Im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentages (07.-11. Juni 2023) sprach sich deren Präsident Thomas de Maizière (zuletzt zwischen 2013-2018 CDU-Bundesminister des Innern) dafür aus, dass „wir alle“ zusammen mehr arbeiten müssten.
Bereits vielfach zuvor wurden in der Mainstreampresse Arbeitnehmer und -geber befragt zu ihren Herausforderungen bei der Findung von „ansprechenden“ Berufen einerseits und der Schwierigkeit, geeignete Bewerber zu finden, andererseits. Die sich scheinbar in den letzten zehn Jahren gewandelte Haltung junger Menschen, die gerade auf dem Arbeitsmarkt ankommen, hin zu einem „Komfortbedürfnis“, ist dabei vermutlich der Auslöser. Gerade nach einer Zeit, in der sich viele zuerst schwer mit „Homeoffice“ (also Heimarbeit) taten, zeigt sich nun, dass es ein Zurück zum „Davor“ nicht geben wird: die Heimarbeit ist gekommen, um zu bleiben.
Sie wirkt für Viele heutzutage geradezu selbstverständlich, war sie doch zuvor eher freien Mitarbeitern, Selbstständigen oder künstlerischen Berufen vorbehalten. Und so erwartet vor allem die „Gen Z“ (also die zwischen 1995-2010 geborenen Jungs und Mädels) oftmals flexibel von zu Hause arbeiten zu können und sowieso nicht mehr von 8:00-16:30, sondern vielleicht auch nur drei Stunden ab um drei Uhr nachmittags.
Wem jetzt schon der Begriff „arbeitsfaules Gesindel“ auf den Lippen liegt, verfehlt die Thematik allerdings auch: Studien haben gezeigt, dass die anfänglichen Befürchtungen vieler Arbeitgeber, ihre Angestellten würden nur zu Hause faulenzen, sich nicht bewahrheitet haben. Eher ist es zu einem umgekehrten Fall gekommen: da man zu Hause immer auf Arbeit ist, fehlt die Abgrenzung zwischen Beruf und Freizeit (Fachleute sprechen hier von „Entgrenzung“) und so wird E-Post vom Chef auch noch schnell während des Abendessens mit der Familie beantwortet.
Dabei ist die Heimarbeit nicht per sé schlecht oder gut: Väter und Mütter, die den Karrierepfad trotz kleiner Kinder eingeschlagen haben, waren in der Anfangszeit um 2020 herum erstmalig wieder mit den Arbeitsabläufen zu Hause konfrontiert: Kinder für die Schule fertig machen, Besorgungen erledigen, Hausputz etc. Dieser zuvor bestehende Verlust an „Verbindung“ zur eigenen Familie durch die größtenteilige Abwesenheit eines Familienmitglieds – oder schlimmstenfalls beider – schien plötzlich aufgehoben, nachdem man die Kinder nicht mehr in den Hort abschieben und die Erziehung „outsourcen“ (also an Erzieherinnen auslagern) konnte.
Vor diesem Hintergrund wirkt De Maizières Appell nur auf den ersten Blick gut. Ein weiterer Kritikpunkt könnte sein, dass dieser Aufruf von einem Podium herab von jemandem kommt, der in seinem ganzen Leben wohl selten hart arbeiten musste. Wer weiß, dass er Absolvent des Young Leader Program des „American Council of Germany“ ist, merkt sofort, dass es sich hierbei um einen (turbo)kapitalistischen Transatlantiker im Gewand des Kirchenpredigers handelt.
Natürlich: Heimarbeit muss man sich leisten können. Der Handwerker, der Busfahrer und der Feuerwehrmann können (noch?) nicht die ferngesteuerten Werkzeuge, E-Busse und Drehleitern vom heimischen Rechner aus bedienen. „Sich leisten“ soll dabei allerdings keinesfalls heißen, diese Berufe wären weniger wert als z. B. der eines Programmierers.
Wenn Herr De Mazière also von „wir“ spricht, meint er „ihr“. Ferner dürften „wir“ nicht nur „unsere Bedürfnisse in den Vordergrund rücken“. Das von ihm nebenbei heraufbeschworene Gemeinwohl hat deswegen Schwierigkeiten, weil kommunale Stellen unterfinanziert und kaputt gespart werden und wurden.
Wie gut, dass wir Nationalrevolutionäre schon längst erkannt haben, dass es ohne ausbeuterischen Kapitalismus ein Recht wie auch die Pflicht zur Arbeit gibt. Die Partei „Der III. Weg“ fordert daher auch die Einführung eines flächendeckenden und jährlich angepassten Mindestlohnes und weitere Maßnahmen zur Herstellung von sozialer Gerechtigkeit für alle Deutschen.
Mindestlohn kann man nur wollen wenn man weiterhin am BRD System glaubt und festhält. In
meiner Welt gibt es keinen Bedarf an Mindestlohn weil das Spekulantenwesen keinen Einfluss mehr hat sich an meiner Erbrachten Wertschöpfung zu bereichern. Wir müssen unsere Welt erklären anstatt von der BRD irgendetwas zu fordern.