Plötzliche Kehrtwende: Etablierte Politik empfiehlt Anlage von Notvorräten

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Wenn es nach etablierter Politik und der dieser hörigen Systempresse geht, herrschte bislang Konsens darüber, dass es sich bei sogenannten Preppern um weltfremde Spinner und um nicht ernstzunehmende Wirrköpfe handeln würde. Als Prepper werden Personen bezeichnet, die Vorsorgemaßnahmen treffen, um gegen verschiedene Arten von Katastrophen und Krisen gewappnet zu sein. Lebensmittel- und Wasservorräte werden angelegt, das Leben auf Selbstversorgung umgestellt, Schutzbauten errichtet oder Schutzvorrichtungen bei bereits bestehenden Bauten installiert. Gegenstände, die im Krisenfall überlebensnotwendig sein könnten, werden vorrätig gehalten: Schutzbekleidung, Werkzeuge, Funkgeräte, Medikamente, Brennstoffe, Wertgegenstände, Edelmetalle, Waffen und vieles mehr. Man beschäftigt sich mit Erster Hilfe, Überlebenstraining, trainiert die körperliche Fitness und übt sich in Selbstverteidigung. Naturkatastrophen, Pandemien, politische Krisen, wirtschaftliche Zusammenbrüche und sonstige unerwartete Ereignisse; die möglichen Gefahrenszenarien, auf die sich Prepper vorbereiten, sind vielfältig. Ziel ist es, in Notfällen autark und überlebensfähig zu bleiben.

Die Kritik an Preppern vonseiten der etablierten Politik war bislang vielgestaltig. Kaum etwas wurde ausgelassen, um die Prepperbewegung zu diffamieren. Preppern wurde der Vorwurf gemacht, eine völlig übertriebene negative Sichtweise auf die Welt zu haben, die als paranoid einzustufen sei. Die Vorbereitung auf Katastrophen- und Krisenfälle sei eine absolut irrationale Reaktion, die auf unbegründeten Ängsten und einer starken Übertreibung realer Bedrohungsszenarien fuße. Die Verhältnisse in der BRD seien weitestgehend stabil, weshalb derartige Maßnahmen völlig unnötig seien.

Zudem entwickelten Prepper eine starke Tendenz zur Isolation, verließen sich ausschließlich auf eigene Vorräte und Fähigkeiten, wodurch der soziale Zusammenhalt und die Solidarität innerhalb der Gesellschaft gefährdet werde. Statt nach gemeinschaftlichen Lösungen in Krisenzeiten zu bauen, nähmen die Prepper eine stark egozentrische Haltung ein, die letztlich in einer Schwächung des gesellschaftlichen Zusammenhalts resultiere. Der ausgeprägte Glaube an die individuelle Selbstgenügsamkeit sowie die Vorstellung, man könne in einer Krise besser allein zurechtkommen, sei weltfremd, unrealistisch und letztlich kontraproduktiv. Zielführend sei nur ein kollektiver Ansatz zur Krisenbewältigung. Gemeinschaftliche Reaktionen und staatliche Maßnahmen seien bei realen Katastrophen in der Regel entscheidend für die Bewältigung von Notsituationen.

Statt viel Geld für die Vorbereitung auf hypothetische Krisen aufzuwenden, sei es sinnvoller, auf bestehende gesellschaftliche Sicherheitssysteme zu bauen und somit unnötige Ausgaben zu vermeiden. Die Bevorratung von Nahrungsmitteln und anderen Materialien, die über lange Zeiträume nicht genutzt werden, sei ökologisch bedenklich, als Umwelt- und Ressourcenverschwendung anzusehen.

Zudem fördere die Bewegung eine Kultur der Angst und des Misstrauens gegenüber Behörden und staatlichen Institutionen, da diese fälschlicherweise als unfähig hingestellt würden, schnelle und adäquate Lösungen im Falle auftretender Krisen zu finden. Die Haltung der Prepperszene würde daher in einer unnötigen Verängstigung der Gesellschaft resultieren sowie zu einer kontinuierlichen Atmosphäre der Unsicherheit betragen.

