Jedes Jahr Ende September bis Anfang Oktober findet in München das traditionelle Oktoberfest statt. Die „Wiesn“ ist ein Fest bayerischer Kultur und bayerischen Brauchtums. Und da Antideutsche an allem Deutschem etwas auszusetzen haben, ist auch das Oktoberfest in das Visier von „Woko Haram“ geraten. Die Brauereipferde würden missbraucht werden, der Energieverbrauch sei zu hoch und das Dirndl sei „Nazi-Mode“. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um darüber aufzuklären, was es mit dem Oktoberfest eigentlich auf sich hat. Und dann klären wir noch die Frage: Lohnt sich ein Besuch?
Das „Nazi-Dirndl“
„O`zapft is!“ Mit diesem Ausspruch eröffnet alljährlich der Münchner Oberbürgermeister das Oktoberfest, nachdem er das erste Bierfaß angeschlagen hat. Drei Wochen lang feiern Münchner, Bayern und Besucher aus ganz Deutschland und dem Rest der Welt auf der Theresienwiese. Mit dem Oktoberfest verbindet man dabei bayerische Gemütlichkeit, Lederhosen und Dirndl und natürlich das gute Münchner Bier. Eine Veranstaltung, wo Brauchtum und Tradition gepflegt werden. Das stößt natürlich den linken Sittenwächtern sauer auf. So hat man sich auch hier vermeintliche Kritikpunkte herausgepickt.
Das Bier wird von den Münchner Brauereien auf Pferdekutschen angeliefert. Die Pferde sind dabei festlich geschmückt mit prächtigen Schärpen. Daran stößt sich die Tierrechtsorganisation PETA (People for the Ethical Treatment of Animals). Die Tiere würden „missbraucht“ werden. Wahrscheinlich käme eine Anlieferung mit LKW auch nicht in Frage, da selbige zu „klimaschädlich“ wären. Ginge es nach den Vorstellungen der „Woken“, müsste wohl jedes Bierfaß einzeln per Lastenrad herbeigebracht werden. Bei jährlich knapp acht Millionen Litern verzehrten Bieres ein ehrgeiziges Unterfangen!
Oder aber man ließe das Oktoberfest erst gar nicht stattfinden, das wäre dann wohl die „klimafreundlichste“ Option. Denn natürlich ist das Oktoberfest mit einem enormen Stromverbrauch verbunden. Buden müssen beleuchtet, Hähnchen gebraten, Karussells betrieben werden. Ganz, ganz schädlich. Und überhaupt, die Gäste kommen schließlich aus aller Welt und nutzen dabei gerne Verkehrsmittel wie das Auto (schlimm) oder das Flugzeug (ganz schlimm).
Doch was dem Faß den Boden ausschlägt ist eine Feststellung, die der antideutsche X-Blogger Johann van de Brom gemacht hat: Das Dirndl sei Nazi! So schrieb van de Brom: „Zur Erinnerung am Beginn des Oktoberfestes. Beim Dirndl handelt es sich nicht um eine traditionelle Tracht, sondern um ein von der NS-Frauenschaft entworfenes, völkisches Cosplay, das die Gebärbereitschaft der nationalsozialistischen Frau repräsentieren soll.“
Nun ist das Dirndl eine traditionelle Tracht, die ganz grundsätzlich sicherlich keine politische Botschaft transportiert. Das Dirndl wurde etwa um das Jahr 1900 herum populär, geht jedoch auf höfische Damenmode im 18. Jahrhundert zurück. Dennoch enthält der „Vorwurf“ zumindest ein Körnchen Wahrheit. Im Nationalsozialismus gab es in der NS-Frauenschaft eine Mittelstelle Deutsche Tracht. Die Stand unter der Führung der Reichsbeauftragten für Trachtenarbeit, Gertrud Pesendorfer. Sie ließ eine zeitgemäße Version des Dirndl entwerfen, das Dirndl sollte „entkatholisiert“ werden und die Tracht von „Überwucherungen […] durch Kirche, Industrialisierung, Moden und Verkitschungen“ und „artfremden Einflüssen“ befreit werden. Dazu wurde die Tracht neu gestaltet, die Taille enger geschnürt und geknöpft, die Arme freigelegt. Und diese Variante der Tracht, die das Weibliche stark betont, wird eben bis heute getragen.
Die Wurzeln des Oktoberfestes
Doch was hat es eigentlich mit dem Oktoberfest auf sich? Ein Volksfest unter vielen? Nein, das Oktoberfest hat eine lange und interessante Geschichte. Zurück geht das Fest auf die Hochzeit von Kronprinz Ludwig von Bayern mit Prinzessin Therese am 12. Oktober 1810. Zu diesem feierlichen Anlass wurde damals ein Pferderennen abgehalten. Der Festplatz, die Theresienwiese, lag damals noch außerhalb der Stadt. Am Sendlinger Berg, der heutigen Theresienhöhe, war damals eine Tribüne für 40.000 Zuschauer aufgebaut. Hier wurden auch Bier und Wein ausgeschenkt. Im Laufe der Jahre wurde das Oktoberfest immer größer und populärer. Mit wenigen Ausnahmen hat das Fest, das im Volksmund auch „Wiesn“ genannt wird, fast jedes Jahr stattgefunden.
