Im Gespräch mit der Gefangenenhilfe

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"III. Weg": Grüß dich werter Kamerad, kommen wir gleich mal zur grundlegenden Frage, und zwar wie kamst du auf das Thema Gefangenenhilfe und wieso? Wie viele Jahre beschäftigst du dich schon mit dieser Arbeit?

Gefangenenhilfe: Also Im Prinzip beschäftige ich mich, seit dem ich in irgendeiner Weise politisch aktiv bin mit diesem Thema. Nicht so komplex, wie jetzt, aber geschrieben habe ich schon immer mit mir bekannten Kameraden, die in Gesinnungshaft saßen. Und Gedanken darüber habe ich mir auch schon immer gemacht. Denn Repressionen hat ja jeder von uns schon mal erfahren dürfen, der politisch im Kampf steht. Der Eine mehr der Andere weniger. Jetzt, wo ich nicht nur politisch aktiv bin, sondern auch die Gefangenenhilfe (GH) unterstütze, ist dieses Thema natürlich in seiner ganzen Bandbreite vordergründig in meinem Leben. Ich bin der Meinung, dass es für jede Widerstandsbewegung bzw. Opposition notwendig ist, eine Gefangenenhilfe zu haben. Unser politischer Kampf wird immer durch Repressionen geschwächt werden. Und da ist es wichtig, jene Kameraden den Rücken zu stärken, welche bereit sind für unsere Sache zu opfern. Das ist meines Erachtens eines der wichtigsten Aufgabengebiete einer politischen Bewegung, die sich in der Opposition gegen ein übermächtiges System befindet.

"III. Weg": Was genau kann man sich unter dem Begriff Gefangenenhilfe vorstellen – was ist eure Arbeit, was macht ihr alles?

Gefangenenhilfe: Die Arbeit der Gefangenenhilfe ist sehr komplex. Der Name hört sich zwar an, als wäre es eine Hilfe nur für Gefangene unserer Bewegung. So ist es aber nicht. Wir unterstützen natürlich in allererster Linie Aktivisten unserer Widerstandsbewegung, die auf Grund politischer Arbeit oder deren Gesinnung im Gefängnis sitzen, selbstverständlich auch deren Familien. Wir unterstützen ebenfalls Aktivisten, die durch ihre Arbeit für die Bewegung Repressionen erfahren haben. Sei es Geldstrafen, Hausdurchsuchungen oder anders geartete Repressionen. Wir versuchen ebenso Anwälte zu vermitteln, wenn jemand noch gar keinen zur Verfügung hat. Er kann sich dann beispielsweise an uns wenden und fragen, ob es in seiner Region jemanden gibt, der ihn vertreten kann. Wir bieten dort, wo Aktivisten der GH sind z.B. auch Rechtsschulungen an. Wir planen Kundgebungen bzw. auch Demos zu veranstalten, um dieses Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. Ihr seht die Arbeit der Gefangenenhilfe ist sehr vielschichtig. Uns ist es nämlich auch wichtig, dass jeder Deutsche sich ein Bild darüber machen kann, was hier los ist. In einem Land, wo gerade zu inflationär über Meinungsfreiheit gesprochen wird, doch es unzählig viele Aktivisten gibt, die in Gesinnungshaft sitzen. Politische Haft, die es angeblich gar nicht in der BRD gibt. Gleichzeitig arbeiten wir natürlich auch daran, dieses Thema in das Bewusstsein aller innerhalb unserer Bewegung zu bringen. Denn wir sind nicht der Meinung, dass wir das Monopol für diese Arbeit besitzen. Vielmehr wollen wir allen zeigen, dass sich jeder dieses Thema zu Eigen machen sollte. Wir wollen quasi eine Hilfe zur Selbsthilfe organisieren, nicht mehr und nicht weniger. Jeder muss sich bewusst sein, hilft er selbst nicht, hat er auch keine Hilfe von seinen Kameraden zu erwarten.

"III. Weg": Wie wir wissen gab es in letzter Zeit von Seiten des Staates eine enorme Repression gegen nationale Strukturen –Verfahren gegen das AB Mittelrhein und AN Göppingen sowie eine hohe Anzahl von Vereinsverboten auf organisatorischer Ebene und eine immer härtere Rechtsprechung im Einzelfall gegen uns (nun wird ja auch ein „Hassverbrechen“-Paragraph geplant wie er bereits in verschiedenen Ländern existiert) – merkt ihr einen vermehrten „Arbeitsbedarf“?

