Im Altertum und in der Antike galt es in vielen Kulturen noch als üblich, die Überbringer schlechter Botschaften einen Kopf kürzer zu machen. Niemand wollte gerne hören, dass sich das Kriegsglück durch verlorene Schlachten, gefallene Feldherren oder durch das Herannahen einer gewaltigen feindlichen Armada gegen einen wendet. Auch heute kann man in vielen alltäglichen Situationen beobachten, dass viele Menschen in der ersten Wut ihren Frust genau jene spüren lassen, von denen sie die Hiobsbotschaft empfangen.
Die Mitarbeiter von Callcentern können ein Lied davon singen. Wenn Kunden die verantwortlichen Verursacher ihrer Probleme nicht zum Greifen bekommen oder das Problem „systembedingt“ ist, lässt man den Dampf meist an den Auskunft erteilenden Botschaftern am anderen Ende der Leitung ab und versteigt sich zu Beschimpfungen und Pöbeleien gegen jene, die am Ende nur die Tatsachen auf den Tisch bringen, aber selbst nichts dafür können.
Die größte Gefahr für eine Bewegung sind die Angstmacher und Schwarzseher
So ähnlich verhält es sich mit den Überresten des Nationalen Widerstands, die gedankenlos jede Negativpropaganda ihrer neurechten Souffleure in sozialen Medien teilen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, welche psychologischen Auswirkungen sich daraus bei den Empfängern solcher Botschaften ergeben. Egal ob „Recherchen“ zum Großen Austausch, die uns vor Augen führen sollen, wie „verloren“ Teile des Landes bereits jetzt schon wären oder Erhebungen zu Geburtenstatistiken in Städten wie Belfort in Frankreich, wo mehr als 80 Prozent aller Neugeborenen ausländischer Herkunft seien – in immer steigenderem Maße werden Meldungen wie diese zur Rechtfertigung herangezogenen, den Kampf um eine politische Wende entweder einzustellen oder sich auf sogenannte „Rückzugsgebiete“ zu konzentrieren.
Der Krisenkult und Defätismus sind für das rechte Lager zum Fetisch geworden. Wen wundert es da noch, dass dieses kaum zur Rekrutierung neuer und frischer Mitstreiter fähig ist? Wer als ein lebensbejahender und frohgemuter Mensch möchte sich auch schon gerne einer Truppe von Schwarzmalern und Pessimisten anschließen, die außer dem Rückzug auf die letzten vermeintlich sicheren Bastionen sonst keine Lösungen anzubieten haben? Seit einiger Zeit steht das Projekt „Zusammenrücken“ exemplarisch für den Übergang des rechten Krisenkultes zur rechten Kapitulation. Praktisch das gesamte Gebiet Westdeutschlands erklärt man zur „No-Go-Area“ für Nationalisten und ihre Familien. Stattdessen wird ein Umzug nationaler Deutscher mitsamt ihres ganzen Sippenanhangs nach Mitteldeutschland als erfolgversprechendes Rezept verkauft.
Was danach folgen soll und wie man auf diesem Wege zum Machtanspruch und zur Reconquista des eigenen Landes gelangen soll, bleibt hingegen völlig offen. Wir haben bereits in Feder & Schwert XLIX einen Beitrag österreichischer Nationalrevolutionäre von „unwiderstehlich.org“ wiedergegeben, in dem die Denkfehler dieser Strategie schonungslos offengelegt werden. All die Prognosen vom Großen Austausch und dem demographischen Kipppunkt behalten lediglich dann ihre Gültigkeit, wenn sich am Status Quo der Herrschaftsverhältnisse nichts ändert. Wer aber sonst, außer organisierte Nationalisten, sind dazu in der Lage, die Herrschaftsverhältnisse zu ändern und das Schicksal abzuwenden, das die Herrschenden uns zugedacht haben, nämlich den deutschen Volkstod?
Doch anstatt den eigenen Anhängern den Willen zur Macht einzubläuen und im Volke für eine positive Vision zu werben, nämlich ein befreites und vereintes Gesamtdeutschland in einer Gemeinschaft nach außen selbstbewusster europäischer Nationen, sind rechte Unglückspropheten lieber damit beschäftigt, Prognosen für die kommenden 10 oder 20 Jahre unter BRD-Herrschaft aufzustellen und mit mathematischen Beweisführungen den Zeitpunkt zu ermitteln, wann die deutsche Stammbevölkerung gegenüber den Fremden zur Minderheit geworden sein wird. Ein jeder Propagandafunktionär der Vergangenheit hätte angesichts solcher politischen Törichtheit die Hände über den Kopf zusammengeschlagen. Oder wer könnte sich vorstellen, dass preußische Truppen im Jahre 1807 erfolgreich Kolberg gegen den vielfachen Ansturm französischer Belagerer verteidigt hätten, wenn man bereits zu Beginn mit dem Verweis auf die mathematischen Verhältnisse der Truppenstärken die angebliche Aussichtslosigkeit dieses Unterfangens unterstrichen hätte? Doch offenbar gefallen sich Rechte in der BRD darin, sich selbst als „Realisten“ zu betrachten.
