat Dir die Kommerzsucht denn so viel mehr geboten?
Ist Dir Karriere, Spaß und Geld so wichtig?
Findest Du Mord für Eigennutz denn richtig?
Doch von Reue keine Spur,
Deine Zweifel schickst du frech in Kur.
Der Fremde schließt Dich an Geräte an,
und beginnt das Höllenspiel sodann.
Was muß ich unter mir nun sehen?
Hier geschieht ein schreckliches Vergehen!
Mit Metallstiften wird der Gebärmutterhals erweitert und fixiert,
alles ist bereit, gleich wird blutig operiert.
Ein Gerät wird eingeschaltet, donnernd und laut,
ein dämonisches Saugen sich nun aufbaut.
Liebste Mami, so hilf mir doch,
da unten erscheint ein wutschnaubendes Loch!
Angsterfüllt klammere ich mich an die Nabelschnur,
liebste Mami was tust Du nur?
Dieses Ding kriecht immer weiter zu mir herauf,
wie ein schwarzer Todesreiter im vollen Lauf.
Jetzt hat es fast meine Füße erreicht,
Mama sag etwas, noch geht es leicht.
Hab Mitleid und höre auf Dein Herz,
du kannst ihn verhindern – den tödlichen Schmerz.
Mama ich fürchte mich, oh bitte rette mich,
ich flehe dich an, bitte laß mich nicht im Stich!
Doch zu spät! Dieser Wurmteufel ist da!
Er hat mich erreicht, der Tod ist ganz nah.
Mein Herz hämmert und stürmt vor nackter Angst,
Mami es tut mir Leid, ist es das was Du verlangst?
Es beginnt mich mit tödlicher Kraft hinein zu saugen,
und kein Widerstand scheint etwas zu taugen.
Schon zerrt es meinen Fuß hinein,
und reißt und zieht brutal gemein.
Meine zarte Haut zerreißt und platzt blutspritzend auf,
das Glied wird abgerissen, es nimmt seinen Lauf!
Auch das andere Bein wird abgefetzt und in den Schlund gezogen,
das Böse hat mit viel Gewicht gewogen.
Immer stärker wird der Sog,
in diesem grausigen Höllentrog.
Meine kleinen Knochen splittern und die Sehnen fatzen,
der Sog tut das Fleisch vom Knochen kratzen.
Mein leises Schreien geht in Glucksen über,
und das Blut macht die Gebärmutter trüber.
Mein Brustkorb wird zerrissen und zertrümmert,
während dieser Mörder alles in seinen Rachen hämmert!
Mami, Mami was hast Du nur getan?
Sag kannst Du damit leben fortan?
Ich war ein voll ausgebildetes Baby in der zwölften Woche,
mit Organen, Gliedern und Gefühlen, ein Baby in der zwölften Woche!
Ich wollte leben, doch Du hast es mir verwehrt,
hast mich eiskalt zum Tode hin gekehrt.
Hätte ich nicht auch eine Chance verdient?
Oder habe ich schon so früh für das Leben ausgedient?
Die Gebärmutter ist ein Fleischtopf mit blutigen Stücken,
Knochensplitter und Organe, die zum Sauger rücken.
Zuletzt folgt noch mein Kopf, er ist das Letzte,
was der Sauger durch die Kammer hetzte.
Feine Risse durchziehen mein unschuldiges Gesicht,
bis diese tödliche Macht meinen Schädel zerbricht!
Zerrissen und zerfetzt liegt mein Körper nun im Abfallsack,
beseitigt wie ein unerwünschtes Pack!
Doch meine Seele habt ihr nicht zerstört,
sie ist was nur mir gehört.
Mama, durchlebte ich durch Dich auch allerschlimmste Qual,
so bitte ich Dich, triff nächstes Mal eine bessere Wahl.
Zum Nachlesen: Kapitel 1: Das Wunder, Kapitel 2: Das Problem
Das tat wirklich weh – unter 50 er Zeit nahm ich „unerwuenschte“ babys bis Adoptiv eltern mit grosser Freude diese kleinen emfpangten, Nachher kam das Abtreibungsgesetz – ich wurde arbeitslos. 30 000 im Jahr, weisse Kinder die wir in Schweden so brauchten.