Der kommunistische Diktator Josef Stalin war einer der größten Massenmörder der Geschichte. Während viele osteuropäische Staaten wie die Ukraine sich heute kritisch mit ihrer kommunistischen Vergangenheit auseinandersetzen, geht der Trend in der Russischen Föderation unter Wladimir Putin in die andere Richtung. Seit dem Amtsantritt des Moskauer Khans wurden in 40 Regionen und 107 Ortschaften neue Stalin-Büsten errichtet. Gleichzeitig wird versucht, die Erinnerung an den kommunistischen Terror auszulöschen.
Stalin-Kult in Russland
Josef Stalin ist ein Musterbeispiel für einen kommunistischen Diktator. Sein Name steht für Gulags, den Holodomor und politische Massenverfolgungen. Als er 1953 verstarb, waren schätzungsweise 20 Millionen Menschen seiner Herrschaft zum Opfer gefallen. Zu Lebzeiten hatte man einen gewaltigen Personenkult um den Georgier veranstaltet. Doch bereits kurz nach seinem Ableben begann selbst die noch immer kommunistische Sowjetunion die Verehrung des Massenmörders einzudämmen. Stalin-Denkmäler verschwanden nach und nach aus dem Straßenbild. Nicht nur die spezielle Ausprägung des Stalinismus, sondern der Kommunismus an sich gilt den meisten Menschen heute als gescheitert. Aufgrund seiner fatalen Bilanz wenden sich in vielen osteuropäischen Ländern die Menschen von der Erinnerung an den Kommunismus ab und so fallen von Kiew, über Riga bis nach Sofia die Sowjet-Denkmäler. Während also überall der Antikommunismus erstarkt, will man in der Russischen Föderation in Josef Stalin wieder ein Vorbild sehen.
Mitte August fand beispielsweise in Welikije Luki die Enthüllung einer acht Meter hohen Stalin-Statue statt. Und dabei handelt es sich um keinen Einzelfall einzelner verwirrter Steinzeit-Kommunisten. In 40 Regionen und 107 Ortschaften wurden seit dem Amtsantritt von Wladimir Putin Stalin-Büsten errichtet. Zahlreiche Denkmäler wurden auf der besetzten Krim errichtet. Für etwa die Hälfte der Büsten zeichnen Behörden verantwortlich, der Rest geht auf private Initiativen zurück. Die meisten Stalin-Statuen stehen in der Region Nordossetien. Hier wurden Stalin in 24 Siedlungen neue Denkmäler gesetzt. Der Massenmörder soll einer Legende nach gebürtiger Ossete sein. In der autonomen Republik Dagestan gibt es neun und in Ostsibirien acht Statuen. Manche Denkmäler fallen dabei in die Kategorie „Kuriositäten“. So hat ein Einwohner der Stadt Wyriza seine Stalin-Büste bunt angemalt. Ob er damit zugleich der Regenbogen-Ideologie frönen möchte, ist nicht bekannt, aber nicht auszuschließen. In der Republik El Mari wurde die Stalin-Statue direkt gegenüber einem Fleischkombinat aufgestellt, was zu dem Schlächter sicherlich gut passt.
Der Trend zu Stalin wird vom neobolschewistischen Putin-Regime gefördert. Für den Moskowiter Khan Wladimir Putin stellt Stalin in seinem Sowjet-Imperialismus ein Vorbild dar. Er wünscht sich die Sowjetunion zurück. Deswegen möchte er das Geschichtsbild der Russen manipulieren. In der Praxis treibt dies merkwürdige Blüten: So erklärte die Schauspielerin Maria Schukschina bei der Enthüllungszeremonie in Welikije Luki, sie könne den Mörder ihres Großvaters nicht hassen, weil er trotz allem das Land und die Kirche gerettet habe. Ein orthodoxer Priester hatte sich zur Weihung des Denkmals des überzeugten Atheisten Stalin hergegeben und begründete dies damit, dass die stalinistische Repression der orthodoxen Kirche viele neue Märtyrer beschert habe.
Gleichzeitig wird das Gedenken an die Opfer des Stalinismus und an den Widerstand gegen den Bolschewismus von Russland sabotiert. Am 11. November 2022 wurde ein Denkmal für die polnischen Opfer des stalinistischen Terrors beschädigt. Das Mahnmal in der Stadt Tomsk erinnert an die „Polen-Operation“. Der Geheimdienst NKWD hatte damals alle männlichen, polnischen Einwohner als Spione erschossen. Im Petersburger Gebiet wurde ein Gedenkstein für die zwischen 1939 und 1945 gefallenen finnischen Soldaten verwüstet, der erst 2019 errichtet worden war. Die Menschenrechtsorganisation Memorial, die für ihre antistalinistische Erinnerungsarbeit bekannt war, wurde von den Behörden aufgelöst und ihre Büros beschlagnahmt. Als in Prag ein Denkmal für den antibolschewistischen General Wlassow errichtet werden sollte, protestierten russische Behörden.
Wenngleich Russland in wirtschaftlicher Hinsicht nicht am planwirtschaftlichen Modell des Marxismus orientiert ist, zeigt der neue Stalin-Kult auf, warum man das Putin-Regime durchaus als neobolschewistisch bezeichnen kann. Das Putin-Regime ist keine Alternative zum westlichen Kapitalismus, sondern eine Restaurierung des eurasischen Völkerkerkers, dessen Ziel die erneute Unterjochung europäischer Nationen ist, wie bereits zwischen 1945 und 1990 in der östlichen Hälfte des Kontinents. Als deutsche Nationalrevolutionäre, die in der Tradition europäischer Antikomintern-Kräfte stehen, lehnen wir den moskowitischen Imperialismus ebenso entschieden wie den vonseiten Washingtons ab.
Nun, es gibt Patrioten oder Nationalisten aus anderen europäischen Ländern, die Putin verehren, weil sie glauben, dass er der Messias ist, der Europa aus den Fängen des Globalismus retten wird, während der Russe nur eine weitere Figur auf dem Schachbrett der Herren der Welt ist.