Toast Hawaii – ja ist denn schon Sommer(loch)?

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Zutaten für einen Toast Hawaii: Industrieweißbrot, Schinken, Ananasscheiben, Schmelzkäse (nicht im Bild: die sprichwörtliche Kirsche obendrauf)

„Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Skandälchen her.“ – so könnte eine zeitgemäße Anpassung des Spruches lauten.

Und um „zeitgemäß“ geht es scheinbar hierbei auch, so schlägt die schweizer Gruppe „linkepoc“ auf Instagram – allerdings schon im Juni 2020 – vor, alle Ananasgerichte nur noch nach ihren Inhaltsstoffen zu benennen.

Was lässt die mediale Skandalmaschine also jetzt erst – ganz im Stile des BER – mit fast drei Jahren Verspätung anlaufen?

Was hatten wir alles schon: Mohrenköpfe, die nicht aus Mohren gemacht sind und Zigeunersauce, die nicht aus Zigeunern hergestellt wird, nun also dieses als Partyhappen einzuordnende Gericht, welches eben nicht aus Hawaii kommt.

Die Diskussion darüber offenbart einen grundsätzlichen „Interessenkonflikt“ für uns als ethnopluralistische Nationalisten. Grundsätzlich begrüßen wir, wenn ein Land in den Händen der dortigen Bevölkerung ist, allerdings sind weiße Auswanderer, welche oftmals erst eine Zivilisation, wie wir sie heute gewohnt sind, in diesen Ländern gestartet haben, uns auch „nah“.

Vielleicht führt die Entstehungsgeschichte dieses Essens weiter: „Toast Hawaii“ wurde 1955 vom Fernsehkoch Clemens Wilmenrod erfunden. Dieser hat dabei wahrscheinlich ein artfremdes Gericht namens „Grilled Spamwich“, welches amerikanische GIs nach Westdeutschland eingeschleppt haben, an die Gegebenheiten in deutschen Lebensmittelgeschäften angepasst.

Und es passte doch auch so gut: ähnlich wie Italien war das Land der „Befreier“ mit ihrem Kaugummi und Nylonstrumpfhosen ein scheinbarer Sehnsuchtsort Mancher – Toast Hawaii klang nach Sonne, Entspannung und Ablenkung.

So „überlebte“ dieses Gericht neben dem schon abgemeldeten Mettigel und anderen als vermeintlich deutsches Gericht – nun kann sich jeder selbst fragen, wie oft man Toast Hawaii (oder Pizza oder Steak Hawaii) gegessen hat in seinem Leben.

Sollte man nun also z. B. Pizza Hawaii ablehnen, weil es „unitalienisch“ ist? Ups, da hat „linkepoc“ die nächste Falltür parat, denn das wäre ihrer Ansicht nach ethnonationalistisch, sprich: ein Gericht abzulehnen, eben weil es nicht der örtlichen Küche entspricht.

Wer jetzt gedanklich schon auf einem Bein hüpft, um bloß jeder Falltür aus dem Weg zu gehen, trifft die Kernproblematik hierbei wahrscheinlich am besten. In den letzten Jahren scheinen manche eine förmliche Obsession dafür entwickelt zu haben, Worte der deutschen Sprache auf Verstöße aller Art hin zu untersuchen.

Überhaupt: sind denn in der „linkepoc“-Gruppe Hawaiianer enthalten? Oder ist es eher vermeintlicher vorauseilender Gehorsam?

Ich wette: den echten Hawaiianern ist es völlig egal, ob im fernen „Germany“ sich irgendjemand ’ne Scheibe Ananas auf Schinken packt oder nicht. Dank ihrer staatlichen „Zugehörigkeit“ zu den USA haben diese nämlich ganz andere Probleme.

1 Kommentar

  • Ich würde gerne öfters eine Pizza Hawaii bestellen, bleibe dann aber wieder bei der Pizza Mafiosi hängen. 🙂

    Pizza 11.03.2023
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