Mitglieder des „III. Weg“-Stützpunktes Nürnberg-Fürth nahmen am 14. Februar 2015 an einem Gedenk- und Leistungsmarsch in der ungarischen Hauptstadt teil. Die Strecke führte 60 Kilometer lang von dem Budapester Burgberg über die Buda-Berge bis nach Szomor.
Der Marsch findet jährlich in dem Gedenken an die heldenhaften Leistungen ungarischer und deutscher Soldaten im Februar 1945 statt. Nachdem der Belagerungsring um Budapest Weihnachten 1944 von der Roten Armee geschlossen wurde, erwehrten sich die Verteidiger der geschichtsträchtigen Donaumetropole heldenhaft einer vielfachen Überzahl ihrer Gegner. Nach schweren Kämpfen hielten ungarische und deutsche Soldaten zuletzt lediglich den Burgberg. Die Lage war jedoch aussichtslos: Kaum Munition, noch weniger Verpflegung, kein Verbandsmaterial. Unter diesen Voraussetzungen entschieden sich die Militärführer vor Ort für einen Ausbruch aus dem Kessel. Eine Kapitulation vor der roten Soldateska kam sowieso dem Tod gleich. Am 11. Februar 1945 stürmten die Verteidiger schließlich unter hohen Verlusten gegen die russischen Linien an und erzwangen den Ausbruch. Von ca. 45.000 bis 50.000 Männern und Frauen erreichten lediglich ca. 700 die eigenen Linien.
Um diesem selbstlosen Einsatz zu würdigen finden alljährlich in der ungarischen Hauptstadt verschiedene Gedenkveranstaltungen statt. Die Veranstalter der „Aktionsgruppe Börzsöny“ beschreiben die Gedanken hinter ihrer Veranstaltung wie folgt:
Das Ziel der Gedenktour "Ausbruch" ist es, jeden Februar den ungarischen und deutschen Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg Budapest und damit ganz Westeuropa zweieinhalb Monate lang heldenmütig gegen die bolschewistische Rote Armee verteidigt hatten, unseren Respekt zu bekunden.
Mit unserer Wandertour wollen wir all den Gefallenen und den wenigen, die unter Aufbietung übermenschlicher Kräfte der Hölle entrannen, unsere Ehrerbietung erweisen.
Nachdem man um 16:30 Uhr startete, liefen die Teilnehmer in die Abenddämmerung hinein. Um die zurückgelegte Strecke nachweisen zu können, muss der Wanderer verschiedene Kontrollpunkte anlaufen. Dort stehen Wegposten in historischen Uniformen die die Stempelkarten der Teilnehmer quittieren und sich auch sonst rührend um die Marschierer kümmern. Neben warmen Tee kann man sich dort auch mit Verpflegung eindecken oder sich ein paar Minuten am Feuer wärmen.
Verteilt auf die 60km muss ein Anstieg von 2.133 m bewältigt werden. Schon bald merkten die fränkischen Teilnehmer, dass die Tour zur Bewährungsprobe für jeden Einzelnen werden wird. Zwar hatte man im Vorfeld fleißig trainiert und mehrere Märsche über 60 Kilometer Länge absolviert, aber die Verhältnisse vor Ort gestalteten sich schwieriger. Auf den teilweise komplett vereisten Pfaden war ein Fortkommen manchmal nur auf den Hintern rutschend möglich. Das durch das Glatteis nötige vorsichtige Gehen und unzählige schmerzhafte Stürze wirkten sich erheblich negativ auf das durchschnittliche Marschtempo aus.
Mehrere Gräber und Gedenkkreuze für im Jahr 1945 gefallene Soldaten am Wegesrand erinnerten jedoch an die ungleich höheren Qualen, welche die Männer und Frauen genau vor 70 Jahren auf diesem Weg durchstehen mussten. Also biss man eisern die Zähne zusammen und marschierte trotz Schmerzen und Erschöpfung weiter. Gegen 07:30 am nächsten Morgen erreichte dann auch der Erste aus der fränkischen Wandergruppe das Ziel. Der Rest marschierte wenig später, innerhalb der vorgeschriebenen Zeit, in Szomor ein.
Als Anerkennung für die Leistung wurde jeder Teilnehmer mit einer Urkunde und einem Aufnäher ausgezeichnet.
Mit dem heldenhaften Kampf banden die Verteidiger der ungarischen Hauptstadt zwanzig sowjetische Divisionen, mehrere schwere Armeekorps und nahezu tausend Flugzeuge. Der Vormarsch der roten Horden wurde entscheidend verzögert und somit unzähligen Zivilisten die Flucht vor der mordenden Meute Josef Stalins ermöglicht.
„Die Verteidigung von Budapest wird für die europäischen Nationen für immer ein leuchtendes Beispiel von Pflichterfüllung bleiben. Euer erschütterndes Beispiel verflucht jedwedes feiges Aufgeben, Eure Größe ist Quell der Zukunft, Eure ehrenvollen Taten bedeuten Leben.“ (General Otto Wöhler, Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Süd)