Gefangenenhilfe: Natürlich merken wir, in Anbetracht der jetzigen Situation, einen vermehrten Bedarf der Hilfe. Aber wie gesagt, diese Hilfe muss von uns allen gestemmt werden. Sie kann nicht von einigen Wenigen geleistet werden. Zumal von uns ebenfalls einige im politischen Kampf stehen und es ihnen daher sehr bewusst ist, warum diese Hilfe geleistet werden muss und deshalb nicht alles gänzlich allein machen können. Wir dürfen die Lage keineswegs verkennen. Es ist nicht allein ein Machtbeweis dieses Systems, dass all diese Repressionen jetzt nacheinander auf uns, wie eine Bombe eingeschlagen sind. Es ist vielmehr ein Zeichen dafür, dass wir auf dem richtigen Wege sind. Dieses System nimmt uns und unser Handeln ernst. Und wer jetzt wegen den Repressionen resigniert, der hat anscheinend nicht begriffen, dass der Kampf gegen dieses System ohne Repressionen niemals ein wahrhafter sein kann. Und deshalb ist es selbstverständlich für mich und für alle anderen, die die Gefangenenhilfe unterstützen, diese Arbeit zu machen. Schon aus dieser Erkenntnis heraus, dass es jeden treffen kann. Das haben wir ja in der Vergangenheit zur Genüge gesehen.

"III. Weg": Inwieweit geht der Staat auch gegen euch vor? Die „Hilfsgemeinschaft nationaler Gefangener“ wurde ja verboten (im Gegensatz zur Roten Hilfe…) weil sie angeblich die „Resozialisierung“ von Straftätern behindern würde. Gab es da schon Vorkommnisse?

Gefangenenhilfe: Also in wieweit der Staat jetzt gerade gegen uns vorgeht, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber ich gehe davon aus, dass der Eine oder Andere von uns auf Grund seiner politischen Arbeit überwacht wird. Es ist immer besser generell davon auszugehen, dann ist man nicht mehr überrascht und man gewöhnt sich dran. Das kennen wir ja alles schon. Ob und in wie weit Überwachungsmaßnahmen oder Repressionen geplant oder vom System bereits durchgeführt werden – gegen uns als GH – weis ich nicht, das werden wir irgendwann sehen.
Wenn du mich jetzt im Hinblick auf das Verbot der HNG ansprichst, dann glaube ich eher nicht, dass es deshalb Ermittlungen wegen Weiterführung oder der Gleichen gibt. Die Arbeitsweise und die Aufgabenfelder sind doch gänzlich Andere, als die HNG sie hatte. Und man kann uns auch in keiner Weise mit der HNG vergleichen. Da sind einfach viel zu viel strukturelle Unterschiede und vor allem Unterschiede in der Arbeitsweise. Wir wollen auch gar keine Nachfolgeorganisation sein! Doch beurteilen werden das stets Andere. Inwieweit Medien, das System oder die Linken diese Realität auch so wahrnehmen, liegt nicht in meiner Hand.

"III. Weg": Man könnte meinen das Straftäter ja zu Recht im Gefängnis sitzen (was wir bedingungslos unterschreiben). Könnt ihr einmal ein paar Beispiele bringen, aus den ersichtlich wird, dass zunehmend Deutsche nur wegen einer nationalen Gesinnung inhaftiert werden?

Gefangenenhilfe: Im Einzelnen kann und möchte ich jetzt hier nicht auf Fälle eingehen, wo Deutsche auf Grund ihrer Gesinnung inhaftiert wurden. Derer gibt es zu viele. Ich glaube jeder hat in seinem Umfeld Freunde und Kameraden, die nur auf Grund ihrer nationalen Gesinnung härter bestraft wurden, für eine Tat, die jeder Andere wahrscheinlich mit einer Geldstrafe büßen würde. Jene, die wegen ihrer politischen Arbeit inhaftiert wurden, sind uns alle bekannt.
Eine Liste kann gerne angefordert werden, allerdings achten wir sehr darauf, wer die bekommt. Nur die Liste der bekennenden politischen Gefangenen ist öffentlich. Die Gesamtliste geben wir nur an verifizierte Freunde, bekannte Organisationen, Kameradschaften sowie nationale Parteien weiter.

"III. Weg": Wie wählt ihr aus, wer eure Unterstützung bekommt? Es gibt nun mal auch leider Personen, die sich dem nationalen Lager zurechnen/zugerechnet werden, die wegen unpolitischen Straftaten inhaftiert werden oder die „selbstverschuldet“ einsitzen. Wie differenziert ihr da zwischen solchen Leuten und welchen die Opfer von Gummiparagraphen wie §130 (Volksverhetzung) oder klar politisch geführten Prozessen werden?

