Wenn sich in der Vergangenheit eine Stadt für Millionen Euro teure Wasserstoff-Busse anschaffte, um vermeintlich klimagerecht und CO2-neutral umweltbewußte Mitmenschen von A nach B zu transportieren, war ihnen der Applaus von grünen Lokalpolitikern und Zeitungsschmierfinken gewiss. Ob Wasserstoff oder Elektroantrieb, einer kritischen Betrachtung halten beide alternativen Antriebstechniken jedoch nicht stand. Zum einen ist Wasserstoff kein Primärenergieträger, der einfach irgendwo abgebaut und dann eingesetzt werden kann. Wasserstoff muss zuallererst erzeugt werden und dafür braucht es Rohstoffe wie Erdgas und Erdöl oder auch Biomasse und Wasser.
Es muss also Energie von außen zugeführt werden. Diese Herstellung ist kostenintensiv und aufwendig. Das Tanken gestaltet sich ebenfalls schwierig. So machen die hohen Drücke in den Tankanlagen weitere Probleme, wenn der sehr stark verdichtete Wasserstoff durch einen Zapfhahn ins Fahrzeug strömt. Durch die hohen Druckunterschiede kommt es leicht zu Vereisungen. Es kann zu Komplikationen kommen, wenn hohe Konzentrationen Wasserstoff eingeatmet werden.
Ein weiteres Problem ist, daß Deutschland grünen Wasserstoff nicht in der benötigten Menge herstellen kann. Dazu fehlt es an genügend Strom aus regenerativen Energien. Deshalb brach Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) kürzlich zu einer Reise nach Afrika auf. In Namibia soll es um die Herstellung grünen Wasserstoffs gehen, die natürlich von uns finanziert werden soll. Das Land habe enorme Potenziale bei der Stromerzeugung aus Wind und Sonne, sagt man. Der Transport des selben nach Europa? In Tankern, angetrieben mit? Genau. Dieselkraftstoff. Die Verschiffung von Wasserstoff ist ineffizient, kompliziert und kaum getestet.
Elektrobusse in Wiesbaden bald Geschichte
Die Reichweite von diesen Bussen ist gering, mit ca. 750.000 Euro ist der Elektrobus mindestens doppelt so teuer wie ein Dieselbus. Der Energieverbrauch für die Klimatisierung der Busse ist hoch. Ein Elektromotor liefert keine Abwärme, durch die permanente Öffnung der Türen an den Haltestellen gibt es im Winter ein Heiz- und im Sommer ein Kühlproblem. Die Busse wären auch dann nur klimaneutral, wenn sie mit hochwertig zertifiziertem Ökostrom „betankt“ würden.
ESWE Verkehr aus Wiesbaden verabschiedet sich nach einer einjährigen Leidensphase von ihren Elektrobussen. Zu klein, zu unzuverlässig und immer wieder Probleme beim Tanken.
Die Hamburger Hochbahn hat jetzt ihre 2010 angeschaffte und mit viel Tam-Tam und Beifall hochgelobten Brennstoffzellen-Busse still und leise wieder ausgemustert. Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum gab kleinlaut zu, daß die aktuelle Technik noch längst nicht so weit sei. Man setzt jetzt wieder auf bewährte Elektrobusse (die nicht ganz so explosiv sind).
Fast jeder Wasserstoffzug im Taunus fällt aus
Auf Grund von technischen Problem war letzte Woche im Taunus nur noch einer von sechs Wasserstoffzügen im Einsatz. Es gebe „technische Probleme“, teilte der Betreiber mit. Unter anderem komme es beim Betanken der Fahrzeuge zu Schwierigkeiten im Betriebsablauf. Vor wenigen Tagen hatte RMV-Chef Knut Ringat noch Hessens Vorreiterrolle bei der Antriebswende gelobt. „Durch unseren Taunus fährt nun die größte Wasserstoff-Flotte der Welt“, sagte Ringat ohne zu ahnen, daß wenige Tage später dieselbetriebene Busse als Schienenersatzverkehr für die ausfallenden Wasserstoffzüge im Einsatz seien werden.
Wie ist denn die Meinung des 3. Weges zur Thematik und was könnten Lösungen sein?
Seit vielen Jahrzehnten gibt es die bewehrte Technik von Oberleitungsbussen, die ähnlich wie Straßenbahnen betrieben werden. Keine Abgase, keine lauten Motoren. Und die Kosten sind überschaubar.