Nachdem die Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) als kriminelle Vereinigung in Griechenland verboten und ihr Führungspersonal zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurde (siehe hier), schien die politische Rechte an der Ägäis zerschlagen. Bei den Parlamentswahlen letzten Sonntag konnten, zur Überraschung vieler, verschiedene nationalgesinnte Parteien den Einzug ins griechische Parlament feiern.
Die Partei des griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis, die Neue Demokratie (EVP), konnte 158 Sitze des 300-köpfigen Parlaments erringen. Die linke Syriza-Partei (EU-Linke) folgt mit 48 Sitzen, dann die Sozialisten mit 32, die Kommunisten (KKE) erreichten 20 Sitze und die neue linke Partei (Plefsi Eleftherias) schaffte es auf acht Sitze.
Die erst kürzlich gegründete Partei „Die Spartaner“ erhielt 12 Sitze und wurde von Elias Kasidiaris, einem ehemaligen führenden Mitglied der Goldenen Morgenröte, unterstützt. Aktuell sitzt dieser in Haft und darf laut einem kürzlich erlassen Gesetz auch nicht zu Wahlen antreten. Pünktlich zur Wahl informierten jedoch Hunderttausende von Plakaten im ganzen Land die Wähler darüber, dass Kasidiaris die vor ein paar Wochen gegründete Partei namens „Die Spartaner“ unterstützt. Der Chef der Spartaner, Vasilis Stiga, bedankte sich am Wahlabend noch in seiner Botschaft bei Kasidiaris: „Ich möchte Elias Kasidiaris für seine Unterstützung danken. Sie war der Treibstoff, der uns den Anstoß gab, das heutige Ergebnis zu erreichen.“
Die zweite Partei, die „Griechische Lösung“ (12 Sitze), gilt ebenfalls als nationalistisch und gehört den Europäischen Konservativen und Reformern (EKR) an.
Die christlich-orthodoxe Partei „Niki“ erreicht 10 Sitze. Diese lehnt ebenso die Überfremdung Griechenlands ab, stellt sich klar gegen Abtreibung und fördert die Orthodoxie als verbindendes Element der Balkanvölker.