Erstmalig führen wir ein Gespräch mit einem Nationalisten aus Mexiko. Könntest du dich bitte kurz unseren Lesern vorstellen?
Hallo, ich bin José Manuel und 40 Jahre alt. Verheiratet. Ich bin aus Monterrey, Mexiko, einer großen industriellen Stadt, umgeben von Bergen im Nordosten des Landes. Ich habe einen gewöhnlichen Beruf und ich bin ebenfalls der Eigentümer eines kleinen, unabhängigen Verlages und Buchladens namens „Heidelberg“. Bis jetzt habe ich vier Bücher herausgegeben und arbeite am 5. Ich habe keine vorhergehende Erfahrung in der Politik, aber die derzeitigen Bedingungen verlangen von uns, aktiv zu werden. Sie haben uns keine Wahl gelassen.
Was bezweckst du mit deinem Online-Laden Librería Heidelberg?
Die meisten Menschen in Mexiko lesen kaum Bücher. Das versuche ich mit meinem Buchladen zu ändern. Ich möchte Menschen helfen, einen kritischen Verstand zu entwickeln und für sich selbst zu denken. Neben den gängigen Büchern, die man auch überall sonst finden kann, biete ich auch Bücher an, die den Status Quo in Frage stellen, die offizielle Geschichte und den derzeitigen Stand der Dinge weltweit, von Verlegern wie Ediciones Fides, EAS, Ojeda, Tradición, Arktos und meinem eigenen, Heidelberg. Ich führe auch eine kleine Auswahl an Tonträgern, hauptsächlich von Rupe Tarpe Produzioni, einem italienischen Musiklabel. Zurzeit ist es nur ein Laden im Internet, aber der Plan ist, einen Ort zu haben, sodass Menschen sich treffen können, Bücher lesen und kaufen können, was trinken, an Versammlungen teilnehmen und so weiter.

Viele Deutsche haben keine wirkliche Vorstellung von Mexiko und seiner Geschichte. Könntest du uns kurz die wichtigsten Eckpunkte in der Geschichte Mexikos mitteilen?
Das ist eine schwere Frage, aber ich werde mein Bestes tun, mich kurzzufassen. Das Land, wo das südliche Zentralmexiko und Zentralamerika sich befinden, war das Zuhause antiker Zivilisationen wie die der Olmeken, Tolteken, Mayas und der berüchtigten Azteken (ein Volk, das ursprünglich aus „Aztlán“ stammte und auf der Suche nach dem gelobten Land war und von „Huitzilopochtli“, dem „Kriegsgott“, geführt wurde). Die Ruinen, Überreste und Spuren dieser einstigen Kulturen sind bis heute erhalten geblieben. 1325 gründeten die „Azteken“ die Stadt „(Mexiko) Tenochtitlán“ und wurden als „Mexicas“ bekannt. Vom 14. bis 16. Jahrhundert herrschten sie über die Region, so dass alle anderen Stämme Tribut an sie zahlen mussten und im Grunde genommen als Bürger einer niederen Klasse galten (was ihnen natürlich nicht gefiel). Amerika wurde am 12. Oktober 1492 von Kolumbus entdeckt, als er auf den karibischen Inseln landete (obwohl einige Leute behaupten, dass die Wikinger zuerst kamen).
Im Jahr 1519 landete Hernán Cortés, der spanische Eroberer, und gründete die erste spanische Stadt in der Region, Veracruz. Es dauerte nicht lange, bis sich die spanischen Eroberer mit den unterworfenen Stämmen, die der Herrschaft der Azteken überdrüssig waren, verbündeten und 1521 die Azteken besiegten und „Tenochtitlán“ einnahmen. Wie du dir vorstellen kannst, gab es seither viele Verschmelzungen und kulturellen Austausch zwischen den Europäern und all den Stämmen, so dass man sagen kann, dass Mexiko wirklich geboren wurde, und das ist der Grund, warum Mexiko als Ganzes so vielfältig und heterogen ist. Wir ziehen es vor, den Begriff „Volk“ anstelle von „Rasse“ zu verwenden, denn es gibt auch Mexikaner verschiedener Rassen und verschiedener Mischungen. Als „Tenochtitlán“ unterging, wurden wir zu dem, was als „Nueva España“ [Anm.: zu Deutsch „Neues Spanien“] bekannt ist, und Carlos V. war zu dieser Zeit König von Spanien. Etwa 300 Jahre später, im Jahr 1810, begann der Krieg um die Unabhängigkeit von Spanien, und 1821 verkündete Agustin de Iturbide (Kaiser von Mexiko) die Unabhängigkeit.
