Das Gesundheitswesen wird immer teurer. Insbesondere die Kosten für Krankenhäuser steigen stark an. Das belastet die gesetzlichen Krankenkassen. So steigt der Druck, Kosten einzusparen. Das geht nicht allein über die Verwaltungskosten. Deshalb könnten nun Leistungen der Krankenkassen gestrichen werden. Die Partei „Der III. Weg“ setzt sich für die Verstaatlichung der öffentlichen Gesundheitsfürsorge ein. Die Volksgesundheit darf kein Spielball des Marktes sein!
Kostenexplosion im Gesundheitswesen
Das Gesundheitswesen war in den vergangenen Jahren immerhäufiger Thema politischer Debatten. Wie so oft im kapitalistischen System dreht es sich in diesen Debatten um das „liebe Geld“. Pharmaindustrie, Krankenhäuser, Ärzte, Zahnärzte, Apotheken und Krankenkassen, sie alle wollen mehr Geld haben, denn sie haben nach eigener Einschätzung zu wenig davon. Ursächlich dafür sind nicht nur Maßnahmen der Politik, Stichwort „Corona-Impfung“, die als Kostentreiber gewirkt haben. Auch die hohen Energiepreise und stetig steigende Kosten für Medikamente tragen dazu bei. Der Leidtragende ist primär der deutsche Beitragszahler und Patient. 14,6 Prozent des Einkommens zahlen gesetzlich Krankenversicherte ganz grundsätzlich an Beiträgen. Hinzu kommen noch Zusatzbeiträge und Zuzahlungen, beispielsweise für Krankenhausaufenthalte. Dennoch ringen Krankenhäuser um ihre Existenz und Krankenkassen machen Miese.
Im Jahr 2023 geben die gesetzlichen Krankenversicherungen 290 Milliarden Euro aus und machen dabei sieben Milliarden Euro Verlust. Bereits jetzt ist klar, dass die Beiträge zum kommenden Jahr erneut steigen werden. Und dennoch können die Verluste nicht völlig aufgefangen werden. Weil man den geplagten Beitragszahler nicht noch stärker belasten kann, sollen Leistungen gekürzt werden. Einsparungen bei den Verwaltungskosten, beispielsweise durch Umstrukturierungen, reichen ebenfalls nicht aus. Die unterschiedlichen Pläne von Kassenchefs und Politik lassen dabei nichts Gutes erahnen.
Manche Krankenkassen führen noch homöopathische Mittel in ihrer Satzung. Homöopathie gilt als sanfteres Heilmittel, Kritiker bemängeln jedoch den fehlenden Wirksamkeitsnachweis. Im Jahr 2020 haben Krankenkassen noch 6,7 Millionen Euro für Homöopathie ausgegeben. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) prüft nun, den Krankenkassen zu verbieten, ihren Mitgliedern die alternative Medizin anzubieten. Die IKK will hingegen Zahnarztbesuche nicht mehr bezahlen. Vieles müssen Versicherte beim Zahnarzt ohnehin bereits selbst bezahlen, so zum Beispiel die professionelle Zahnreinigung. Nach dem Willen der Kassenchefs sollen auch Zahnfüllungen, Wurzelkanalbehandlungen und Vorsorgeuntersuchungen für die Versicherten kostenpflichtig werden.
Deutschland hat statistisch eine Überversorgung mit Krankenhäusern. Deshalb sollen nun viele lokale Krankenhäuser schließen. Laut dem Krankenkassenverband (GKV) ist jede vierte Klinik von der Schließung bedroht. Auf die Versicherten könnten somit längere Wege zum Krankenhaus anstehen. Der sogenannte Sozialexperte Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg möchte unterdessen Menschen mit einem „riskanten Lebensstil“ stärker in die Mangel nehmen. Er denkt dabei an Ski- oder Motorradfahrer. Die sollen eine Extra-Versicherung abschließen oder höhere Beiträge zahlen müssen. „Auf Dauer sollte Ihre persönliche Risikobereitschaft nicht von der Allgemeinheit bezahlt werden.“, so Raffelhüschen.
Das deutsche DRG-Abrechnungssystem setzt viele falsche Anreize. So können manche Behandlungen besonders lukrativ sein und werden daher in Deutschland öfter durchgeführt, als in anderen Ländern. Dies ist teuer für die Krankenkassen und bedeutet für die Patienten ein erhöhtes Risiko von Komplikationen, weil schneller operiert und kürzer konservativ behandelt wird. Deshalb sollen Leisten- und Gelenk-Operationen häufiger ambulant durchgeführt werden. Die Krankenhäuser sind jedoch gegen diesen Vorschlag, da sie fürchten, dass die ambulanten Praxen, die bereits jetzt mit langen Wartelisten zu kämpfen haben, überfordert sein könnten. Zuletzt sind noch höhere Beiträge im Gespräch. Der bereits zitierte Raffelhüschen empfiehlt hier Beitragserhöhungen alle zwei bis drei Jahre.
Kommerzialisierung des Gesundheitswesen stoppen!
Was bei den ganzen Debatten um das Gesundheitswesen zu Kurz kommt, ist die Volksgesundheit. Immer mehr dreht sich alles um das Geld. Auch mit der Gesundheit der Menschen soll eine Rendite erzielt werden. Die Beteiligten streiten sich laut und ausdauernd um die Finanzen. Dem folgt ein immer höherer Verwaltungsaufwand: in Krankenkassen, Arztpraxen und Krankenhäusern sind zahlreiche Mitarbeiter allein mit Abrechnungen und Dokumentationen beschäftigt. Das Gesundheitswesen ist dem Markt zum Fraß vorgeworfen worden!
Damit muss Schluss sein! „Der III. Weg“ steht für eine andere Politik, siehe Programmpunkt „Soziale Gerechtigkeit für alle Deutschen“. Große Pharmaunternehmen, Krankenkassen und Krankenhäuser müssen verstaatlicht werden! So entfällt das sinnlose Geschacher um Geld. Der Einführung einer Einheitskrankenkasse muss auch eine allgemeine Versicherungspflicht folgen, der sich momentan noch zu viele Menschen wie Beamte entziehen können. Außerdem muss stärker gegen Menschen vorgegangen werden, die das Gesundheitswesen ausbeuten. Ausländer dürfen nicht länger Familienangehörige über die Krankenkassen versichern. Momentan zahlen deutsche Krankenkassen sogar für Leistungen von Familienversicherten, die nicht einmal in Deutschland wohnhaft sind.