Heute, unter dem Einfluss des zersetzerischen BRD-Liberalismus, hat das Oktoberfest mit seinen Ursprüngen jedoch nur noch relativ wenig gemeinsam. Schiere Massen drängen sich auf dem Festgelände. Im vergangenen Jahr besuchten 5,7 Millionen Menschen das Fest und dabei handelte es sich dank „Corona“ und schlechtem Wetter sogar noch um eine schlecht besuchte „Wiesn“. Das Fest stellt nicht nur für die Stadt München dank hohem Steueraufkommen eine reichlich sprudelnde Geldquelle dar. Zahlreiche Branchen profitieren von dem Fest und so muss man leider auch eine extreme Kommerzialisierung des Festes festhalten. Wenn heute Touristen mit einem wackelnden Hähnchen auf dem Kopf oder einem Robin-Hood-Kostüm von Zelt zu Zelt wanken, hat das sicherlich nichts mehr mit bayerischer Tradition zu tun.
Ein Wiesn-Besuch ist zudem kostspielig. Die Maß Bier kostet in diesem Jahr 14,50 Euro. Da ist Trinkgeld und Bedienungsgeld noch nicht enthalten. Noch teurer kommt eine Mahlzeit: Ein Schnitzel mit Kartoffelsalat kostet 33,50 Euro. 200 Gramm gebrannte Mandeln kosten bis zu zehn Euro. Eine Fahrt mit dem Riesenrad kostet ebenfalls zehn Euro. Dieser Wucher ist alles andere als sozial und so kann sich zwar der Tourist aus Australien das Oktoberfest leisten, der ja schon für seinen Flug Unsummen ausgegeben hat, nicht jedoch der einfache Münchner Arbeiter oder Senior, der in Zeiten rapide gestiegener Lebenserhaltungskosten seine „müde Mark“ beisammen halten muss.
Ganz abgesehen davon gehen viele Münchner auch so nicht mehr gerne auf das Oktoberfest. Denn nebenbei bemerkt stellt das Oktoberfest ein Musterbeispiel für kapitalistische und liberale Degeneration dar. Hier lässt der „moderne Mensch“ alle Hemmungen fallen und frönt seinem ungebremsten Konsumrausch. Exzessiver Alkoholkonsum führte allein im Jahr 2019 zu 620 Alkoholvergiftungen, die noch vor Ort behandelt werden mussten. Der Münchner erkennt die Oktoberfest-Zeit auch daran, das an sämtlichen öffentlichen Verkehrsplätzen Erbrochenes liegt. Bekannt ist auch der sogenannte „Kotze-Hügel“, ein Abhang an der Theresienwiese, der mit Alkoholleichen gefüllt ist. Ein neuer widerwärtiger Trend auf dem Oktoberfest stellt der „Genuss“ von Bier aus Schuhen dar.
Das Oktoberfest geht also auf eine lange Tradition zurück und repräsentiert einerseits bayerische Kultur, steht jedoch andererseits auch symbolisch für die BRD-Konsumgesellschaft. Wer gerne seinen Urlaub auf dem Ballermann verbringt, der kommt auch auf dem Oktoberfest auf seine Kosten. Es gibt jedoch auch eine Alternative für Menschen, die es eher gemütlicher mögen: die sogenannte „oide Wiesn“. Dabei handelt es sich um ein separiertes Areal, wo es weitaus ruhiger und eben traditioneller zugeht. Hier treten Trachtenvereine auf, es spielen Blaskapellen, es werden Volkstänze, Schuhplattler und Goaßlschnalzen aufgeführt. Ordentlich Bares sollten Besucher jedoch auch hier mitbringen.
Was für ein schöner Artikel, erklärend und amüsant, bravo!
Vielen Dank. Sehr informativ.
Es ist einfach nur widerlich und zersetzend, was der Kapitalismus der eine Symbiose mit dem Kommunismus eingegangen ist, aus unserem Land und unserem volkseigenen Brauchtum machen. Es gibt in diesem Jahr auf dem Oktoberfest mehr sexuelle Übergriffe als je zuvor woran kann dass wohl liegen? Vielleicht daran dass wir bald halb Afrika und den Orient dauerhaft bei uns zu Gast haben?! Holen wir uns das Land unserer Ahnen zurück, bevor es statt deutscher Küche nur noch Hammel und Kümmeltee gibt!