Von da an wurden unsere Träume von einer großen unabhängigen und souveränen Nation durch Verrat, persönliche Bereicherung und natürlich ausländische Interessen zunichte gemacht. Die fehlende Einheit der Nation und die Streitigkeiten zwischen den vielen verschiedenen Mexikanern wurden vor allem von den USA, aber auch von Frankreich und England ausgenutzt. 1838 und erneut 1862 wurden wir von Frankreich überfallen. Im Jahr 1848 verloren wir eine große Ausdehnung des Territoriums an die USA (Texas, Kalifornien, New Mexico, Arizona, Nevada, Utah und Colorado). Das berühmte „St. Patrick’s Battalion“, welches sich aus überwiegend katholischen Iren und einigen Deutschen zusammensetzte und von John Riley befehligt wurde, wechselte die Seiten und kämpfte an der Seite der Mexikaner gegen die Amerikaner. Im Jahr 1893 wiederholte sich eine ähnliche Geschichte, diesmal mit England, als Mexiko Belize während der Diktatur von Porfirio Diaz „hergab“. Die sozialen Bedingungen wurden immer schlechter, sodass 1910 die mexikanische Revolution begann, ein weiterer Bürgerkrieg.
In den Jahren 1926 bis 1929 fand der „Cristiada“ oder „Cristero-Krieg“ statt, bei dem einfache Menschen (meist Bauern und Landbewohner) zu den Waffen gegen die Regierung und die mexikanische Armee griffen, um ihr Recht zu verteidigen, sich zum katholischen Glauben zu bekennen, der durch die damalige Verfassung verboten war. Léon Degrelle, der belgische Führer der REX-Partei, besuchte sie auf einer Reise und schrieb später ein Buch über seine Erfahrungen mit dem Titel „Mis andanzas en México“ [Anm.: zu Deutsch „Meine Abenteuer in Mexiko“]. Von 1928 bis 2000 war nur eine Partei an der Macht, und es gab viel Korruption und Ermordungen. Im Jahr 1980 begannen die Drogenkartelle zu florieren, und zwar mit Zustimmung der Regierung und der Polizeibehörden. Es ist traurig sich einzugestehen, dass wir unsere Lektionen aus der Vergangenheit nicht gelernt haben und wir weiterhin so gespalten und überfallen wie zuvor sind, ohne wirklich Einfluss auf unser eigenes Schicksal zu haben. Korrupte Politiker, Anbetung des Geldes, skrupellose Geschäftsleute, Armut und Verbrechen sowie die Apathie des Volkes. Es gibt kein Licht am Ende des Tunnels, nicht auf kurze Sicht jedenfalls. Ich weiß, ich kann wie ein Pessimist klingen, aber versteh‘ mich nicht falsch, es gibt immer noch ein paar Männer, die bereit sind zu kämpfen!
Ist die politische Bewegung Mexikos eher subkulturell geprägt (Skinhead und Skinheadmusik) oder rein politisch, wie z. B. nationale Parteien, ausgerichtet?
Früher war es eher eine Subkultur und ist es immer noch, aber heutzutage wird es immer politischer. Die Leute beginnen zu begreifen, dass Musik, Konzerte und Bier zwar Spaß machen, aber nicht viel gegen das System tun. Außerdem wird die Skinhead-Generation immer älter, und neue Leute außerhalb der Subkultur übernehmen politische Ansichten, was eine gute Sache ist. Es liegt noch ein langer Weg vor uns, aber wir werden es schaffen.
Was sind die wichtigsten nationalen Gruppen in Mexiko?
