Nächster deutscher Großkonzern in der Krise: Massenhafter Stellenabbau bei ThyssenKrupp

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Der traditionsreiche deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp hat einen drastischen Kahlschlag beim Personal geplant. Die Zahl der Mitarbeiter soll von 27.000 auf 11.000 reduziert werden. Unter anderem ist die Schließung des Werkes in Kreuztal-Eichen im Siegerland geplant. ThyssenKrupp hatte zuletzt aufgrund von asiatischem Dumping-Stahl, einer allgemein schlechten Auftragslage und hohen Personalkosten rote Zahlen geschrieben. Die Partei „Der III. Weg“ setzt sich für die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien ein, um der deutschen Wirtschaft eine Zukunft zu sichern. Weiterhin braucht es eine raumgebundene Volkswirtschaft, die in Richtung Autarkie der Nation strebt.

 

Tausende deutsche Arbeiter vor dem Nichts

Es war absehbar: Der ThyssenKrupp-Konzern setzt nun den lange angedrohten Stellenabbau durch. Schon im April hatte das Unternehmen angekündigt, seine Stahlproduktion senken zu wollen. Künftig sollen weniger als 10 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr produziert werden. Die Konzernleitung orientiert sich dabei an dem schlechten Auftragsjahr 2023. Die Konzernspitze sieht offenbar keine positive Perspektive für ihr Unternehmen. Drastisch ist jedoch die Anzahl der geplanten Stellenstreichungen. Die Zahl der Mitarbeiter soll von 27.000 auf 11.000 reduziert werden. Wie das Unternehmen in Duisburg ankündigte, sollen 5000 Stellen bis 2030 abgebaut werden und 6000 weitere Stellen durch Ausgliederungen oder Geschäftsverkäufe aufgegeben werden.

ThyssenKrupps Stahlchef Dennis Grimm spricht von „Kapazitätsanpassungen“ und „Kostensenkungen“. „Um uns zukunftsfest aufzustellen, ist eine umfassende Optimierung und Verschlankung unseres Produktionsnetzwerkes und unserer Prozesse notwendig.“ Kritiker sehen jedoch kein wirkliches Konzept am Werk, um die tieferliegende Krise bei dem Stahlproduzenten zu beheben. Vor dem Aus stehen nun unter anderem die Kollegen in Kreuztal-Eichen. Auch der Standort Gelsenkirchen ist offenbar gefährdet. Bei den Gewerkschaften gibt man sich kämpferisch, will den Stellenabbau nicht hinnehmen. Doch es gibt wohl keine Möglichkeiten für IG Metall und Konsorten, um Werkschließungen und Stellenabbau aufzuhalten.

Die Situation bei ThyssenKrupp kann durchaus mit der Lage bei VW verglichen werden. Hier wie dort leidet man unter dem allgemeinen wirtschaftlichen Niedergang. Dieser Niedergang ist nur zu einem Teil durch die Energiewende und mit den Folgen der Energiekrise zu erklären. Hauptursache ist vielmehr die Globalisierung. Im internationalen Wettbewerb sind vor allem chinesische Unternehmen weitaus effizienter. Sie produzieren aufgrund deutlich niedrigerer Produktionskosten günstiger, sind dabei bei der Qualität ihrer Produkte auch nicht mehr schlechter als ihre europäischen Konkurrenten. So setzt sich beispielsweise chinesischer Stahl auch auf dem europäischen Markt durch. Eine Tendenz, die wohl erst am Anfang steht und nicht am Ende.

 

Es braucht eine raumgebundene Volkswirtschaft

Die herrschenden Politiker setzen auf Freihandel und den Abbau von Handelsbeschränkungen. Die Krise ist eine unmittelbare Folge dieser Politik und daher systemischer Natur. Die Herrschenden ergreifen Maßnahmen, die jedoch kaum Wirkung zeigen können, solange die Globalisierung nicht in Frage gestellt wird. So verwundert es letztlich nicht, dass die Herrschenden der Krise gegenüber ohnmächtig wirken und eine Hiobsbotschaft aus der Wirtschaft auf die andere folgt. Doch der Niedergang ist nicht unvermeidbar: Es gibt einen anderen Weg.

Die Partei „Der III. Weg“ steht mit ihrem Programm in Punkt 2 zunächst einmal für eine Abkehr vom kapitalistischen Wachstumszwang. Umsatzzahlen und Gewinnmargen sagen nichts über die Verteilung der Wachstumsgewinne aus. Ein Konzern kann wunderbare Zahlen schreiben, aber am Ende profitieren nur reiche Aktionäre, die Konzernführung und einige Spekulanten. Ob die breite Masse der Arbeiter davon profitiert, steht auf einem anderen Blatt. In Deutschland gibt es noch gut bezahlte, sozial verträgliche Arbeitsplätze. In China, wo der einzelne Arbeiter nichts zählt, ist das anders. „Der III. Weg“ erstrebt soziale Gerechtigkeit und will, dass man in Deutschland von ehrlicher Arbeit auch gut leben kann.

Um dieses Ziel zu verwirklichen, muss folgendes geschehen: Die Globalisierung muss gestoppt werden. Durch Schutzzölle muss Europa vor außereuropäischen Dumping-Produkten geschützt werden. Deutschland braucht eine raumgebundene Volkswirtschaft, weil die zunehmenden globalen Abhängigkeiten unser Land gefährden. Ziel der produktiven Wirtschaft muss es sein, die Bedarfsdeckung des Volkes mit allen notwendigen Gütern zu gewährleisten. Grundsätzlich braucht es die Marktwirtschaft. Die Planwirtschaft ist ein eindrucksvoll gescheitertes Konzept. Dort jedoch, wo die Unabhängigkeit durch das freie Spiel des Marktes gefährdet ist, muss der Staat Verantwortung übernehmen und als Dirigent der Wirtschaft ins Spiel kommen. Wichtige Schlüsselindustrien müssen daher verstaatlicht werden. Es ist im Einzelfall durchaus akzeptabel, wenn Konzerne weniger rentabel arbeiten, wenn so die Unabhängigkeit der Nation von überlebenswichtigen Gütern gesichert bleibt.

1 Kommentar

  • Feht hier noch: Wegen des sogenannten Klimawandels soll Stahl-Neuproduktion in Hochöfen nach Ansicht der dadurch ganz bestimmt den Planeten retten wollenden Politiker in Europa überhaupt aufgegeben, dh nach Indien und China verlagert werden. Ein Schuft, wer dabei schlechtes denkt!

    RW 29.11.2024

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