Der lachende Dritte: ESC 2023 – man erntet was man sieht

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Bereits Anfang März nach Bekanntgabe des Sieges der „Herren der Verlorenen“ analysierten wir den deutschen Vorentscheid „Unser Lied für Liverpool“ (zum Artikel „Mit Blut und Glitzer“). Sonntagfrüh (14. Mai 2023) konnte man nun die Früchte dieser Auswahl „genießen“.

Und unsere Prophezeiung, dass man in der unteren rechten Ecke landen würde (übrigens ist seit kurzem der vom „Kulturbüro Sachsen“ herausgegebene jammervolle Report „Sachsen rechts unten 2023“ draußen), hat sich nun bestätigt. Amüsanterweise erreicht das Lied 18 Punkte und die BRD somit wieder einmal den letzten Platz.

 

Zuschauer auf der Fanmeile beim ESC

 

Bekanntermaßen ist der Grad zwischen Genie und Wahnsinn dünn – weswegen es sich lohnen kann, auch Skurriles zu wagen. „Wagen“ ist hierbei das Stichwort – wagen wir doch einmal ein paar interessante Fakten. Von den „Big Five“, welche sich sozusagen eine automatische Finalteilnahme erkaufen, singt nur der Beitrag des NDR nicht in Landessprache. Seit der Wiederkehr Italiens beim ESC 2011 singt Italien fast ausschließlich – Überraschung: auf Italienisch! Und landet damit durchschnittlich unter den ersten zehn. Nun kann man das der Attraktivität der Sänger zuschreiben oder der Melodie der italienischen Sprache, jedoch sind auch andere damit erfolgreich(er) als mit austauschbaren Liedern in Englisch, z. B. Salvador Sobral, der 2018 für Portugal antrat und gewann („Amar pelos deus“, komplett auf Portugiesisch) oder der diesjährige Gewinner der Zuschauer, Finnland mit „Cha cha cha“. Nun gewann dieses Mal am Ende jemand anderes, maßgeblich aufgrund des Votums der „Musikspezialisten“ aus den 37 Nationen, aber ein zweiter Platz – es gibt Schlimmeres, oder?

Bei solchen Veranstaltungen lohnt auch immer ein Blick in die sozialen Medien. Twitter überschlug sich mit Annahmen, dass „wir“ als Deutsche nicht liebenswert seien, teilweise stellten manche auch die Frage, was man denn an Deutschland auch mögen könne. Woher diese „nationale Depression“ bei den einzelnen rührt, ist hier nicht näher relevant. Sie „erklärt“ aber schon eher, warum der Beitrag des NDR als einziger nicht mit der deutschen Flagge beim an den Einmarsch der Olympioniken angelehnten Finalbeginn erschien. Stattdessen wählte man in einem Video der BBC die Regenbogenflagge in ihrer „aktualisierten“ Form mit dem „Transwinkel“, wobei die „Herren der Verlorenen“ dabei teilweise einen Gesichtsausdruck machten, als sei diese Flagge ihnen gerade vom Herrn persönlich in einer Erscheinung überreicht worden. Schnell bemerkte dies auch das Twitter-Volk und konstatierte zu Recht öffentlich zur Schau getragenen Selbsthass. Dabei fand der Wettbewerb dieses Mal nicht einmal in Israel statt, sodass man vielleicht noch eine ominöse „Erbschuld“ verantwortlich machen könnte – obwohl, UK ist ja eine der Alliierten gewesen…

Was war nun aber für das schlechte Abschneiden dieses Mal relevant? Waren es das Kostüm des Frontmanns inklusive unlogisch-nacktem Bein? War es die zu statische Präsentation? Oder war es vielleicht der Umstand, dass man über Blut sang und es im offiziellen Video auch Blut (und Glitzer) regnete, wobei zirka 1600 km weiter östlich ein Krieg tobt?

Da passt es doch, dass einige auf Twitter den Namen der Rocker von „Lord of the Lost“ in „Lord of the Last“ in Angedenken ihrer erfolgreichen Eroberung des letzten Platzes umdichteten. Da liegen sie nun wie fauliges Obst.

1 Kommentar

  • Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Bestens auf dem Punkt gebracht. Alleine schon diese schwulen Augenwimpern.

    Hendrik 18.05.2023
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