Mit Maximilian Krah ist eine besonders verhaltensoriginelle Figur bei der AfD aktiv geworden. Wenn er nicht gerade seinen jungen Anhängern Kennenlerntipps gibt oder für die kommunistische Volksrepublik China lobbyiert, dann philosophiert er immer am Rand des Erträglichen dahin.
Mal ventiliert er seine Sympathien für die Türkei, dann wiederum mutiert er zum Genetiker und Kulturphilosophen. In einem Interview mit der ASIA TIMES bemühte er neulich die besonderen deutsch-jüdischen Beziehungsverhältnisse. Im Interview versteigt sich Krah, von einer angeblich „bekannte(n) deutsch-jüdische Symbiose“ zu schwärmen. Er lobt die Intelligenz der Juden und behauptet, es sei „eine unbestrittene Tatsache“, dass „die Deutschen auch intellektuell zerstört“ seien, weil die Juden im Dritten Reich ausgegrenzt wurden und damit das „goldene Zeitalter“ der „deutsch-jüdischen Symbiose“ beendet wurde. Felix Mendelssohn Bartholdy habe den „klassischen Stil in der deutschen Musik“ perfektioniert und „ohne einen jüdischen Beitrag“ gäbe es schlichtweg gar keine deutsche Kultur. Europa sei „heute intellektuell uninteressant“ weil die Europäer verweigern, „zu lernen, was die Juden beigetragen haben“.
Der politischen Rechten empfiehlt er, auf die USA und Israel zuzugehen und lobt bezeichnenderweise in diesem Zusammenhang Populisten wie den mit einer Jüdin verehelichten Mischling Geert Wilders – er hat in Budapest geheiratet – und Viktor Orbán, die schon sehr früh ihr Herz für die Juden entdeckt haben.
Krah bedient also gleichzeitig die Kultur- und die Intelligenzschiene, um uns das Judentum verdaulich zu machen. Damit ist er zwar weiter als die platten Apologeten eines “christlich-jüdischen Abendlandes“, aber auch nicht sonderlich originell. Schon Thilo Sarazzin empfahl uns Deutschen schon vor mehr als zehn Jahren die Juden ob ihrer Intelligenz. Wer sich wissenschaftlich dem Thema nähern möchte, dem seien die Bücher „The Chosen People: A Study of Jewish Intelligence and Achievement“ von Richard Lynn sowie „The Culture of Critique“ von Kevin B. MacDonald empfohlen. Die hohe durchschnittliche Intelligenz der Juden mag unbestreitbar sein. Das ist auch gar nicht der Kern der Frage. Denn die eigentliche Frage ist ja, ob ihre Art und Kultur für die Deutschen verträglich sind. Eine Frage, deren Beantwortung heute schwer fällt, weil Strafgesetze und Repressionen gegen politische Abweichler wirksam sind. Eine Frage, die aber bezeichnenderweise von gewissen Patrioten wie Maximilian Krah gar nicht gestellt, jedoch entlarvend mehr als einseitig beantwortet wird.
Wenn Maximilian Krah die Kernaussage wirklich getätigt hat, indem er die Europäer als „Dumm“ hinstellt, dann erfüllt es den Tatbestand der Volksverhetzung eines jeden europäischen Volkes – außer dem unseren, das ja leider nicht inbegriffen wird.