Es scheint bald, als ob jeden Tag eine neue „Gruppe“ auftaucht, aber das kann täuschen, denn die meisten der neuen Gruppen bestehen aus lediglich vier Personen und einer Instagram-Seite. Wir müssen wirklich zusammenarbeiten und vergessen, dass es sehr spezifische kleine Gruppen gibt, und anfangen, uns in einer größeren und stärkeren Organisation auf die wichtigen Dinge zu einigen. Ich werde also versuchen, die Gruppen/Parteien zusammenzufassen, aber nur die, die heute existieren. Zunächst einmal haben wir die PAN („Partido Acción Nacional“) [Anm.: zu Deutsch „nationale Aktionspartei“], eine landesweite Partei, die einen sehr kurzen rechten Anfang hatte (mit Einflüssen von Charles Maurras Action Francaise), aber sie ist im Grunde genommen eine liberale/kapitalistische/globalistische Partei, die nichts mit Nationalismus zu tun hat. Es sind vor allem die mexikanischen Bürgerlichen, die keine Ahnung von irgendetwas haben, die sie unterstützen.
Dann gibt es noch die „Sinarquistas“, eine historische Gruppe (mit Beziehungen zu den „Cristeros“, den Märtyrern, die gegen die Regierung kämpften und größtenteils für ihr Recht, das Christentum/Katholizismus zu praktizieren, massakriert wurden), die zahlenmäßig und vom Stil her den Faschisten ähnelte, aber diese Behauptungen immer bestritten hat. Sie sind in kleinen Städten auf dem Lande stärker vertreten, in den Großstädten jedoch fast gar nicht. Sie arbeiten mit Verbänden und Gewerkschaften zusammen, aber sie haben jedes Jahr an Macht und Zahl verloren. Wir haben mit ihnen zusammengearbeitet und die Beziehungen sind gut, aber wir glauben, dass ihre Doktrin und ihr Programm nicht für jeden attraktiv sind.
Es gibt die Organisation „Mexico Republicano“, die von einem in politischen Kreisen bekannten Gesicht angeführt wird, aber sie ist nur eine weitere rechtsliberale Neokonservativen-Partei, die sich der von Washington diktierten Politik unterwirft, weshalb wir nichts mit ihr zu tun haben wollen.
Dann gibt es eine Organisation namens „Frente Nacionalista de Mexico“ oder kurz „FNM“ [Anm. zu Deutsch „Nationalistische Front Mexikos“], mit der wir zusammenarbeiten und mit der wir regelmäßig in Kontakt stehen. Sie streben die Eintragung als politische Partei an. Sie haben einen guten Anführer, aber einigen ihrer regionalen Anführer fehlt es noch an politischer Bildung.
Es gibt (gab?) eine Internet-Chat-/Podcast-Gruppe namens „Tempestistas“ [Anm.: zu Deutsch: ≈ die Stürmischen], die für mich viele der Kriterien erfüllten, sie waren interessant und sprachen über Themen, Autoren und Organisationen, über die zu der Zeit niemand sonst sprach, aber sie haben mich verloren, als sie anfingen, Faschismus mit Femboys [Anm.: Männer, die sich für andere Männer bewusst weiblich geben] und Schwulen zu vermischen… und voll auf Esoterik machten.
Schließlich gibt es noch „UNR“ („Unión, Nación, Revolución“; zu Deutsch: „Einheit, Nation, Revolution“), eine Gruppe, die erst letztes Jahr gegründet wurde, aber schnell auf 100 Leute angewachsen ist (darunter einige Leute aus der nationalen Linken und mit Verbindungen/Sympathien zur aktuellen Regierung). Wir haben begonnen, unsere Programme zu entwickeln, unsere Ziele und Politik zu erklären, und haben jetzt die Unterstützung eines erfahrenen NR-Aktivisten, der dieses Jahr die Führungsrolle übernommen hat.
Wir wollen in die Fußstapfen anderer mexikanischer faschistischer Gruppen aus der Vergangenheit wie „Acción Popular Mexicana“ (1929; zu Deutsch „Mexikanische Volksaktion“) und mexikanischer NR-Organisationen wie „Nueva Guardia“ (1971; zu Deutsch: „Neue Garde“) und „Frente de la Juventud“ (1982; zu Deutsch: „Jugendfront“) treten und ihren Kampf fortsetzen.
Fortsetzung folgt…
Der Weg Mexiks liest sich wie die künftige Entwicklung Deutschlands und wie Mitteleuropa in 500 Jahren aussehen wird. Wie Mexiko heute, aufgrund von Zudringlingen aus mehr als 100 Nationen aller Ländern der Welt nur noch schlimmer: extreme biologische Verwerfungen Uneinigkeit, Zerstrittenheit, nirgends Zugehörig, Zukunftlos, Bedeutungslos.