Gefangenenhilfe: Wir differenzieren zunächst einmal in politische Gefangene und nationale Gefangene. Nationale Gefangene sind Deutsche, die sich zu unserer Idee bekennen, die eben auf Grund ihrer Gesinnung härter bestraft werden. Für Straftaten, für die man normalerweise nicht ins Gefängnis kommt. Ich spare es mir an dieser Stelle, im Einzelnen Straftaten auf zu zählen. Wir entscheiden alles im Einzellfall und individuell. Das obliegt ganz unserem Gewissen. Da wir jene, die die GH unterstützen und aktiv für diese arbeiten, selbst lang genug in der Bewegung sind und Repressionen hinter uns haben, traue ich es uns durchaus zu, diese Entscheidung treffen zu können. Und bei jenen, die wegen ihrer politischen Arbeit in Gesinnungshaft sitzen oder Repressionen erfahren, ist die Sachlage meistens unkomplizierter für uns. Da erkennen wir es schon recht gut, was politische Arbeit ist und was nicht. Und so bemühen wir uns, die Liste auch sauber zuhalten, von jenen, die nicht viel mit uns zu tun haben. Und das gelingt uns auch bis jetzt sehr gut.

"III. Weg": Was ist eurer Meinung nach der wichtigste Aspekt eurer Arbeit? Und wie geht ihr mit diversen Schikanen um, wenn z.B. der Briefverkehr einbehalten wird oder ähnliches?

Gefangenenhilfe: Ich würde nicht sagen, dass es einen wichtigen und unwichtigen Aspekt unserer Arbeit gibt. Jeder Bereich, den wir versuchen aus zufüllen, ist wichtig für unsere Bewegung. Was diese Schikanen betrifft, können wir auch nicht viel machen außer hoffen, dass so was nicht passiert. Wobei man auch nichts weiter machen kann, wenn so etwas passiert. Außer das vielleicht derjenige, der in Haft sitzt, versucht durch seinen Anwalt etwas zu machen, dass er Briefe und Zeitungen bekommt, die an ihn adressiert sind. Aber in den meisten Fällen gibt es da Beschlüsse diverser Staatsanwälte oder Richter, wogegen man nicht viel machen kann. Wenn es darum geht, sich mit der Gefängnisleitung aus einander zusetzen, sieht es da schon anders aus. Ein guter Freund von uns hat z.B. in einem sehr lobenswerten Verfahren erstritten, dass sich nationale Gefangene in Gefängnissen schreiben können, was sie wollen. Weil eben in der Regel nur sie es lesen können. Die Gefängnisleitung wollte den Kontakt unterbinden (Urteil kann bei uns angefordert werden, aber wie gesagt nur an uns bekannte Personen).

"III. Weg": In immer mehr Ländern wird zunehmend gegen Nationalisten vorgegangen. Gerade das Vorgehen des griechischen Staates gegen die Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) ist ein Beispiel dafür. Auch dort wurde kürzlich ein Gesetz gegen gewisse historische Ansichten und Meinungen verabschiedet. Steht ihr da im Kontakt zu ähnlichen Organisationen im Ausland und könnt ihr darüber was erzählen?

Gefangenenhilfe: Wir stehen in Kontakt zu anderen Organisationen – nicht nur in Skandinavien. Und bekommen da auch häufig etwas mit, wie es dort läuft. An sich sind wir gut international vernetzt. Aber ehrlich gesagt, interessiert mich persönlich nur, was die GH-Arbeit in Deutschland betrifft. Hier liegen meine Prioritäten. Wobei man schon versucht, sich zu ergänzen und voneinander gute Dinge abzuschauen. Jedes Land, ja sogar jede Region, muss seine eigene GH organisieren. Die strukturellen Unterschiede sind einfach zu groß. Die einzelnen Gefangenen sollten im besten Fall jeweils von den eigenen Freunden, Familien & Kameraden vor Ort unterstützt werden. Und wir versuchen sie dabei zu unterstützen, so gut wie es irgend geht. Ich denke das unterscheidet uns im Wesentlichen auch von anderen Gefangenenhilfsprojekten.

"III. Weg": Wenn man eure Arbeit unterstützen möchte, wie ginge das am Besten?