Problematisch sei zudem ein ausgeprägter Waffenfetischismus in der Prepperszene. Das Horten von Waffenvorräten biete in Krisen keinen Mehrwert für die eigene und die kollektive Sicherheit, sondern führe zu vermehrten Konflikten, zu zusätzlicher Gewalt im Falle von Interessengegensätzen. Die Vorbereitung auf Gewalt und Konflikte führe zu einer weiteren Polarisierung der Gesellschaft, insbesondere, sofern die Waffen in falsche Hände gerieten.

Angesichts einer sich seit geraumer Zeit verschärfenden Bedrohungslage in Deutschland und Europa findet derzeit offenbar ein zumindest teilweiser Meinungsumschwung statt. Jene Kreise, die nicht müde wurden, Prepper wahlweise zu belächeln oder als gefährliche Verrückte hinzustellen, empfehlen nun selbst eine individuelle Krisenvorsorge.

So forderte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) die Bürger kürzlich auf, sich auf Notlagen vorzubereiten. Das zunehmende Ausmaß hybrider Angriffe auf die deutsche Infrastruktur, hinter welchen vor allem Russland, China sowie der Iran stecken, veranlasste den Vizepräsidenten des BBK, René Funk, alle deutschen Haushalte aufzufordern, sich für den Krisenfall zu rüsten. Schadsoftware wird gezielt verbreitet, jedoch nicht vorrangig zu Spionagezwecken, sondern um zu einem bestimmten Zeitpunkt Störungen lebenswichtiger Unternehmen und Institutionen auslösen zu können. Vor allem Russland konzentriert sich hierbei auf kritische Infrastruktur und insbesondere industrielle Steuerungssysteme.

Funk appellierte eindringlich an die Bevölkerung, sich auf Notlagen vorzubereiten, wobei auch ein länger andauernder Stromausfall ins Kalkül zu ziehen sei. Notlagen müssten zwar nicht zwangsläufig eintreten, seien aber jederzeit möglich. Natürlich sei es ein unbequemer Gedanke, an den man sich in Deutschland erst wieder gewöhnen müsse, konstatiert Funk. Deutschland habe lange von einer Friedensdividende profitiert, weshalb der Gedanke, sich gegen Bedrohungen von außerhalb zu rüsten, für viele Menschen befremdlich sei. Eine individuelle Vorsorge sei jedoch in Anbetracht der Zunahme von hybriden Angriffen auf kritische Infrastruktur unerlässlich. Bereits jetzt sei man tagtäglich einer Vielzahl von hybriden Angriffen ausgesetzt, weshalb es unumgänglich sei, nicht nur militärisch verteidigungsfähig zu sein, sondern ebenso im Zivil- und Katastrophenschutz, so der BBK-Vize René Funk.

Der Jurist, der seit Herbst 2023 Vizepräsident des BBK ist, beließ es nicht bei Warnungen vor hybriden Angriffen, sondern forderte die Bevölkerung zu konkreten Maßnahmen auf. Jeder deutsche Haushalt solle so ausgerüstet sein, dass eine dreitägige Selbstversorgung ermöglicht werde. Funk bemängelte, dass viele Bürger keine Vorstellung davon hätten, was im Falle eines langanhaltenden Stromausfalles alles nicht mehr funktionieren würde. Unter anderem würde dies Licht, Herd, Wasserversorgung, Internet, Mobilfunk, Festnetztelefon und Geldautomaten betreffen. Der Bahnverkehr wäre lahmgelegt, Ampeln fielen aus und Zapfsäulen an Tankstellen funktionierten nicht. Supermärkte wären gezwungen zu schließen, da Schiebetüren, Kühlungen und Kassensysteme ausfielen. Wichtig sei die Bevorratung von alternativen Lichtquellen, die unabhängig vom Strom seien, etwa batteriebetriebene Lampen, Kerzen sowie Streichhölzer. Vorrätig gehalten werden sollten unbedingt Wasser und Lebensmittel für 72 Stunden. Das BBK empfiehlt Konserven von Lebensmitteln, die nicht gekocht werden müssen, Nüsse, Kekse oder Salzstangen. Batterie- oder kurbelbetriebene Radios ermöglichen, sich mit aktuellen Informationen zu versorgen. Ebenso sollte Bargeld in ausreichender Menge vorgehalten werden.

