Türkische Investorengruppe kauft Schlösser in Deutschland auf und setzt diese dem Verfall aus.
Was haben Schloss Schaumburg im rheinland-pfälzischen Balduinstein, Gut Gentzrode im brandenburgischen Neuruppin und Schloss Kransberg in Usingen gemeinsam. Alle wurden sie an Konsortium türkischer Investoren verschachert. Ein Konzept für die Nutzung der jeweils weitläufigen Anlagen liegt nicht vor. Es bleiben nur vage Ankündigungen des als Vertreter der Investorengruppe auftretenden Sebahattin Özkan, der mal von einem Bildungszentrum und mal einfach nur davon spricht, alles schön machen zu wollen. Doch davon sind die Schlösser weit entfernt. Wie es hinter dem seit Monaten verschlossenen Toren tatsächlich aussieht, weiß niemand so ganz genau.Von konkreten Plänen oder Sanierungsarbeiten weiß keiner was. Deutsches Kulturgut, welches zu Teil unter Denkmalschutz steht, ist somit dem Verfall ausgesetzt.
„Leider gibt es nichts Neues", antwortete die Denkmalpflege der Kreisverwaltung auf eine Anfrage der Rhein-Zeitung zu etwaigen Renovierungsplänen auf Schloß Schaumburg seitens des neuen türkischen Schlossbesitzers. Beim Schloss Kransberg in Usingen musste im Januar sogar eine Straße gesperrt werden, da ein bröckelnder Wehrturm und ein unsicherer Sandsteinbalkon abzustürzen drohten. Statt der erhofften Sanierungsarbeiten kam es dort nur zu einer notdürftigen Sicherung. Teile der Anwohnerschaft waren auf Grund des Straßensperrung monatelang von der Abfallentsorgung abgeschnitten.
Am Schlimmsten steht es um das Gut Gentzrode bei Neuruppin, das die Türken bereits 2010 erwarben. Die Märkische Allgemeine Zeitungzitiert einen Mitarbeiter der ortansässigen Denkmalpflege mit den Worten, er glaube nicht, dass im Inneren noch etwas zu retten sei. Da müsse alles neu gemacht werden, und auch außen bröckelten die Wände.
Ausländischen Kapitalisten liegt nichts am Erhalt deutschen Kulturgutes, sondern es geht einzig und allein um die Gewinnmaximierung. Und wie so oft, schauen die deutschen Behörden tatenlos zu.
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