Pünktlich zum Prozessauftakt gegen die Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte) führten wir ein Interview mit Michael Tsakiris aus Thessaloniki (Griechenland). Dieser ist ein langjähriges Parteimitglied und gehört dem politischen Rat der Chrysi Avgi an. Neben verschiedenen Fragen zum Prozess sowie der politischen Landschaft in Griechenland, wird auch die umstrittene Forderung nach Reperationszahlungen aus dem 2. Weltkrieg seitens der griechischen Regierung wie auch der Chrysi Avgi an die BRD thematisiert. Hören Sie hierzu das geführte Interview.
Vertagung auf den 7. Mai
Unter starken Sicherheitsvorkehrungen begann am 20. April der Prozess gegen die Führung der griechischen NS-Partei Chrysi Avgi im Hochsicherheitsgefängnis Korydallos in der griechischen Hauptstadt Athen. Nach etwa zwei Stunden wurde der Prozess auf den 7. Mai vertagt. Grund hierfür ist, daß einer der Angeklagten keinen Rechtsanwalt an seiner Seite wußte. Demnach müsse nun ein Pflichtverteidiger zugewiesen werden, der sich erst in den Fall einarbeiten müsse, berichtete das staatliche griechische Fernsehen (NERIT). Bei der Fortsetzung des Prozesses am 7. Mai soll auch eine mögliche Verlegung in einen anderen Gerichtssaal erörtert werden. Die gesamte Parteiführung erschien nicht vor dem Gericht und ließ sich von ihren Rechtsanwälten vertreten. Insgesamt waren 43 der 69 Angeklagten erschienen. Gegen einen Angeklagten wurde das Verfahren eingestellt, da dieser inzwischen verstarb. Unter den insgesamt 69 Angeklagten sind Parteichef Nikolaos Michaloliakos sowie weitere 17 ehemalige und heutige Abgeordnete der hellenischen NS-Partei. Ihnen drohen Strafen von bis zu 20 Jahren Gefängnis. Die konstruierten Vorwürfe umfassen die Gründung einer kriminellen Vereinigung, illegaler Waffenbesitz sowie Körperverletzung.