Das BBK ist unter anderem für die Warnung der Bevölkerung sowie Risikoanalysen zuständig und spielt somit eine zentrale Rolle im Hinblick auf mögliche Krisen und Katastrophen. Ein lang andauernder und großflächiger Stromausfall gilt innerhalb der Bundesbehörde als realistisches „Worst Case Szenario“: Möglich, wenn auch unwahrscheinlich – so zumindest die Einschätzung des BBK. Damit bestätigt das BBK zumindest indirekt die eindringlichen Warnungen der oftmals als „rechts“ diffamierten Prepperbewegung.

Angesichts unzähliger Sabotageakte in Europa, als deren Urheber Russland gilt, ruft inzwischen auch die EU dazu auf, sich einen Vorrat für Notfälle anzulegen. Jüngst häuften sich in einigen Staaten Europas Sabotageakte an Bahngleisen, Brandanschläge mittels Paketbomben auf Unternehmen der Logistikbranche sowie Anschläge auf Verkehrswege, Strommasten und Unterseekabel. Attacken auf das Stromnetz sind aufgrund ihrer Bedeutung für die Gesamtversorgung für Angreifer ein besonders lohnenswertes Ziel. Im Rahmen eines neuen Plans für ein Sicherheitskonzept zur zivilen und militärischen Vorbereitung rät die EU nunmehr den Bürgern ebenfalls, Lebensmittel und Wasser für mindestens 72 Stunden zu bevorraten. Ausgearbeitet wurde der Plan vom konservativen finnischen Ex-Präsidenten Sauli Niinistö, der zu diesem Zweck im Frühjahr 2024 von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen als Sonderbeauftragter berufen wurde.

Niinistö erhielt den Auftrag, einen konkreten Plan zu erarbeiten, der die EU-Bürger aktiv in die Vorbereitung auf Krisenfälle wie bewaffnete Konflikte, kriegerische Auseinandersetzungen, Naturkatastrophen und Pandemien einbezieht. Der 76-jährige Finne legte im Rahmen seines Plans nun ein Konzept vor, das insgesamt 80 Maßnahmen umfasst. Dem Plan liegt die finnische nationale Verteidigungsstrategie zugrunde, in deren Rahmen Sicherheit als ein Begriff definiert wird, der weit über die militärische Verteidigung hinausgeht.

Der Niinistö-Plan sieht unter anderem öffentliche Informationskampagnen in allen EU-Staaten vor, um zu gewährleisten, dass Haushalte zukünftig darauf vorbereitet sind, in verschiedenen Arten von Notsituationen mindestens 72 Stunden lang autark zu sein. Die EU-Mitgliedstaaten werden aufgefordert, Leitlinien zu Themenfeldern wie Vorratshaltung, Evakuierungen, medizinischer Versorgung sowie Szenarien mit chemischen, biologischen oder atomaren Bedrohungen bereitzustellen. Für ältere Menschen, chronisch Kranke oder Behinderte und Schwangere sind besondere Vorkehrungen zu treffen.

Zudem ist vorgesehen, EU-Bürger zu Themen wie Cybersicherheit, Katastrophenrisiken und Desinformation weiterzubilden. Für umfassende Vorsorgemaßnahmen sollen künftig rund 20 Prozent des EU-Haushaltes bereitgestellt werden. Künftig müssten alle militärischen und zivilen Akteure der Krisenreaktion im Rahmen eines umfassenderen gesamtstaatlichen und gesamtgesellschaftlichen Ansatzes, zu welchem auch der Einbezug der Bürger gehört, vollständig einsatzbereit und in der Lage sein, wirksam und nahtlos zu reagieren. Äußere und innere Sicherheit sind miteinander zu verbinden, unter Einbezug sowohl ziviler, als auch militärischer Mittel.

Als Fazit lässt sich an dieser Stelle festhalten, dass die plötzliche Kehrtwende betreffs der Sinnhaftigkeit von Vorsorgemaßnahmen für Krisenfälle einmal mehr beweist, dass gesunder Menschenverstand den von ideologischen Scheuklappen geprägten Denken von BRD-Eliten und EU-Bonzen weit überlegen ist.

1 Kommentar

  • Wer nicht etwas Vorsorge gemacht hat dann wird es Zeit.wenn man etwas nachdenkt und es in den täglichen Bedarf mit einbaut wird es gar nicht teuer…

    Heiko 27.12.2024

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