Da man den eigenen Sieg und damit die Rückeroberung des Landes nicht mehr als realistisch erachtet, begnügt man sich wohl mit einer zeitlichen Hinauszögerung des eigenen Untergangs, denn so schnell wie die Koffer gepackt sind und man mit Kind und Kegel nach Mitteldeutschland gezogen ist, so schnell können die alten „westdeutschen“ Probleme die „Zusammenrücker“ auch in der neuen Heimat einholen; wer hätte denn geglaubt, dass die Auswirkungen von Überfremdung, Globalisierung und Transformierung der Gesellschaft vor den Siedlerhöfen entlegener Landstriche in Sachsen Halt machen? Und selbst die kinderreichste nationale Familie wird am Ende nicht die Geburtenraten der Fremden und die von den Herrschenden gewollte Kinderarmut der eigenen Landsleute wettmachen können, wenn es keine politische Machtverschiebung gibt, in deren Folge die Fremden in ihre Herkunftsländer repatriiert werden und gewöhnliche Deutsche zur Entscheidung für die Aufzucht eigener Kindern ermuntert werden.
Antinationalismus von rechts
Gefährlich für den politisch organisierten Nationalismus wird es aber dann, wenn über das bloße Zusammenrücken hinaus auch noch für eine Sezession deutscher Teilgebiete vom deutschen Staatsverband geworben wird oder man gar eine künstliche Regionalidentität schaffen möche, die sich von den übrigen Deutschen abgrenzt. Sinnbildlich dafür stehen aktuell die „Freien Sachsen“, die mit einer Loslösung des sächsischen Bundeslandes aus dem Bund werben – in Anlehnung an den britischen Austritt aus der EU mit dem Propagandaschlagwort „Säxit“ umrissen – und dabei auch symbolisch das Bekenntnis zur deutschen Nationalidentität zu Grabe tragen und an dessen Stelle eine künstliche „sächsische“ Nationalidentität setzen. Bei der „Aktion Fahnentausch“ ruft man die eigenen Anhänger dazu auf, ihre schwarz-rot-goldenen Deutschlandfahnen einzuschicken und im Gegenzug eine Fahne des historischen sächsischen Königreichs zu erhalten.
Mittlerweile haben die königlich-sächsischen Fahnen mit Ausnahme einiger weniger schwarz-weiß-roter Fahnen auch jegliche deutsche Nationalsymbolik verdrängt. Dass solche Gedanken keineswegs nur politische Strategie sind, wie uns die Sezessionisten weismachen sollen, sondern ernsthafte ideologische Entgleisungen, haben uns die sogenannten Identitären mit ihren aus französischer Ideenwelt übernommenen Regionalismusvorstellungen und die nicht zufällig eng mit der Bürgerbewegung der „Freien Sachsen“ verwoben sind, bereits gezeigt. In der Vorstellung dieser neurechten Regionalisten und Nationalismuskritiker hätte der Mensch ja mehrere Identitäten und könnte somit also auch problemlos die Identität auf nationaler Ebene, d. h. sein angeborenes Volkstum, mit einer gekünstelten „regionalen“ Identität eintauschen.
Was dabei am Ende herauskommen kann, hat uns die Tragödie der deutschen Geschichte nach 1945 gezeigt, als die südöstlichen Teile des erstmals in einem gesamtdeutschen Staat vereinten Alldeutschlands erneut aus dem Bund der deutschen Nation gerissen wurden und die Absurdität einer „österreichischen Nation“ geschaffen wurde. Dass man nun dazu übergehen will, selbst am Körper des übrig gebliebenen Rumpfdeutschlands weitere Zerstückelungen vorzunehmen, muss vor dem Hintergrund jahrhundertelangen Ringens unserer Vorfahren um die deutsche nationale Einheit als gedankliches Verbrechen gewertet werden. Gerade in Not- und Krisenzeiten ist die Festigung des völkisch-nationalen Identitätsbewusstseins wichtiger denn je und nicht etwa umgekehrt dessen Partikularisierung.
