Im Sommer 2024 ereignete sich in Freiburg ein brutaler Raubmord, zu dem jüngst neue Details bekannt wurden. Ein 22-jähriger Algerier wurde kurz nach dem Raubmord als dringend tatverdächtig festgenommen. Der Angeklagte äußerte sich zu Beginn des kürzlich gestarteten Prozesses wegen des mutmaßlichen Mordes am Lorettoberg erstmals vor Gericht. Er sprach jedoch nicht über die Tat selbst, sondern über seine Lebensgeschichte und sein Drogenproblem. Der Mann ist unter anderem wegen Mordes, Raubes mit Todesfolge, Einbruchdiebstahls und Sachbeschädigung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, die Tat aus Habgier und mit Heimtücke begangen zu haben.
Laut Anklage beging der Angeklagte die Tat am 14. Juli 2024, als er sich in den frühen Morgenstunden in das Wohnhaus eines 77-jährigen Mannes im Stadtteil Wiehre, einem der teuersten Viertel Freiburgs, einschlich. Der Täter soll sich dabei mit einer Mülltüte und einer Zange als Müllsammler getarnt haben. Eine Methode, die er auch bei früheren Eigentumsdelikten angewandt hatte, um nicht aufzufallen.
Nachdem er gewaltsam in das Erdgeschoss des Hauses eingedrungen war und es durchsucht hatte, hörte er Geräusche aus dem Obergeschoss. Bewaffnet mit einem Messer, das er in der Küche des Opfers fand, ging er nach oben. Dort soll er den 77-Jährigen mit mindestens 17 Messerstichen getötet haben. Anschließend versteckte er die Leiche unter einem Teppich.
Nach der Tat soll der Angeklagte mehrere Stunden im Haus verbracht haben. Er entwendete Wertgegenstände, darunter elektronische Geräte, Kleidung, eine Sonnenbrille und Uhren, die er aus einer Kellerwohnung des Hauses stahl. In einem besonders makabren Detail der Anklage heißt es, dass der Angeklagte nach der Tat die Schuhe des Opfers anzog und seine eigenen zurückließ.
Während der Verhandlung gab der Angeklagte an, mit 13 Jahren in Algerien mit dem Drogenkonsum begonnen zu haben. Im Laufe der Jahre entwickelte er ein massives Drogenproblem und fing selber an zu dealen. Zwei Tage vor der Tat soll er wegen eines Drogenvorfalls in der Uniklinik Freiburg behandelt worden sein.
Der Angeklagte „floh“ mit 21 Jahren aus Algerien und kam im Mai 2024 nach Deutschland. Die Staatsanwaltschaft stellte fest, dass er schon vor der Tat durch mehrere Eigentumsdelikte aufgefallen war. Wenige Tage nach der Tat wurde er in der Schweiz festgenommen. Er hatte dort Asyl beantragt, nachdem er in Deutschland per internationalem Haftbefehl gesucht wurde.