Gefangenenhilfe: Am Besten unterstützt man unsere Arbeit, in dem man selbst einen Stift zur Hand nimmt und einen oder zwei Kameraden oder Freunden, welche in Gesinnungshaft sitzen, direkt hilft, in dem man ihnen einen Brief schreibt. Und ihnen damit zeigt, dass sie nicht allein sind. Das ist oftmals schon eine große Hilfe

Wir haben auch ein Spendenkonto:

Internationale Bankverbindung:
Nordea Bank
IBAN: SE69 9500 0099 6026 0647 7137
Bic/SWIFT: NDEASESS

Wer die Möglichkeit hat, etwas zu spenden kann dies gerne tun. Eine Weltnetzseite haben wir ebenfalls: www.gefangenenhilfe.info
Am Besten jedoch ist es uns einfach an unserem Stand zu besuchen. Wir sind immer bemüht auf politischen Veranstaltungen zu gegen zu sein. Da kann man uns direkt ansprechen und Fragen stellen. Und natürlich auch spenden.

"III. Weg": Der Staat hat ja in seiner Verfolgungswut gegen die Netzplattform "Freies Netz Süd" sogar ein Haus der Mutter von Tony Gentsch beschlagnahmt, in dem dieser lebte. In Norddeutschland wurde einem Waffenbesitzer seine Waffenbesitzerlaubnis nur wegen seiner Mitgliedschaft in einer nationalen Partei entzogen und die Verfolgung von Nationalisten zieht auch außerhalb des "klassischen" Feldes an. Könnt ihr einen Anstieg der staatlichen Repressionen verzeichnen bzw. eine Veränderung des staatlichen Vorgehens gegen Nationalisten in den letzten Jahren feststellen?

Gefangenenhilfe: Was die Repressionen betrifft, die sind natürlich härter geworden. Sieht man ja am Beispiel des Kameraden und seiner Familie und die Beschlagnahmung ihres Hauses. Aber das ist ja nachvollziehbar. Denn wenn der Widerstand deutlicher wird, wird auch das System deutlicher zeigen, was es gegen uns in der Lage ist zu machen. Das ist der Lauf der Dinge. Und das gehört zum Widerstand.

"III. Weg": Du bist ja nicht nur Teil der Gefangenenhilfe – was muss sich eurer Meinung nach im nationalen Widerstand ändern und wie ist das zu bewerkstelligen?

Gefangenenhilfe: Dazu muss ich sagen, als Aktivist der GH werde ich dir diese Frage nicht beantworten können, da die GH im Kern keine politische und überhaupt keine Organisation im Allgemeinen ist. Und dies für die GH Arbeit keine Rolle spielt.

Als politischer Widerstandskämpfer jedoch kann ich dir diese Frage natürlich beantworten, wobei ich glaube, dass es bisher noch kein Patent dafür gibt. Ändern muss sich sehr Vieles. Angefangen bei der inneren Ausrichtung unserer Bewegung. Es fehlt einfach eine einheitlich weltanschauliche Ausrichtung. Diese sollte die Grundlage einer nationalen politischen Arbeit sein. Weil diese fehlt, sind wir auch nicht in der Lage, uns in der Öffentlichkeit als Bewegung zu profilieren. Nur eine einheitliche politische Ausrichtung kann in der Lage sein, uns Taktik und Strategie vorzugeben. Uns fehlt es jedoch an taktischen und strategischen Vorgaben eben durch die fehlende Grundlage der weltanschaulichen Ausrichtung. Wenn das behoben ist, wird sich vieles automatisch ändern. Davon bin ich überzeugt. Doch das zu ändern, dazu gehört noch eine menge Arbeit. Vornehmlich nach innen, um uns nach Außen hin folgerichtig darzustellen. Das liegt aber einzig an uns selbst, denn die innere Ausrichtung kann uns auch dieses System nicht nehmen. Wir entscheiden selbst in wie weit wir uns von diesem System leiten und beeinflussen lassen. Wenn wir alle geistig und seelisch dieses System überwunden haben, steht der einheitlichen weltanschaulichen Ausrichtung nichts mehr im Wege.

"III. Weg": Vielen Dank für das Gespräch – die abschließenden Worte gehören dir.

Gefangenenhilfe: Erst einmal besten Dank, dass wir die Möglichkeit hatten uns hier einmal vor zustellen. Viel mehr will ich allerdings gar nicht sagen. Ich denke das Wesentlichste wurde gesagt. Nur noch soviel. Unsere Solidarität ist die Waffe gegen ihre Repressionen. Wir müssen drinnen wie draußen eine Einheit sein. Eine Einheit dessen Kern unsere Idee bildet. Deutschland!

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