Ist das Schicksal des deutschen Volksgenossen im Westen der Republik etwa weniger wert als des Landsmannes in Sachsen? Würde sich der Gedanke durchsetzen, dass man mit dem Rest der Republik nichts mehr zu tun hat, d. h. auch die Deutschen jenseits der sächsischen Enklave ihrem Schicksal überlässt, die immer noch die überwältigende Mehrheit aller Deutschen stellen, so würde das Ziel, zum gesamtdeutschen Nationalstaat zu gelangen, in noch weitere Ferne rücken als unter den herrschenden BRD-Verhältnissen. Doch offenbar finden solche Ideen unter den notorischen Pessimisten und Verlierern des Nationalen Widerstands auf immer mehr Zustimmung.
In Anlehnung an die historische „Los-von-Rom-Bewegung“ im damaligen Habsburgerreich, als man Rom als Zentrale der klerikalen Fremdherrschaft über das Deutschtum Österreichs wahrgenommen hat und sich dessen Einfluss entziehen wollte, proklamieren rechte Separatisten heute „Los von Berlin!“ und finden dabei tatsächlich auch Anklang in Kreisen des Nationalen Widerstands, die derartige Ungeheuerlichkeiten offen zur Diskussion stellen und von einem separatistischen Ethnostaat in Mitteldeutschland fabulieren. Dabei darf nicht vergessen werden, dass es erst der in rechten Kreisen kultivierte Defätismus war, der einstige Nationalisten zur Kapitulation bewogen und auf die Abwege sezessionistischer und aus welschen Gefilden stammender regionalistischer Ideen geführt hat.
Raus aus der Krise!
Mit dem Problem der Krisenpropaganda hat sich unsere Bewegung bereits schon mehrfach kritisch auseinandergesetzt. Seit über 10 Jahren ist der Nationale Widerstand nun schon im Niedergang begriffen und konnte neben der eigenen Rat- und Tatlosigkeit nichts anderes tun, als den eigenen Untergang zu beklagen und zu AfD und Bürgerprotesten als vermeintliche neue Volksbewegungen hinaufzuschauen. So überrascht es nicht, dass deshalb eine immer defensivere Haltung, ja an breiten Fronten gar eine Kapitulation vollzogen wurde und man sich nur noch damit begnügte, als Zaungäste an die Fersen bürgerlicher Protesthaufen zu heften, die vor allem in Mitteldeutschland Präsenz zeigen und man überall dort, wo der Wutbürgerspaziergang ausblieb, die weiße Fahne hisste.
Dass aber auch in den Regionen Süd- und Westdeutschlands (immer noch) zum Großteil Deutsche leben, denen man nicht allen unterstellen kann, von den verheerenden Entwicklungen im Land keine Notiz zu nehmen, schien dabei egal zu sein. Dabei ist es prinzipiell überall machbar, die Basis für neue Strukturen zu schaffen, aus denen einmal die Bewegung zu einer Rückeroberung des Landes erwachsen kann. Dies ist aber nur möglich mit einer authentischen, weltanschaulichen Theoriebildung, mit einer offensiven Rekrutierung junger Deutscher und deren Einbindung in charakterbildende Jugendarbeit, mit einer stetigen Kader- und Führerbildung sowie nicht zuletzt mit der Schaffung eigener infrastruktureller Freiräume. Dinge, die in der letzten Dekade von den alten nationalistischen Kräften völlig vernachlässigt worden bzw. gar nicht erst in Betracht gezogen worden sind und erst durch den Aufbau unserer nationalrevolutionären Erneuerungsbewegung wieder an Fahrt gewonnen haben.
Der Weg zum Sieg ist noch lang, aber er ist vorgezeichnet und auch wenn der beschwerliche Weg durch die Nacht angetreten werden muss, der viel Geduld, Glauben, Mühe und Opferbereitschaft fordert, so sehen wir doch schon im Osten das Morgenrot. Wir kapitulieren nie!
Der feste Glaube, siegen zu können, ist die Vorbedingung jeden Sieges. Sehr lesenwerter Aufsatz.
Vielen Dank für den aufrüttelnden Beitrag. Eine hervorragende Skizzierung und Kritik am bestehenden Irrweg in weiten Teilen des Nationalen Widerstandes.
Vom nationalen fast-Stillstand zum nationalen Angriff, könnte man es titulieren. Ja, in die Offensive gehen. Es gibt genug zu tun. Für jeden.
Angriff ist die beste Verteidigung und rekrutiert neue Mitstreiter als Freiheitskämpfer von morgen.